- Für Gesundheit und Wohlbefinden des Tieres ist es wichtig, sein Pferd täglich zu pflegen. Gleichzeitig stärkt dies die Bindung zwischen Mensch und Tier.
- Jedes Pferd braucht eine eigene, hygienische Putzbox.
- Gewöhnen Sie sich eine geeignete Reihenfolge für die einzelnen Schritte des Putzens an, um möglichst gründlich und effektiv zu sein.
- Putzen Sie Ihr Pferde nicht in der Box. Die meisten Reiterhöfe haben eigene Putzplätze, die sich viel besser eignen.
Pferdepflege: So pflegen Sie Ihr Pferd richtig

Pferdepflege: Das Wichtigste in Kürze
Warum die Pferdepflege so wichtig ist
Pferdepflege ist nicht nur dazu da, dass Ihr Pferd gut aussieht und bestenfalls einen Schönheitswettbewerb gewinnen kann. Nein, die tägliche Pflege ist die wichtigste Grundlage, um die Gesundheit und das dauerhafte Wohlbefinden Ihres Tieres zu garantieren.
Gründliches Putzen unterstützt dabei nicht nur Sauberkeit und Gesundheit von Haut und Fell: „Pferdepflege ist gleichzeitig auch eine Massage, die die Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes anregt und hierdurch die Hautatmung fördert“, erklärt Gerlinde Hoffmann, die bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Bereich Umwelt und Pferdehaltung arbeitet.
Doch damit nicht genug: Sorgfältige Pferdepflege verringert die Wahrscheinlichkeit von gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Strahlfäule, Scheuerstellen oder Mauke: Pferd und Reiter:in können also erst einmal aufatmen. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, den Körper des Pferdes auf Verletzungen jeglicher Art hin zu untersuchen und Verhaltensveränderungen wie Mattheit oder Unruhe frühzeitig zu bemerken.
Gleichzeitig ist die Pferdepflege ein wichtiger Baustein für die Beziehung zwischen Pferd und Mensch. Durch die regelmäßige körperliche Nähe zu Ihrem Tier bauen Sie Vertrauen auf und festigen die Bindung.

Pferdepflege: Die wichtigsten Utensilien

Egal in welcher Lebenssituation: Wir finden die richtige Lösung für Sie. %agencyName%


Pferde richtig putzen

Pflege des Kopfes



Pflege des Fells
Für die Fellpflege benötigen Sie Wurzelbürste, Striegel und Kardätsche. Mit diesen Bürsten entfernen Sie nicht nur den Schmutz, sondern massieren – besonders beim Striegeln – auch gleichzeitig die Muskeln des Pferdes und fördern deren Durchblutung.
Um im Sommer für eine willkommene Abkühlung zu sorgen, können Sie verschwitzte oder schlammverkrustete Pferde auch mit einem Schlauch abspritzen und das überschüssige Wasser im Anschluss mit dem Schweißmesser abziehen.

Empfindliche Bereiche



Pflege des Schweifs

Pflege der Mähne


Hufe reinigen - so geht's
Die tägliche Hufpflege ist aus gesundheitlichen Gründen besonders wichtig. Denn die Füße des Pferdes sind anfällig für verschiedene Krankheiten. Dazu gehören unter anderem Strahlfäule, Hufgeschwüre, oder Hufrolle. Teilweise können diese Leiden bis zur Lahmheit führen. Gereinigte Hufe lassen sich außerdem am besten auf Verletzungen und gelockerte Hufeisen untersuchen.
So geht's:
- Auskratzen: Mit dem Hufkratzer entfernen Sie Erde, Steine, Mist und sonstige Fremdkörper von der Sohle und arbeiten sich hierbei vom Ballen zum Hufrand hin vor. Achten Sie beim Auskratzen darauf, mit der dreieckigen Stelle auf der Innenseite des Hufes („Strahl“) nur sehr vorsichtig umzugehen: Sie ist sehr empfindlich. Damit das Pferd auch im Winter gut laufen kann, müssen Sie in dieser Jahreszeit zusätzlich Schnee und Eisbröckchen mit dem Hufkratzer entfernen.
- Einfetten: So machen Sie trockene, spröde Hufe elastischer und vermeiden, dass sich das Horn der Hufe spaltet. Tragen Sie das Huffett am besten auf, wenn die Hufe feucht sind: So bleibt die Feuchtigkeit im Huf. Dies ist vor allem bei Pferden ohne Weidegang, die auf Sandplätzen geritten werden, nötig, da ihre Hufe oft besonders trocken sind.

Pferdepflege ist mehr als Putzen


Profitipps für die Pferdepflege
Um ein wahrer Pferdepflegeprofi zu werden, sollten Sie noch diese Tipps und Tricks kennen:
- Noch hygienischer als die verschiedenen Schwämme zur Reinigung von Augen, Nüstern und After sind unparfümierte, biologisch abbaubare Feuchttücher. Diese können Sie einfach nach einmaliger Anwendung auf dem Misthaufen entsorgen.
- Um spröde Hufe zu behandeln, können Sie dem Pferd auch eine Olivenölpackung verpassen. Hierfür einfach einen Lappen mit dem Öl tränken, den Huf damit umwickeln, festbinden und für eine Stunde einwirken lassen. Der Grad der Abnutzung hängt dabei von Aktivität und Haltung des Pferdes ab.
- Im Herbst gilt es, von einem Schmied oder einer Schmiedin überprüfen zu lassen, ob der Beschlag des Pferdes verändert werden muss. Denn auch das Eisen muss winterfest gemacht werden, damit das Pferd auf glatten Wegen nicht rutscht oder der am Hufeisen hängengebliebene Schnee nicht zu Eisklumpen gefriert.

Antworten der Pferdeexpertin Gerlinde Hoffmann
Wie oft sollte ich mein Pferd pflegen?
Damit Ihr Pferd optimal versorgt ist, sollten Sie sich am besten täglich vor und nach dem Reiten und – falls möglich – immer zur etwa selben Zeit um es kümmern. Wie oft dies genau nötig ist, hängt jedoch vor allem von der Pferdehaltung ab:
„Wenn das Pferd viel unter Artgenossen im Freien ist und nicht jeden Tag geritten wird, ist die tägliche Pflege nicht unbedingt nötig. Die Tiere putzen sich gegenseitig und auch Wind und Wetter, sowie das Wälzen haben einen pflegenden Aspekt“, erläutert die Pferdeexpertin. „Mindestens vor jedem Reiten ist die Pferdepflege allerdings Pflicht, genauso wie das Abbürsten und Trocknen nach der Arbeit.“
Auch wenn Ihr Pferd immer im Stall steht und nicht täglich geritten wird, gilt trotzdem: Es einmal am Tag zu striegeln und zu putzen, ist wichtig.
Wie viel Zeit muss ich einplanen?
Was muss ich bei Fohlen beachten?
Was mache ich, wenn mein Pferd sich nicht putzen lässt?
„Hier gilt es Ruhe bewahren, Vertrauen zurückgewinnen und das Pferd Stück für Stück an die tägliche Prozedur zu gewöhnen“, beruhigt die Expertin. Das sei bei erwachsenen Tieren natürlich mühsamer als bei jungen, die man noch besser erziehen kann. Hier lautet ihr Tipp, sie in die Nähe von anderen Pferden zu stellen, damit sie sich – in vertrauter Nachbarschaft – beruhigen.
Generell ist zu empfehlen, während des gesamten Putzvorgangs beruhigend auf das Pferd einzusprechen, und ab und an auch einmal Pausen einzulegen, um es zu streicheln und zu kraulen: Das Putzen ist eben auch ein sozialer Akt.
Lesen Sie mehr: Horsemanship: Mensch und Pferd als Partner
Was muss ich vor und nach dem Reiten besonders beachten?
Nach dem Reiten sollten Sie nur dann Pferde putzen, wenn sie trocken sind. Andernfalls reiben Sie Dreck und Staub nur tiefer in das Fell. Um die Feuchtigkeit aus dem Fell zu saugen, eignen sich beispielsweise Stroh oder Sägespäne. Ansonsten können Sie natürlich auch mit einem Schweißmesser nachhelfen. Oder aber das Pferd kümmert sich selbst darum, indem es sich wälzt.
„Im Prinzip gilt bei der Pferdepflege immer derselbe Ablauf. Vor und nach dem Reiten müssen Sie allerdings besonders darauf achten, dass an stark belasteten Stellen, wie zum Beispiel unter Sattel und Sattelgurt, keine Schweiß- oder Dreckverkrustungen stehen bleiben“, so Hoffmann.
Was muss ich bei der Pferdepflege im Winter beachten?
Im Winter gibt es mehrere Entscheidungen zu treffen: Lässt man sein Pferd scheren (beziehungsweise schert man es selbst) oder lässt man ihm sein Winterfell? Wenn man es schert, welchen Schnitt wählt man dann? „Das muss bei jedem Pferd individuell beurteilt werden und hängt vor allem von Rasse, Haltungsart und Einsatz ab“, erklärt Pferdeexpertin Hoffmann.
Für die Pferdeschur spricht, dass das Pferd durch das dicke Winterfell oft schnell ins Schwitzen kommt und eine erhöhte Gefahr besteht, dass es sich erkältet. Ein komplett geschorenes Pferd muss dann jedoch, außer beim Reiten, permanent eingedeckt sein, da es keinen natürlichen Kälteschutz mehr besitzt.
Wo sollte ich mein Pferd putzen?
„Das Pferd sollte niemals in der Box geputzt werden, sondern draußen und im Idealfall an dafür bestimmten Putzplätzen. Die sollte es auf jedem Reiterhof geben“, empfiehlt Hoffmann.
Das Putzen in der Box ist deshalb besonders ungünstig, weil der gesamte Dreck auf Heu und Einstreu fällt. Das erhöht die Staubbelastung des Pferdes und verunreinigt möglicherweise das Futter. Außerdem haben Sie später beim Ausmisten mehr Arbeit.
Ideal ist es daher, das Pferd mit einem Halfter und einem Strick am erwähnten Putzplatz oder zur Not vor der Box anzubinden. Achten Sie darauf, dass es ruhig stehen kann und genügend Abstand zu Artgenossen hat, die es zwicken oder treten könnten. Um die Mühe für Sie zu reduzieren, empfiehlt sich außerdem ein fester Untergrund, den Sie danach einfach reinigen können.
So kommt Ihr Pferd gut durch die kalte Jahreszeit
Zufütterung



Bewegung

Bodenbeschaffung beachten



Warmes Auftrensen

Aufwärmen und Abkühlen




