Wer im Internet sucht oder sich im Freundeskreis umhört, stößt auf eine Reihe ausgefallener Ideen für ein sicheres Versteck in den eigenen vier Wänden. Zehn heiße Tipps:
Und jetzt vergessen Sie alle diese Tipps ganz schnell wieder! Wir wissen nicht, wie viele Einbrecher gerade mitlesen. Diebe kennen alle Tricks, die im Internet kursieren. Ein 100-prozentig sicheres Versteck gibt es nicht. Wir sagen Ihnen deshalb, was Experten raten.
Diebe kennen fast alle vermeintlichen Geheimverstecke und suchen gezielt danach. Zehn ganz schlechte Ideen:
"Gehen Sie mit den Augen eines Einbrechers durch die Wohnung. Wo würden Sie zuerst suchen? Ein Einbruch muss in wenigen Minuten geschafft sein. Zeit spielt also eine entscheidende Rolle.
Kein Platz ist absolut sicher, aber je schwerer Sie es dem Dieb machen, umso größer ist die Chance, dass er Ihre Wertsachen nicht findet. Entwickeln Sie deshalb Fantasie und wählen Sie ein Versteck, das nicht sofort als solches erkennbar ist. Zum Beispiel ein doppelter Boden in einem Schrankfach oder eine verborgene Holzleiste. Wirklich sicher ist aber nur ein Bankschließfach. Tipp für Mehrfamilienhäuser: Schuhe lässig vor die Wohnungstür legen. Das signalisiert Blitzeinbrechern, hier können Bewohner und sogar Gäste zu Hause sein."
Hammed Khamis (Ex-Einbrecher – heute: Autor, Sozialarbeiter, Referent an der Polizeihochschule, Berater)
Geld und Wertsachen aller Art sind am sichersten in einem Bankschließfach untergebracht. Ein Bankschließfach kostet, je nach Größe und Bankinstitut, zirka 20 bis 200 Euro im Jahr. Größere Geldsummen sollten auf ein Bankkonto eingezahlt werden.
Wer trotzdem eine gewisse Menge an Bargeld oder Wertsachen im Haus aufbewahren will, sollte in einem zweiten Schritt über die Anschaffung eines Tresors nachdenken. Zuerst benötigen Sie einen guten Einbruchschutz. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Rolle spielt aber auch die Aufmerksamkeit von Nachbarn.
Der Einsatz von Sicherungstechnik muss angemessen, durchdacht und sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Mechanischen Sicherungen sollten dabei Priorität eingeräumt werden, weil sie als Barriere wirken und dem Einbrecher Zeit abverlangen. Im Idealfall kombinieren Sie die Mechanik mit einer Einbruchmeldeanlage (EMA).
Empfehlenswert sind zertifizierte Wertschutzschränke nach DIN EN 1143-1. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen und „Sicherheitsstufen“ (ab Widerstandsgrad „Euro-0“). Sie sollten von der European Security Systems Association (ESSA ) e.V (ECB.S-Zertifizierungsmarke) oder der VdS Schadenverhütung (VdS-Kennzeichen) zertifiziert sein. ESSA und VdS Schadenverhütung sind nach EN 45011 akkreditierte Zertifizierungsstellen. Eine entsprechende Plakette an der Türinnenseite dokumentiert die Zertifizierung.
Um zu vermeiden, dass Wertbehältnisse komplett entwendet und anschließend aufgebrochen werden, sollten sie generell entsprechend den Herstellerangaben massiv und fachgerecht verankert werden, besonders wenn sie weniger als 1000 Kilogramm wiegen.
Harald Schmidt (Kriminaloberrat, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes)
Langfinger haben als Wiederholungstäter viel Erfahrung. Der Zweitschlüssel in der Garage, im Blumentopf oder auf dem Türstock, Bargeld im Kissenbezug, unter der Matratze oder im Wäscheschrank – das wird alles mit Sicherheit gefunden. Besonders leicht machen Sie es den Dieben mit Geldkassetten und Schmuckschatullen. Auch „Safes“, die wie Haushaltsdosen, Bücher, Werkzeuge oder Batterien ausschauen, sind nicht wirklich empfehlenswert. Sie gaukeln nur Sicherheit vor. Vergessen Sie auch Filmtricks wie der Plastikbeutel voller Geld, der im Spülkasten schwimmt.
Am besten sind Wertsachen in einem mit dem Hausratversicherer abgestimmten Wertschutzschrank oder in einem Bankschließfach untergebracht. Da laut Polizeilicher Kriminalstatistik knapp 42 Prozent der Einbrecher an guten Sicherheitsmaßnahmen (Fenster, Türen, Schlösser) scheitern, lohnt es sich in Sicherheitstechnik zu investieren.
Mehr Tipps finden Sie bei Nicht bei mir!, einer Initiative von Sicherheitsverbänden, die vom Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) unterstützt wird.
Wird Ihre Wohnung oder Ihr Haus renoviert, ist der Zeitpunkt besonders günstig, bei Türen und Fenstern nicht nur den energetischen Aspekt zu berücksichtigen, sondern gleichzeitig den Sicherheitsstandard zu erhöhen. Überlegenswert ist auch, ein Versteck für einen Wertschutzschrank einzubauen. Wenn Sie Ihrem Architekten diese Aufgabe stellen, wird sich im Planungsprozess ein entsprechendes Versteck ergeben. Zu beachten ist, dass das Versteck nicht abgeklopft werden kann und somit später im „Ernstfall“ auch nicht auffällt.
Erfahrungsgemäß finden Diebe die meisten Verstecke. Deshalb ist es gut zu wissen, dass die Allianz Hausratversicherung Schäden durch Einbruchdiebstahl in Privatwohnungen oder -häusern deckt. Die Erstattung für Wertsachen liegt je nach Tarif zwischen 20 und 50 Prozent der Versicherungssumme. Für Wertsachen außerhalb von Wertschutzbehältnissen gibt es Höchstgrenzen. Für Bargeld und auf Geldkarten geladene Beträge liegt die Obergrenze je nach Tarif zwischen 1.000 Euro und 5.000 Euro. Wir raten deshalb zum Einbau eines Tresors. Nehmen Sie aber vor der Anschaffung Kontakt mit uns auf, denn je nach vorhandenen Werten, bedarf es eines Tresors mit einem entsprechenden Widerstandsgrad. Haben Sie Ihre Wertsachen im Bankschließfach deponiert, dann haben Sie im Tarif Komfort Schutz bis 20.000 Euro. Im Tarif Premium sind Wertsachen bis 100.000 Euro versichert.
Ein vor Einbrechern sicherer und gleichzeitig lukrativer Platz ist der Allianz SchatzBrief. Dahinter verbirgt sich eine sehr flexible Altersvorsorge, die bereits ab einem Einmalbetrag von 3.000 Euro abschließbar ist. Die Anlage können Sie individuell mitgestalten, also zwischen verschiedenen Vorsorgekonzepten wählen – von sicherheits- bis chancenorientiert. Sie können Kapital entnehmen oder Zuzahlungen leisten und den Zeitpunkt der Auszahlung selbst bestimmen. Am Ende der Laufzeit haben Sie die Wahl zwischen Rente, Kapital oder einer Kombination aus beidem.