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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Equines Herpes ist eine weltweit verbreitete Viruserkrankung bei Pferden. Je nach Art des equinen Herpesvirus (EHV) kann die Infektion tödlich verlaufen.
  • Da Pferdeherpes hochansteckend ist, müssen akut erkrankte Tiere unbedingt in Quarantäne. 
  • Die Symptome sind je nach Herpesart unterschiedlich und reichen von Husten, Erkrankung der Atem­wege, Augen­entzündungen bis zu Fehlgeburten und neurologischen Ausfall­erscheinungen
  • Gegen die besonders aggressiven Arten des Virus, EHV 1 und EHV 4, gibt es einen Impfschutz, der Pferde vor einem schweren Krankheits­verlauf schützt.
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Definition
Equines Herpes ist eine Erkrankung von Pferden, die durch verschiedene Herpesviren ausgelöst wird. Bislang sind bei domestizierten Pferden fünf verschiedene Arten von equinen Herpesviren (EHV) bekannt.  

Aktuell besonders relevant sind die Herpes­er­krank­ungen des Typ EHV 1 und EHV 4. Erkranken Pferde an diesen Varianten, entsteht für Pferde­besitzer meist ein wirtschaftlich großer Schaden: Im schlimmsten Fall führen diese Virus­varianten zum Tod der Tiere.

Was alle Herpes­er­krank­ungen gemeinsam haben, ist, dass die Erkrankung in den meisten Pferden bereits schlummert. Man geht davon aus, dass 60 Prozent der Pferde weltweit bereits die Herpes­viren latent in sich tragen. Ähnlich wie beim Lippenherpes bei Menschen bricht Pferde­herpes bei Stress, einem geschwächten Immun­system oder erneutem Kontakt mit den Viren aus. Nach einer akuten Infektion zieht sich das Virus in die Nervenzellen des Tieres zurück. Dort überdauert es unangetastet vom Immunsystem des Pferdes. Eine vollständige Heilung ist dadurch nicht möglich: Infizierte Tiere sind lebenslang Träger der Erkrankung, sodass sie jederzeit erneut erkranken können.

Die Erkrankung verbreitet sich über direkten Kontakt oder Tröpfchen­infektion. Eine Ausnahme ist hier lediglich die Variante EHV 3, diese wird beim Deckakt übertragen.

 

 

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Symptome & Diagnose
Die durch Herpesviren ausgelösten Erkrankungen sind vielfältig. Daher gibt es keine eindeutigen Symptome, die für alle Erkrankungen gelten. Wichtig ist: Zeigen sich bei einem Pferd Symptome und es besteht der Verdacht einer Herpes-Erkrankung, muss das Pferd sofort in Quarantäne. 
 

Symptome von Pferde­herpes sind je nach Infektionsart unterschiedlich

Je nach Herpesart unterscheiden sich Symptome und Verlauf der Krankheit stark. Typische Symptome lassen sich nur für die einzelnen Unterarten der Erkrankung feststellen. 

Atem­wegs­erkrankungen und Fieber bei EHV 1 und EHV 4 

EHV 1 und EHV 4 haben große genetische Gemeinsam­keiten und sind daher in ihrem Krankheits­verlauf sehr ähnlich. Da diese Herpesarten im schlimmsten Fall sogar tödlich enden, ist es besonders wichtig, frühzeitig Symptome zu erkennen. Nur eine rasche Behandlung verhindert die Verbreitung des Virus im Stall.

Typische Symptome von EHV 1 und 4 sind:

  • Erkrankung der oberen Atemwege bis hin zur Lungenentzündung
  • Husten
  • Nasen- und Augenausfluss
  • Fieber bis 40,5 Grad Celsius

Für Virusvariante EHV 1 sind zudem folgende Symptome bekannt: 

  • Abort: Die Viren greifen auch Schleim­häute der Gebär­mutter und Plazenta an, sodass der Embryo nicht mehr mit ausreichend Nähr­stoffen versorgt wird.  Infiziert sich eine trächtige Stute mit der Krankheit, kommt es daher häufig zwischen dem siebten und elften Monat zu einer Fehl­geburt. 
  • Neurologische Folgen: Die Viren können eine Ent­zünd­ung des Rücken­marks auslösen und eine Lähmung der hinteren Gliedmaßen verursachen. Zudem können ähnliche Symptome wie bei einem Schlag­anfall auftreten. Das Pferd hat dann eine Kopf- und Zehen­schief­haltung, eine gestörte Be­wegungs­koordination und leidet häufig an Inkontinenz. 

Typisch für EHV 2 und EHV 5: Augen­entzündungen

Typisch für diese Form der Infektion ist eine Entzündung der Bindehaut und Hornhaut des Pferdes. Auch die oberen Luftwege sind häufig betroffen. Da die Erkrankung durch direkten Kontakt zwischen infizierten Pferden übertragbar ist, kommt diese Form ebenfalls sehr häufig vor. 

Genitalinfektionen durch EHV 3

EHV 3 löst bei Pferden (gutartige) Genital­infektionen aus. Typisch für die Erkrankung sind bei betroffenen Tieren stecknadel- bis erbsen­große Bläschen an den Geschlechts­teilen. Da die Krankheit vor allem beim Deckakt übertragen wird, sind erkrankte Pferde lebenslang von der Zucht ausgeschlossen. 

Diagnose nur mit Labor­untersuchung möglich

Meist erfolgt durch den Tierarzt eine Verdachts­diagnose anhand der Symptome. Ein sicherer Nachweis der Herpes­erkrankung ist nur durch eine Labor­untersuchung möglich.

Dafür entnimmt der Veterinär in einer frühen Phase der Erkrankung – möglichst in der Fieberphase – mit einem Tupfer Sekret aus der Nase, das er auf die Viren untersucht. Alternativ ist auch eine Blutuntersuchung möglich. Dafür werden im Abstand von einigen Tagen zwei Proben entnommen und anschließend auf Antikörper getestet. Bei Stuten, die einen Abort erleiden, ist empfehlenswert, das abgegangene Fohlen oder die Nachgeburt pathologisch untersuchen zu lassen. 

 
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Gut zu wissen

Es ist möglich, Pferde vor den besonders aggressiven Herpesarten EHV 1 und EHV 4 mit einer Impfung  zu schützen. Zwar kann auch die Herpes-Impfung beim Pferd eine Re-Infektion nicht verhindern, allerdings erkranken geimpfte Pferde meist nur harmlos. Nach einer Grund­immunisierung mit zwei Impfungen im Abstand von vier bis acht Wochen wird ein Impfintervall von sechs Monaten empfohlen. Der Grund: Die Herpes-Impfung beim Pferd schützt zwar theoretisch für neun Monate, allerdings ist die Immunität der Schleim­häute weitaus geringer. 

Auch trächtige Stuten können gegen equines Herpes geimpft werden. Im Idealfall findet die Herpes-Impfung beim Pferd im dritten oder vierten sowie im siebten oder achten Monat der Schwanger­schaft statt. 

Anders als bei der Influenza Impfung gibt es bislang keine Impfpflicht gegen Pferdeherpes für Turnierpferde, allerdings wird diese immer wieder diskutiert.

Pferdekrankenversicherung

Die Allianz Pferdekrankenversicherung übernimmt mit der Vorsorgeleistung auch die Kosten für Impfungen. Die Vorsorge ist im Rahmen des Heil­be­hand­lungs- und Vorsorgeschutzes bis zu 100 Euro jährlich versichert und kann für Herpes-Impfungen beim Pferd verwendet werden.

Des Weiteren erstattet die Pferde­kranken­versicherung die Kosten für eine Heil­­be­handlung bis zu 5.000 Euro pro Jahr, wenn der Baustein Heil­behandlungs- und Vorsorge­schutz gewählt wurde. Die Kosten einer Operation erstatten wir je nach Tarif ohne jährliche Höchst­grenze und bis zu 100 Prozent der Rechnungs­summe.

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Therapie
Bevor es an die Behandlung der Erkrankung geht, müssen Pferdebesitzer betroffene Tiere sofort isolieren. Die Tiere sollten nach der akuten Infektion noch drei Wochen in Quarantäne bleiben, um eine Verbreitung der Viren zu verhindern. Das Virus selbst ist nicht therapierbar. Allerdings können akute Symptome behandelt werden. 
 

Bei Pferdeherpes ist nur Behandlung der Symptome möglich

Der Verlauf der Krankheit ist meist in drei Phasen unterteilt:

  1. Infektion und Vermehrung der Viren in den oberen Atemwegen
  2. Ausbreitung der Viren über die Blutbahn 
  3. Infektion der kleinen Blutgefäße im Rückenmark

Je früher Pferdebesitzer die Krankheit behandeln lassen, desto geringer die Virenlast und desto weniger schwerwiegend der Krankheitsverlauf. Dafür bekommt das Pferd entzündungs­hemmende Medikamente und Anti-Herpesviren-Präparate vom Tierarzt verschrieben. Die zusätzliche Behandlung mit Vitamin-B-Präparaten hat sich in der Vergangenheit ebenfalls bewährt. Durch das geschwächte Immun­system treten häufig parallel zur Herpes­erkrankung bakterielle Infekte auf. Hier kann ein Breit­band­anti­biotikum helfen. 

Bei Pferden mit einer EHV 1 Erkrankung und einer Schädigung des Gehirns oder der Muskeln kann zudem gegebenenfalls eine Unterstützung durch eine Schlinge erfolgen, die das Stehen des Pferdes erleichtert. 

Bei schwer­wie­genden Erkrankungen ist häufig Einschläfern nötig

Erkrankt ein Pferd schwer an EHV 1 und der Infekt wird spät entdeckt, stehen die Heilungs­chancen häufig schlecht. Sind beim Pferd bereits neurologische Schäden zu beobachten, wenn es beispielsweise durch eine Lähmung nicht mehr stehen kann und unkontrolliert Kot und Urin verliert, bleibt Tier­besitzern häufig keine andere Wahl, als das Tier zu erlösen und einzuschläfern.  

 
 
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Gut zu wissen

Wie hoch die Kosten für die symptomatische Therapie bei einem Herpesinfekt sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Je nach Intensität benötigen Pferde unterschiedliche Mengen an Medikamenten. Verabreicht der Veterinär zudem noch Antibiotikum-Spritzen (je nach Präparat zwischen 30 und 70 Euro), liegen die Kosten schnell im mittleren dreistelligen Bereich, sodass hier eine Pferdekrankenversicherung sinnvoll ist.

Die Kosten für eine Herpes-Impfung beim Pferd variieren ebenfalls je nach Tierarzt. Eine Kombi-Impfung liegt je nach Hersteller bei circa 60 Euro. Da das Pferd zwei Impfungen zur Grund­immunisierung benötigt und anschließend zweimal jährlich geimpft wird, rechnen Sie mit jährlichen Kosten zwischen 100 und 200 Euro

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Prophylaxe
Da die Krankheit höchst ansteckend ist, müssen bereits bei Verdacht einer Herpesinfektion Pferde sofort in Quarantäne. Nur so verhindern Sie die Verbreitung der Krankheit im Stall.

Sind bereits Infektionen im Stall bekannt, sollten Reiter möglichst wenig Kontakt zu den Tieren haben. Wechseln Sie Ihre Kleidung und waschen Sie gründlich Ihre Hände, bevor Sie zu einem neuen Pferd gehen.  

Neben einer Impfung  kann eine gute Hygiene das Übertragungs­risiko reduzieren. Daher sollten Sie Putz­sachen nur für ein Pferd nutzen, Boxen regelmäßig und Anhänger nach jedem Transport desinfizieren. Darüber hinaus sollten Pferde, die neu in einen Stall kommen, 14 bis 21 Tage in Quarantäne, um ein Einschleppen der Erkrankung zu verhindern. 

 

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