Was kostet eine Zahn-OP bei Katzen?
Die Kosten einer Zahn-OP bei Katzen hängen davon ab, wie aufwändig der Eingriff ist und welcher Gebührensatz die Tierarztpraxis für die Behandlung berechnet. Tierärztinnen und -ärzte können je nach Aufwand des Eingriffs den einfachen, zweifachen oder dreifachen Satz der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte und -ärztinnen) abrechnen, im Notdienst ist der vierfache Satz möglich.
Der einfache Satz ist die Mindestgebühr, die Tierärzte und -ärztinnen für alle Leistungen verlangen müssen. Der Grund: Die Mediziner:innen sollen sich bei ihren Leistungen nicht unterbieten und gewisse Qualitätsstandards bei ihrer Arbeit und ihrer Ausstattung einhalten. Den zwei- oder dreifachen Satz legen Tierarztpraxen an, wenn die Katze nervös oder aggressiv wird oder es beim Eingriff zu unvorhergesehenen Komplikationen kommt.
Bei einer Zahn-OP bei Katzen können folgende Kosten entstehen, hier am Beispiel, wenn Ihrer Katze ein Zahn gezogen werden muss:
Dies ist eine reduzierte Übersicht mit Kostenbeispielen diverser Zahnbehandlungsleistungen nach der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Eine ausführliche Übersicht finden Sie bei der Bundestierärztekammer.
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1-facher Satz
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2-facher Satz
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3-facher Satz
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Injektionsnarkose intravenös | 24,19 Euro | 48,38 Euro | 72,57 Euro |
Erste und zweite Röntgenaufnahme, jeweils | 26,53 Euro | 53,06 Euro | 79,59 Euro |
Zahnextraktion einfach (je Zahn) | 10,26 Euro | 20,52 Euro | 30,78 Euro |
Zahnextraktion schwierig (je Zahn) | 41,04 Euro | 82,08 Euro | 123,12 Euro |
Das leistet die Allianz
Die Allianz Katzenversicherung übernimmt sowohl die Tierarztkosten nach der GOT als auch die Kosten für Medikamente und Verbrauchsmaterial. Sie zahlt für Voruntersuchung, Zahn-OP unter Narkose und Nachbehandlung nach der Operation. Die konkreten Leistungen richten sich nach dem gewählten Tarif.
Mit dem optionalen Zusatzbaustein Heilbehandlungs- und Vorsorgeschutz leistet die Versicherung außerdem für Vorsorgemaßnahmen wie eine Zahnsteinentfernung. Im Tarif Premium ist dieser schon enthalten.
Mit der Allianz Katzenversicherung erhalten Sie finanzielle Rückendeckung auch bei anderen aufwendigen Eingriffen, ab Tarifstufe Smart bis zum vierfachen GOT-Satz – und inklusive Notfallgebühr am Wochenende oder bei Ernstfällen in der Nacht.
Wann ist eine Zahn-OP bei einer Katze notwendig?
Die meisten Zahnerkrankungen bei Katzen erfordern einen operativen Eingriff. Schon das Ziehen eines Zahns ist eine Operation, die in der Regel unter Vollnarkose stattfinden muss. Anderenfalls würde Ihr Stubentiger flüchten wollen oder die behandelnden Personen angreifen. Bei folgenden Katzenkrankheiten ist eine Zahn-OP in der Regel notwendig:
- Schwere Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
- Fortgeschrittener Zahnstein, der Zahnfleischrückgang verursacht
- FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen) – eine häufige und schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen
- Zahnfrakturen oder abgebrochene Zähne
- Kieferfehlstellungen oder andere angeborene Zahnprobleme
- Tumore im Mundbereich
- Schwere Infektionen der Zahnwurzeln oder des umliegenden Gewebes
- Lockere Zähne, die nicht mehr zu retten sind
Kann man Zahnbehandlungen bei Katzen vorbeugen?
Ja, Sie können durch regelmäßige Zahnpflege viele Zahnprobleme wie Zahnstein und Plaque verhindern. Putzen Sie regelmäßig die Zähne Ihrer Katze mit spezieller Katzenzahnpasta und -bürste oder verwenden Sie Fingerlinge – das hängt ganz vom Charakter Ihres Stubentigers ab, den Sie am besten kennen.
Wehrt sich Ihre Katze dagegen, können zum Beispiel Kausticks aus Matatabi-Holz oder Hühnerhälse die bessere Wahl sein. Diese Leckerli fördern intensiveres Kauen und helfen so, weichen Zahnbelag abzureiben. Spezielles Zahnpflegefutter trägt ebenfalls zur Zahngesundheit bei.
Regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt oder die Tierärztin verhindern schwere Erkrankungen am besten. Generell sollten Sie bei Verhaltensauffälligkeiten Ihrer Katze aufmerksam sein. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen – und Sie ersparen Ihrer Katze einen aufwendigen ärztlichen Eingriff. Gehen Sie mindestens einmal jährlich zur tierärztlichen Kontrolluntersuchung, dabei prüfen Tierärzte und -ärztinnen auch die Zähne und den Mundraum Ihrer Katze.
Wie erkennt man Zahnprobleme bei Katzen?
Wie läuft eine Zahn-OP bei Katzen ab?
Eine Zahn-OP bei einer Katze verläuft typischerweise in mehreren Schritten ab. Beim Ziehen eines Zahns können zum Beispiel folgende Maßnahmen notwendig sein:
Im ersten Termin kontrolliert der Tierarzt oder die Tierärztin bei einer Zahnuntersuchung das Gebiss und das Zahnfleisch. Mit Röntgenaufnahmen kann er oder sie prüfen, ob es tieferliegende Probleme gibt, zum Beispiel an den Zahnwurzeln oder Kieferknochen. Bei einer professionellen Zahnreinigung können Ärzte oder Ärztinnen Beläge und Zahnstein mittels Ultraschall entfernen.
Ist ein Zahn Ihrer Katze nicht mehr zu retten, muss er gezogen werden. Das passiert bei einem zweiten Termin unter Vollnarkose. Der Tierarzt oder die Tierärztin entfernt kranke oder beschädigte Zähne und versorgt im Anschluss die Wunde. Zuletzt verabreicht oder verschreibt er oder sie Schmerzmittel und vereinbart weitere Termine zur Kontrolle der Wundheilung.
Warum werden nahezu alle Operationen bei Katzen unter Narkose durchgeführt?
Eine Vollnarkose entlastet Ihr Haustier, denn sie bewahrt Ihren Stubentiger vor Stress und Schmerzen während der Operation. Eine Zahn-OP kann bei Katzen starkes Unwohlsein auslösen: Sie befindet sich nicht in ihrer vertrauten Umgebung und fühlt sich in fremden Räumen unbekannten Menschen ausgeliefert. Es ist also ganz verständlich, dass Ihre Katze unruhig wird, flüchten will oder den Arzt oder die Ärztin angreift. Das macht allerdings eine Behandlung im wachen Zustand unmöglich.
Und keine Sorge: Eine Vollnarkose ist, professionell durchgeführt, ein sicheres Verfahren. Es kann im Einzelfall passieren, dass das Narkosemittel Kreislauf, Herz und Atmung der Katze stärker belastet und es nach der Zahn-OP zu kurzfristigen Komplikationen kommt. Besonders für ältere Katzen kann der Narkoseabbau anstrengend sein. Insgesamt überwiegen die Vorteile einer Narkose bei notwendigen Eingriffen.
Wichtig: Um die OP gut vorzubereiten, sollte die letzte Futteraufnahme mindestens zwölf Stunden vor dem OP-Termin liegen. So verringern Sie das Risiko, dass die Katze sich erbricht – was zu weiteren Komplikationen führen kann. Die Katze darf jedoch bis unmittelbar vor der Operation Wasser trinken. Schonen Sie mindestens einen Tag vor der OP Ihren Stubentiger, damit die Katze erholt und möglichst entspannt zur OP kommt.
Wie läuft die Nachbehandlung der Katze nach der Operation ab?
Wacht Ihre Katze aus der OP auf, wirkt sie wahrscheinlich erstmal orientierungslos. Vielleicht erkennt sie Sie erstmal nicht, stolpert und wirkt tollpatschig. Jetzt ist es wichtig, ihr genügend Zeit zum Ausruhen zu geben. Erstmal darf sie nichts fressen oder trinken, zudem kann es sein, dass sie sich übergeben muss.
In den ersten 24 Stunden kann die Katze noch leicht aus dem Mund bluten. Halten die Blutungen länger an oder verschlimmern sie sich, klären Sie das mit dem Tierarzt oder der Tierärztin. Auch Schmerzen oder Unwohlsein, die Sie zum Beispiel an ungewöhnlichen Zungenbewegungen oder vermehrtem Reiben am Gesicht erkennen, sollten Sie prüfen lassen. Ein reduzierter Appetit und Durst sind in den ersten 24 Stunden nicht ungewöhnlich.
In der ersten bis zweiten Woche nach der Zahn-OP sollten Sie ihr nur weiches Futter geben, um die Heilung der Mundhöhle zu fördern. Trockenfutter ist tabu. Darüber hinaus sind keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen nötig. Geben Sie Ihrer Katze einfach genügend Zeit sich auszuruhen – ein reduzierter Spieltrieb ist nach der Operation normal. Verabreichen Sie die verschriebenen Medikamente und halten Sie sich an die Dosis und Dauer, die der Tierarzt oder die Tierärztin festgelegt hat und fragen Sie im Zweifel um Rat.