Griffelbein beim Pferd: Auf den Punkt gebracht
- Das Griffelbein ist ein bleistiftdünner Knochen, der zusammen mit dem Röhrbein den Mittelfußknochen des Pferdes bildet.
- Aufgrund seines geringen Umfangs ist das Griffelbein besonderes anfällig für Haarrisse (Fissuren) und Brüche (Frakturen). Eine Griffelbeinfraktur verursachen können eine Überbelastung durch häufiges Reiten im Trab und Galopp oder äußere Einwirkungen wie der Tritt eines anderen Pferdes.
- Je nachdem, wo sich die Fraktur am Griffelbein befindet, wird das Pferd mit Boxenruhe oder einem Stützverband behandelt. Bei offenen Brüchen ist eine Operation notwendig.
- Ist ein Griffelbeinbruch vollständig abgeheilt, kann der Besitzer sein Tier in der Regel wieder uneingeschränkt reiten. Das gilt auch für Sportpferde.
Diese Verletzungen am Griffelbein können beim Pferd auftreten

Haarrisse am Griffelbein sind eher selten
Haarrisse (Fissuren) kommen am Griffelbein eher selten vor. Da der Knochen sehr schmal ist, reißt er normalerweise nicht nur ein, sondern bricht komplett durch. Stellt der Veterinär eine Fissur am Griffelbein fest, verordnet er dem Pferd in der Regel Boxenruhe. So kann der feine Riss im Knochen abheilen. Bis das angeknackste Griffelbein wieder belastbar ist, dauert es – wie bei einem Bruch – meist vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit sollten Sie das Tier nicht reiten.
Knochenhautentzündung entstehen durch Fehlstellungen
Eine Entzündung der Knochenhaut am Griffelbein tritt bei Pferden oft infolge einer unbehandelten oder falsch behandelten Fissur oder Fraktur auf. Durch die Fehlstellung des Griffelbeins entsteht Reibung bzw. Druck auf die Nachbarknochen, was zu einer Reizung der Knochenhaut führen kann. Eine Knochenhautentzündung kann aber auch nach einer Operation auftreten, wenn das Griffelbein nicht richtig ausheilt oder sich ein Überbein bildet, das auf die angrenzenden Knochen drückt und an ihnen reibt.
Darüber hinaus kann die Knochenhaut am Griffelbein sich ohne vorherige Verletzung entzünden, da der freischwebende Knochen auch im gesunden Zustand leicht in Kontakt mit den umliegenden Knochen kommt.
Proximale Fraktur ist ein Bruch im oberen Drittel des Knochens
Ein Bruch im oberen Drittel des Griffelbeins nahe dem Griffelbeinköpfchen nennt sich proximale Fraktur. Sie kann sowohl geschlossen als auch offen sein. Da bei einem offenen Bruch auch die Haut und Weichteile des Pferdes verletzt sind, besteht ein hohes Infektionsrisiko. Damit die Entzündung sich nicht auf umliegende Knochen und Gelenke ausbreitet, sollte eine offene proximale Griffelbeinfraktur schnellstmöglich operativ behandelt werden. Bei dem Eingriff fixiert der Veterinär die gebrochenen Knochenteile mit speziellen Schrauben und Platten (Osteosynthese).
Distale Fraktur tritt im unteren Teil des Griffelbeins auf
Tritt der Bruch in der unteren Hälfte des Griffelbeins auf, spricht man von einer distalen Fraktur. Sie tritt häufig infolge von zu harten Reittrainings oder durch Knochenverschleiß bedingt bei älteren Tieren auf. Liegen die Griffelbeinbruchstücke ungünstig, entfernt der Veterinär sie in der Regel operativ. In vielen Fällen heilt eine distale Fraktur durch mehrwöchige Boxenruhe von selbst ab.
So ist der Mittelfuß mit Griffelbein aufgebaut

Drei Knochen bilden das Grundgerüst des Pferdefußes: das Röhrbein (Mittelhand- bzw. Mittelfußknochen) und je zwei Griffelbeine pro Fuß. Insgesamt besitzt ein Pferd also acht Griffelbeine, die sich jeweils rechts und links vom Röhrbein befinden. Zwischen den beiden Griffelbeinen liegt der sogenannte Fesselträger, eine stabile Sehne, die am Vorderbein unterhalb des Vorderfußwurzelgelenks und am Hinterbein unterhalb des Sprunggelenkes befestigt ist.
In der Anatomie des Pferdes stellten die Griffelbeine ursprünglich die zweite und vierte Zehe dar, die im Laufe der Evolution aber verkümmerten. Der längliche, etwa bleistiftstarke Knochen ist nur am oberen Ansatz, dem sogenannten Griffelbeinkopf oder Griffelbeinköpfchen, mit dem Vorderfußwurzelgelenk an den Vorderbeinen und mit dem Sprunggelenk an den Hinterbeinen verbunden. Obwohl der freischwebende Knochen somit keine tragende Aufgabe im Pferdebein übernimmt, macht sein geringer Umfang ihn besonders anfällig für Frakturen.




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