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Hauptsächlich junge Katzen erkranken an der Virus­infektion Feline Infektiöse Peritonitis - kurz FIP. Besonders, wenn sie in großen Populationen wie Tier­heimen oder Züchtungen gehalten werden. Eine Wohnungs­katze hingegen infiziert sich eher selten mit dem Virus. Das mutierte Darmvirus Corona ist der Verursacher der heim­tückischen Krankheit. Es wird über Kot und Speichel der Katze übertragen. Sie können das Risiko von FIP verhindern, indem Sie junge Katzen von großen Populationen fernhalten und gut auf die Hygiene achten.

 

FIP steht für „Feline Infektiöse Peritonitis“. Die Peritonitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Bauchfellentzündung. Sie entwickelt sich bei Katzen durch eine Mutation des Felinen Coronavirus (FCoV). „Eigentlich sind diese Viren im Darm der Katze“, beschreibt  Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte die Entwicklung dieser heimtückischen Krankheit, „und meistens hat die junge Katze kaum Probleme damit.“ Vielleicht kommt es zu einem leichten Schnupfen. Oder es kommt dazu, dass die Katze Durchfall hat.

Aber in der Regel wird sie ganz gut fertig mit der Infektion. Zwar tötet ihr Immunsystem nicht alle Viren, einige verbleiben im Körper. Mit dieser geringen Virus-Konzentration (von Medizinern und Medizinerinnen – das nur für den Fall, dass Sie den Begriff mal hören - auch „Virus-Titer“ genannt) kann eine Katze aber sehr gut leben. Ihr Immunsystem hat den Virus so weit im Griff, dass er keinen weiteren Schaden anrichtet.

Gefährlich hingegen wird es für eine junge Katze, wenn sie einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt ist. Dies kann je nach Katzenhaltung im Tierheim der Fall sein oder beim Züchter oder der Züchterin, wenn das Kätzchen mit vielen anderen Tieren Kontakt hat und sein Lebensraum sehr beengt ist. Häufig sind in großen Populationen auch die hygienischen Verhältnisse nicht die besten. Das alles bedeutet Stress für das Immunsystem der Katze. Und ausgerechnet jetzt müssen ihre so geschwächten Abwehrkräfte gegen die in großen Populationen zahlreichen Coronaviren kämpfen.

Je nach Hygieneverhältnissen – etwa im Katzenklo – kann es sein, dass sich das Tier immer wieder aufs Neue mit den Viren infiziert. Ein Teufelskreis beginnt: Der Virus-Titer steigt, und irgendwann kapituliert das Immunsystem, und im Körper der Katze mutiert der Corona- zum FIP-Virus. Das geschieht zumeist bei jungen Katzen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Auch ältere Tieren ab 14 Jahren sind übermäßig gefährdet.

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FIP kann über verschiedene Übertragungswege zu Infektionen führen. Auch die Symptomatik ist bei Katzen unterschiedlich. Aber es gibt Frühwarnsignale und Präventionsmöglichkeiten.

Die Infektion und der Übertragungsweg können unterschiedlich erfolgen: Infizierte Tiere verbreiten den Coronavirus über Speichel und Kot. Die Infektion verläuft direkt oder indirekt: Entweder inhalieren oder verschlucken die Tiere den Virus durch direkten Kontakt mit einer infizierten Katze. Oder aber sie infizieren sich indirekt durch kontaminierte Streu in Katzentoiletten, an Futterstellen oder durch Spielzeug. Allerdings können auch Menschen an ihrer Kleidung oder ihren Schuhen den Virus in die Wohnung tragen. Deswegen erkranken – in seltenen Fällen – auch reine Wohnungskatzen an FIP, die keinen direkten Kontakt zu anderen Tieren haben.

Der Katzenvirus, der übrigens nicht mit FeLV (dem Felinen Leukämievirus) verwechselt werden sollte, überlebt außerhalb des Katzenkörpers bis zu drei Monate. Er lässt sich aber mit den meisten normalen Haushaltsreinigern problemlos beseitigen. Eine Übertragung des FIP-Virus von der Katze auf den Menschen ist nicht möglich. Die Krankheit ist für Menschen damit ebenso ungefährlich wie FeLV.

Eine am FIP-Virus erkrankte Katze zeigt unterschiedliche Symptome: Das Tier hat Fieber, es frisst kaum noch und wirkt apathisch. Im Verlauf der Krankheit kann sich FIP in einer feuchten oder trockenen Form äußern.

  • Bei der feuchten Form läuft der Bauchraum der Katze mit einer Flüssigkeit voll. Die Katze sieht nun nicht abgemagert aus, sondern ihre Gestalt verändert sich: Durch den vollen Wasserbauch bekommt ihr Körper die Form einer Birne. Wenn sich noch zusätzlich in der Brusthöhle des Tieres Flüssigkeit ansammelt, leidet die Katze auch an Atemnot.
  • Bei der trockenen Form der FIP bilden sich Knoten, hauptsächlich im Bauchraum. Sämtliche der dortigen Organe können betroffen sein – aber auch andere wie Gehirn, Augen oder Haut. „Mit einer klinischen Anamnese sowie entsprechenden Laboruntersuchungen kann der Tierarzt feststellen, ob die Katze an FIP leidet “, erklärt Astrid Behr.
FIP kann über verschiedene Übertragungswege zu Infektionen führen. Auch die Symptomatik ist bei Katzen unterschiedlich. Aber es gibt Frühwarnsignale und Präventionsmöglichkeiten.
Vorbeugende Maßnahmen sind wichtig. „Es kommt vor allem auf eine gute Hygiene an“, erklärt Tierärztin Astrid Behr. Auch die Größe der Tiergruppen habe Einfluss: Maximal zwei bis drei Tiere sollten zusammengehalten und erkrankte Tiere direkt von den gesunden getrennt werden. Halten Sie auch Katzen, die „normale“ Coronaviren ausscheiden, aus der Umgebung von Jungtieren fern.
Das Immunsystem der kleinen Katze sollte nicht zusätzlich gestresst werden, wenn es die Coronaviren im eigenen Körper zum ersten Mal bekämpfen muss. Stress kann ein Umzug in ein neues Umfeld beziehungsweise zu einem neuen Halter oder einer neuen Halterin verursachen, genauso eine Operation oder die ständige Neuinfizierung durch eine schlecht gesäuberte Umgebung.

Bei mehreren Katzen in einer Wohnung minimieren Sie die Infektionsgefahr, indem Sie jedem Tier sein eigenes Katzenklo geben. Die Fress- und Trinkstellen sollten weit genug davon entfernt sein.

Wirksame Mittel gegen FIP sind in der Entwicklung. In aktuellen Studien, z.B. einer Studie aus 2022 der LMU München, wurden zwar neue Medikamente erfolgreich vertestet. Leider sind diese Medikamente bis dato nicht in Deutschland zugelassen. Informieren Sie sich über aktuelle Heilungschancen Ihrer Katze und sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.

Weil FIP Katze und Halter:in schlimm trifft, ist Prävention das Wichtigste. Es gibt eine Impfung – allerdings kann sie eine Infektion nicht zu 100 Prozent verhindern. In der Regel werden Katzenkinder im Alter von 16 Wochen gegen FIP geimpft. Die Behandlung geschieht intranasal: Die Tierärztin oder der Tierarzt tropft der Katze den Impfstoff in die Nase. Drei bis vier Wochen später erfolgt die Nachimpfung, danach sollten Sie die Behandlung jährlich wiederholen lassen. Da Katzenkinder oft durch ihre Mutter mit dem Coronavirus infiziert werden, sollte Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin vor der Impfung unbedingt den Titer prüfen. Denn nur Katzen, die noch nie Kontakt mit dem Erreger hatten, sollte man impfen. Falls die Katze bereits Antikörper gebildet hat, ist die Impfung überflüssig.

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