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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Die Kolik ist keine eigen­ständige Krankheit, sondern ein Sammel­begriff für schmerzhafte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
  • Koliken bei Pferden können lebens­bedrohlich sein – umso wichtiger ist es, die Symptome zu erkennen und rasch und richtig zu reagieren.
  • Wenn sie wissen wie, können auch medizinische Laien bei Verdacht auf eine Kolik erste Hilfe leisten.
  • Je nach Ursache der Kolik muss das Pferd schnell operiert werden. Eine gute Pferde­kranken­versicherung deckt die OP-Kosten ab.
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Definition
Tierärztin untersucht braunes Pferd mit Stethoskop

Alleine der Begriff "Kolik" löst bei vielen Pferdebesitzern Unwohlsein aus. Und das zurecht: Koliken gehören bei Pferden zu den häufigsten Gründen, weshalb ein Tierarzt gerufen wird. Dabei handelt es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild. Vielmehr sind Koliken ein Sammelbegriff für schmerzhafte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts bei Pferden.

Dabei unterscheiden Experten verschiedene Formen – unter anderem Gaskolik, Verstopfungs­kolik, Krampf­kolik und spastische Kolik. Am häufigsten tritt bei Pferden eine Darmkolik auf, die beispielsweise durch Verstopfungen im Dickdarm oder Dünndarm des Tieres ausgelöst werden kann.

Mit Koliken ist nicht zu spaßen: Obwohl die Mehrzahl der Tiere eine Kolik mit geringem Behandlungs­aufwand überwindet, kommt es hin und wieder vor, dass selbst der Tierarzt nicht mehr helfen kann.

Tierärztin untersucht braunes Pferd mit Stethoskop
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Hohe Anfälligkeit
Aufgrund des anatomischen Aufbaus von Magen und Darm sind Pferde besonders anfällig für Koliken. Welche Auslöser eine Kolik haben kann und welche Symptome typisch sind, erfahren Sie hier im Überblick.

Wie Bauchschmerzen beim Menschen ist eine Kolik beim Pferd ein weit gefasster Begriff für Symptome, die mit Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt einhergehen. Dass Pferde anfällig für Verdauungsstörungen sowie Magen- und Darmerkrankungen sind, liegt an zwei anatomischen Besonderheiten:

  1. Der Mageneingang befindet sich auf der oberen Magenseite und besitzt einen kräftigen Schließmuskel ("Kardia"). Daher können sich die Tiere – entgegen dem Sprichwort "Man habe schon Pferde ko.... sehen" – kaum übergeben. Einmal aufgenommenes Futter wird ausschließlich in Richtung Darm weitertransportiert.
  2. Der Darm eines Pferdes ist mit rund 30 Metern relativ lang und liegt sehr beweglich im Bauchraum. Daher kann es leicht zu Verschlingungen und Abschnürungen von Dick- und Dünndarm kommen.
Allianz – Frauen füttern Pferde am Stall
 

Eine Kolik kann zahlreiche Auslöser haben. Häufig stecken hinter den Beschwerden folgende Erkrankungen:

  • Darmfunktionsstörungen
  • Magenüberladung
  • Darmeinklemmungen, -verdrehungen oder -einschiebungen
  • Darmverschluss
  • Bauchfellentzündung
  • Parasitenbefall
  • Magengeschwüre

Sensible Pferde reagieren auch auf Stress, Futterumstellung und Bewegungsmangel mit Koliken.

Allianz – Pferd wälzt sich auf dem Boden
 

Die Symptome für ein Kolik beim Pferd sind recht eindeutig. Aufmerksame Halter können das Krankheitsbild selbst im Anfangsstadium erkennen. Das ist auch wichtig, denn im Gegensatz zu anderen Pferdekrankheiten kann die Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes entscheidend sein. Für Pferdebesitzer ist es daher ratsam, Symptome, Erste-Hilfe-Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten bei Koliken genau zu kennen. 

Abhängig von Ursache und Stadium der Kolik treten unter anderem folgende Symptome in unterschiedlich starker Ausprägung auf: 

  • ruheloses Scharren
  • erhöhter Puls und Schweißausbrüche
  • schnelle, flache Atmung
  • gerötetes Zahnfleisch und Augen
  • Schweifschlagen
  • Versuch, sich selber in Bauch oder Flanken zu beißen
  • Tritte mit den Hinterbeinen unter den Bauch
  • häufiges Wälzen, dabei Verharren in Rückenlage
  • Verweigerung von Futter- und Wasseraufnahme
  • angespannte Bauchmuskulatur
  • Flehmen (Wittern mit angehobenem Kopf und hochgezogener Oberlippe)
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Im Ernstfall
Beobachten Sie bei Ihrem Pferd Verhaltensweisen, die auf eine Kolik hindeuten, sollten Sie die Symptome ernst nehmen. Kontrollieren Sie den Zustand des Tieres im 30-Minuten-Rhythmus. Verstärken sich die Symptome, rufen Sie sofort einen Tierarzt. Er kann ein fundierte Diagnose stellen und die passende Behandlung in die Wege leiten.

Bis Tierarzt eintrifft, leisten Sie Erste Hilfe

Der Zustand eines kolikenden Pferdes kann sich schnell verschlechtern. Zögern Sie den Anruf beim Tierarzt daher nicht hinaus und treffen Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

  • Wichtig ist, dass Ihr Pferd in Bewegung bleibt. Am besten führen Sie es dazu in Ruhe im Schritt umher und legen immer wieder kleine Pausen ein. Reiten oder schwere Arbeit sind hingegen tabu.
  • Geben Sie Ihrem Pferd die Möglichkeit, sich zu wälzen und so Darmverlagerungen zu lösen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Vierbeiner sich dabei in einer dick eingestreuten Box oder Reithalle befindet. Auf dem Hof kann es sich zum Beispiel durch scharfkantige Steine verletzen. Halten Sie sich währenddessen in einiger Entfernung auf und bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Helfen Sie Ihrem Pferd nach dem Wälzen falls nötig beim Aufstehen.
  • Verabreichen Sie dem Pferd keinesfalls selbst Medikamente. Die Präparate können mehr schaden als helfen und erschweren dem Tierarzt die Diagnose.
  • Lassen Sie das Pferd nicht fressen oder trinken bis der Tierarzt kommt, denn dies kann je nach Art der Kolik die Symptome verschlimmern.
  • Schwitzt das Pferd stark, legen Sie ihm eine Abschwitzdecke auf, damit es nicht auskühlt.

Tierarzt stellt Diagnose und nimmt Erst­behandlung vor

Zunächst beobachtet der Tierarzt Ihr Pferd in seiner Box. Denn das Verhalten in der Box ist häufig anders, als wenn Sie das Tier an der Hand halten. Anschließend misst er Temperatur, Atmung und Herzfrequenz. Durch Abhören des Bauchs und der Flanke kann der Mediziner Darmgeräusche feststellen.

Bestätigt sich der Verdacht einer Kolik, führt der Veterinär eine sogenannte Nasen­schlund­sonde durch die Nase bis in den Magen des Tieres ein. Da Pferde sich nicht selbst übergeben können, ist es wichtig, dass eingeschlossenes Gas, Nahrungsreste oder Flüssigkeit auf diese Weise entweichen können.

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Illustration: Kosten Tierarzt
Kosten
Illustration: Kosten Tierarzt
Eine Kolik-Operation kostet bei Pferden im Schnitt 2.000 Euro. Bei Komplikationen in den Tagen nach der OP kann sich der Rechnungs­betrag schnell vervielfachen. Für die Behandlung inklusive stationärer Unterbringung in der Tierklinik sollten Pferdehalter rund 6.000 Euro einkalkulieren. Dazu kommen Behandlungs- und Untersuchungs­kosten in den Wochen nach dem Eingriff. Hier zeigt sich, wie wichtig eine verlässliche Pferdekrankenversicherung ist.
Pferdekrankenversicherung
Illustration: Leistung Pferdekrankenversicherung

Mit der Allianz Pferdekrankenversicherung sind Sie und Ihr Tier rundum abgesichert. Ist bei einer Kolik ein operativer Eingriff erforderlich, erhalten Sie bis zu 15.000 Euro pro Jahr erstattet. In den Tarifen Komfort und Premium ist die Jahreshöchstentschädigung für Operationen, auch Kolik-Operationen, unbegrenzt.

Darüber hinaus übernimmt die Allianz Ausgaben für die letzte Untersuchung vor der OP sowie Kosten für eine Nachbehandlung innerhalb von zehn Tagen bzw. 15 Tagen (bei Komfort und Premium) nach dem Eingriff. Kosten für Medikamente und Laboruntersuchungen deckt Ihre Versicherung ebenfalls ab.

Illustration: Leistung Pferdekrankenversicherung
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Tierärztin hält braunes Pferd am Halfter
Nachsorge
Tierärztin hält braunes Pferd am Halfter

Die Überlebensrate bei Kolik-Operationen liegt bei durchschnittlich 70 bis 80 Prozent. Je früher das Pferd stationär behandelt wird, desto höher sind seine Überlebenschancen. Dr. Guido von Platow, der in seiner Pferdeklinik im Rheinland regelmäßig Tiere notoperiert, muss immer wieder die Erfahrung machen, dass Koliken zu spät erkannt und behandelt werden. "Nicht zuletzt deswegen ist die Kolik bei Pferden die häufigste Krankheit mit Todesfolge."

Bis sich Ihr Pferd nach der Operation erholt und keine Schmerzen mehr hat, sollten Sie es sechs bis zehn Wochen nur schonend bewegen. Besonders in den Tagen nach der Operation sollten Sie den Vierbeiner genau beobachten. Entscheidend ist vor allem eine Frage: Fängt der Darm des Pferdes wieder an, von selbst zu arbeiten? Nur wenn die Verdauung ohne externe Einwirkung und Medikamentenzufuhr funktioniert und Ihr Tier keine Symptome mehr zeigt, ist von einer erfolgreichen Operation auszugehen.

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Vorsorge
Pferde haben ein empfindliches Verdauungssystem. Um Koliken zu verhindern, ist die richtige Fütterung daher maßgeblich. Viel Bewegung und wenig Stress tragen ebenfalls dazu bei, dass Ihr Vierbeiner gesund bleibt.
Junge Frau streichelt braunes Pferd, das auf Koppel steht

Die meisten Pferde erleiden im Laufe ihres Lebens eine oder mehrere Koliken. Erkrankt Ihr Tier, ist dies in den meisten Fällen nicht Ihr Verschulden. Als Halter können Sie jedoch in vielerlei Hinsicht die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Ihr Liebling gesund bleibt.

Das gilt nicht nur in Anbetracht der Kosten, die eine tierärztliche Behandlung mit sich bringt. Sondern auch in Bezug auf die gesundheitliche Gefahr, die von einer Kolik ausgeht. Denken Sie bei Haltung und Fütterung Ihres Pferdes daher stets an sein empfindliches Verdauungssystem. Vermeiden Sie alles, was eine Kolik auslösen könnte.

Folgende Checkliste zeigt die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Koliken:

  • qualitativ hochwertiges Futter
  • kleine Futtermengen, über den Tag verteilt
  • regelmäßige Fütterung von Mash (verdauungsförderndes Trockenfutter)
  • regelmäßige Entwurmung
  • ausreichend Heu, am besten im Netz oder auf mehrere Portionen verteilt, um Herunterschlingen zu vermeiden
  • viel Bewegung im Freien
  • langsames Anweiden im Frühjahr
  • Stressvermeidung

Sollte Ihr Pferd trotz Vorbeugungsmaßnahmen eine Kolik erleiden, bleiben Sie ruhig. Früh erkannt und schnell behandelt stehen die Chancen auf Heilung sehr gut. Wenn Sie sich im Ernstfall richtig verhalten, können Sie einen großen Beitrag dazu leisten.

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