Wie erkennt man eine Augenentzündung bei Katzen?
Ihre Katze fordert Futter, maunzt und blickt Sie wie gewohnt vorwurfsvoll an – doch eines ihrer Augen bekommt sie gar nicht richtig auf, das Augenlid wirkt geschwollen und verklebt? Dann sollten Sie aufmerksam sein, denn das kann ein Symptom einer Augenentzündung bei einer Katze sein. Dabei handelt es sich häufig um eine von drei Augenkrankheiten:
- Bindehautentzündung
- innere Entzündung des Auges
- vergleichsweise harmlose Reizung des Auges
Die Symptome können in allen drei Fällen ähnlich sein. Beobachten Sie die Symptome dauerhaft, sollten Sie eine Tierarztpraxis aufsuchen. Unbehandelte Augenentzündungen bei Katzen können im schlimmsten Fall zum Verlust der Sehkraft führen.
Bei einer Bindehautentzündung hat Ihre Katze oft tränende Augen und in der Regel schleimigen oder eitrigen Ausfluss. Gleichzeitig ist das Katzenauge gerötet und geschwollen. Meist bekommt Ihr Stubentiger nach dem Aufwachen die Augen nur mühsam auf – denn durch den Ausfluss ist das betroffene Auge verklebt. Ihre Katze reagiert zudem empfindlich auf Licht, weshalb sie die Augen zusammenkneift und oft reibt.
Ähnliche Symptome kann Ihre Katze auch bei einer inneren Augenentzündung entwickeln. Eine Rötung, erhöhte Lichtempfindlichkeit und Schmerzen sind bei der Erkrankung nicht ungewöhnlich. Zusätzlich kann sich die Iris verfärben. Auch eine Trübung der Hornhaut und der vorderen Augenkammer sind mögliche Anzeichen.
Eine Reizung zeigt sich ebenfalls durch tränende Augen und eine Rötung oder Schwellung. Hier sind die Symptome aber schnell wieder vorbei. Seien Sie also aufmerksam und lassen Sie Ihre Samtpfote besser untersuchen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Mögliche Ursachen von Augenentzündungen
Hat sich Ihre Katze beim Spielen einen Fremdkörper – wie zum Beispiel ein Sandkorn – eingefangen, kann das zu einer Reizung führen. Auch Sprays, Gase oder zu viel Zugluft können Ursachen sein.
Bei einer Bindehautentzündung dringen in der Regel Krankheitserreger in das Auge ein. Auch eine Allergie kann ein Auslöser sein, ebenso wie Verletzungen, die den Weg für Erreger frei machen.
Bei einer inneren Entzündung kann ebenfalls eine Infektion die Erkrankung verursachen. Auch Fremdkörper im Auge sind ein Risiko. In schwerwiegenden Fällen ist ein Tumor der eigentliche Grund.
Wie läuft die Diagnose einer Augenentzündung ab?
Beim Tierarzt oder bei der Tierärztin erklären Sie zunächst, wann Sie die Symptome bei Ihrer Katze erkannt und wie sie sich entwickelt haben. Auch ein ungewöhnliches Ereignis, bei dem sich die Katze die Erkrankung eingefangen haben könnte, sollten Sie erwähnen. Wichtig für die weitere Behandlung sind frühere Erkrankungen Ihres Stubentigers und Medikamente, die Sie aktuell verabreichen.
Dann folgt eine allgemeine Untersuchung sowie eine Einschätzung der Symptome einer Augenentzündung. Bei Verdacht auf eine Infektion nimmt der Tierarzt oder die Tierärztin Abstriche und lässt sie im Labor untersuchen. Auch eine Blutprobe, Ultraschall-Untersuchung oder Röntgenaufnahme kann helfen, die Ursache ausfindig zu machen.
Kosten für die Behandlung einer Augenentzündung bei Katzen
Wie teuer die Behandlung Ihrer Katze ist, kommt auf die Art und Schwere der Erkrankung an. Die Kosten für die Behandlung einer Augenentzündung bei Katzen orientieren sich an der Gebührenordnung für Tierärzte und -ärztinnen (GOT) vom November 2022. Bei der Abrechnung legen Praxen je nach konkretem Aufwand den ein- bis dreifachen GOT-Satz an.
Wenn ein Tierarzt oder eine Tierärztin die Augenentzündung frühzeitig entdeckt und die Behandlung mit Medikamenten bei Ihnen zuhause erfolgen kann, bleibt es für Sie verhältnismäßig günstig. Für die allgemeine Untersuchung und Beratung können Sie je nach GOT-Satz mit Kosten von rund 23 bis 71 Euro plus Medikamente rechnen. Bei komplizierten Operationen am Auge fallen bis zu 300 Euro an, in der Regel braucht Ihre Katze dafür eine Narkose – auch diese kostet extra: bis zu 60 Euro. Das heißt: Mit Untersuchung, Narkose, OP, Nachbehandlung und Beratung kommen mehrere Hundert Euro Tierarztkosten auf Sie zu.
Quelle: Bundestierärztekammer e.V.
Das leistet die Allianz
Eine Augenentzündung bei einer Katze kann schnell teuer werden. Zu den Tierarztkosten kommen verschiedene diagnostische Tests, Medikamente und Folgebehandlungen. Die finale Summe beläuft sich so oft auf mehrere Hundert Euro.
Die Allianz Katzenversicherung gibt finanzielle Rückendeckung und übernimmt bei einer Augenentzündung die notwendigen Kosten. Die Behandlung einer Augenentzündung ist mit dem Zusatzbaustein Heilbehandlungs- und Vorsorgeschutz versichert. Dieser kann zu dem jeweiligen Tarif dazu gewählt werden. Im Premium Tarif ist der Baustein schon enthalten.
Auch bei höheren Behandlungskosten, z. B. aufgrund einer Operation, besteht ausreichender Schutz für Ihre Katze. Die Allianz Tierkrankenversicherung zahlt, je nach dem gewählten Tarif, bis zum vierfachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) – und übernimmt bei nächtlichen Ernstfällen oder am Wochenende auch die Notfallgebühr.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung hängt von der Ursache der Entzündung ab. Bei bakteriellen Infektionen verschreiben Ärzte und Ärztinnen oft antibiotische Augentropfen oder Salben, mit denen Sie Ihre Katze mehrmals täglich behandeln müssen. Ist die Ursache eine virale Infektion wie zum Beispiel das Feline Herpesvirus, setzen Ärzte und Ärztinnen meist antivirale Medikamente ein.
Salben mit Inhaltsstoffen wie Dexpanthenol lindern Entzündungen und fördern die Heilung. Rezeptfreie Augentropfen oder Gele können Symptome mildern, auch homöopathische Mittel sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich. Ist eine Allergie die Ursache einer Augenentzündung bei Katzen, braucht es andere Mittel zur richtigen Behandlung.
Zusätzlich sollten Sie bei der Katzenhaltung darauf achten, Ihr krankes Kätzchen gut zu umsorgen. Beachten Sie die Tipps des Tierarztes oder der Tierärztin zur Pflege und Reinigung des betroffenen Auges. In der Regel genügt ein sauberes, mit lauwarmem Wasser getränktes Tuch, mit dem Sie das entzündete Katzenauge vorsichtig abtupfen. Das kann den Juckreiz lindern und Verkrustungen lösen. Lassen Sie lieber die Finger von Hausmitteln und Kräutertees: Sie können das Auge zusätzlich reizen. Gehen Sie in jedem Fall regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen zur Tierärztin oder zum Tierarzt.
Diese Dokumente und Infos benötigen Sie beim Tierarzt oder der Tierärztin
Was können Sie zur Prävention von Augenentzündungen tun?
Die beste langfristige Vorbeugung von Augenentzündungen bei Katzen sind Impfungen und regelmäßige Kontrollen. Damit beugen Sie auch anderen Katzenkrankheiten vor – und sorgen so für ein gesundes und glückliches Leben Ihres Stubentigers.
Wichtige Impfungen gegen häufige Katzenkrankheiten
- Katzenschnupfen (Herpesvirus, Calicivirus)
- Katzenseuche (Feline Panleukopenie)
- Tollwut (besonders für Freigänger)
- Feline Leukämie (FeLV, besonders für Freigänger)
Empfohlene regelmäßige Kontrollen
- jährliche Gesundheitsuntersuchung
- Kontrolle auf Parasiten (Würmer, Flöhe), mehrmals jährlich
- Zahnkontrolle und ggf. Zahnreinigung
- Gewichts-, Fell- und Krallenkontrolle
- Blutuntersuchung (besonders bei älteren Katzen)
- bei Freigängern: Test auf FIV (Katzenaids) und FeLV (Leukämie)
- Wurmkur, zwei- bis viermal im Jahr bei erwachsenen Katzen
Vorbeugung durch richtige Ernährung und allgemeine Pflege
Eine artgerechte und ausgewogene Ernährung hilft, das Immunsystem Ihrer Katze zu stärken. So vermeiden Sie häufige Gesundheitsprobleme wie Übergewicht, Diabetes oder Harnwegserkrankungen. So süß Ihr Kätzchen auch sein mag: Es stammt von einem fleischfressenden Wildtier ab und benötigt eine proteinreiche Ernährung. Hochwertiges Katzenfutter sollte daher hauptsächlich aus Fleisch bestehen. Stellen Sie außerdem immer frisches Wasser bereit. Katzen neigen mitunter dazu, wenig zu trinken – in solchen Fällen kann Nassfutter helfen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Wichtig: Kuhmilch gehört nicht auf den Speiseplan von Katzen – denn sie sind laktoseintolerant und können davon Durchfall bekommen.