Aktuell besonders relevant sind die Herpeserkrankungen des Typ EHV 1 und EHV 4. Erkranken Pferde an diesen Varianten, entsteht für Pferdebesitzer:innen meist ein wirtschaftlich großer Schaden: Im schlimmsten Fall führen diese Virusvarianten zum Tod der Tiere.
Was alle Herpeserkrankungen gemeinsam haben, ist, dass die Erkrankung in den meisten Pferden bereits schlummert. Man geht davon aus, dass 60 Prozent der Pferde weltweit bereits die Herpesviren latent in sich tragen. Ähnlich wie beim Lippenherpes bei Menschen bricht Pferdeherpes bei Stress, einem geschwächten Immunsystem oder erneutem Kontakt mit den Viren aus. Nach einer akuten Infektion zieht sich das Virus in die Nervenzellen des Tieres zurück. Dort überdauert es unangetastet vom Immunsystem des Pferdes. Eine vollständige Heilung ist dadurch nicht möglich: Infizierte Tiere sind lebenslang Träger der Erkrankung, sodass sie jederzeit erneut erkranken können.
Die Erkrankung verbreitet sich über direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion. Eine Ausnahme ist hier lediglich die Variante EHV 3, diese wird beim Deckakt übertragen.