Note Sehr Gut: Fairste Rechtsschutzversicherung
So wurde bewertet
Für den Preis-Leistungs-Check von Rechtsschutzpolicen untersuchte das DFSI Deutsches Finanz-Service Institut die aktuellen Tarifdaten der Versicherungsunternehmen. Die Anbieter wurden angeschrieben und gebeten, den umfangreichen Fragenkatalog zu beantworten sowie Angaben zu ihren gehobenen Rechtsschutztarifen mit einer Selbstbeteiligung (SB-Stufen: keine Selbstbeteiligung, 150 Euro, 300 Euro, 500 Euro) bis maximal 500 Euro zu machen.
Reine Mediationstarife oder solche Tarife, die keine außergerichtlichen Leistungen erbringen, wurden nicht berücksichtigt. Den Fragebogen komplett ausgefüllt und zurückgesandt haben dieses Jahr 14 Gesellschaften mit insgesamt 26 unterschiedlichen Tarifvarianten. Veröffentlicht wird die jeweils beste Tarifvariante je Selbstbeteiligungsstufe.
Leistungstest
Bewertet wurden 35 Einzelkriterien – dazu zählten die allgemeinen Merkmale (Auswertung Tarifbedingungen, AVB) sowie angebotene Serviceleistungen. Dabei wurde etwa abgefragt:
- Welche maximale Deckungssumme wird je Rechtsschutzfall versichert?
- Welche Wartezeiten gelten?
- Kann der Versicherer den Anwalt oder die Anwältin frei wählen?
- Wird eine 24-h-Schadenshotline angeboten?
- Gibt es Online-Rechtsberatung?
Darüber hinaus wurden zehn weitere Merkmale von Tarifleistungen in Bezug auf arbeitsrechtliche und zivilrechtliche Streitigkeiten in die Bewertung einbezogen. Wichtige Fragen waren hier:
- Gibt es für Kunden und Kundinnen eine Beitragsfreistellung im Fall der Arbeitslosigkeit?
- Werden Kosten für eine Erstberatung bei familien- beziehungsweise erbrechtlichen Streitfällen von der Versicherung übernommen?
Daneben stellte das DFSI weitere 34 Merkmale auf den Prüfstand. Dabei wurden zusätzliche Rechtsgebiete analysiert und bewertet. Wichtige Punkte, die in das Ergebnis einflossen, waren etwa:
- Übernimmt die Versicherung auch Kosten bei Ordnungswidrigkeiten oder bei verkehrsrechtlichen Streitigkeiten?
- Wird eine Kaution gestellt – und wenn ja, in welcher Höhe? Sind strafrechtliche Verfahren, Internet-Rechtsangelegenheiten oder datenschutzrechtliche Streitigkeiten von den Kosten gedeckt?
Die in diesen Bereichen erreichten Punkte wurden für das Ergebnis summiert.
Preistest
Für die Preisbewertung wurde ein Musterfall herangezogen: Dabei wurden Jahresprämien in den jeweiligen Selbstbehaltstufen (keine Selbstbeteiligung bis maximal 500 Euro Selbstbeteiligung) für eine Familie mit zwei Kindern in den Städten Berlin, Hamburg, Köln und München abgefragt – und ins Verhältnis zur jeweils günstigsten Prämie gesetzt.
Für die Höchstpunktzahl wurde dafür die günstigste Prämie jeweils fiktiv um zehn Prozent erhöht. Grundlagen waren zudem: Es bestand keine Vorversicherung, die Prämien wurden jährlich bezahlt, bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr.
Gesamtbewertung
In die Gesamtnote floss die Leistungsnote mit 70 Prozent und die Preisnote mit 30 Prozent Gewicht ein. In jeder Selbstbeteiligungskategorie (Tarife ohne Selbstbeteiligung, Tarife mit Selbstbeteiligung bis 150 Euro, Tarife mit Selbstbeteiligung bis 300 Euro und Tarife mit Selbstbeteiligung bis 500 Euro) wurde danach ein Ranking erstellt
Je nach erreichter Punktzahl wurden Noten und Bewertungen vergeben. Diese reichten von "Hervorragend" bis "Mangelhaft". Die Bestnote "Hervorragend" erhielt, wer mit seiner Punktzahl im Bereich der obersten zehn Prozent zwischen null und dem höchsten von einem Anbieter erzielten Wert lag. Die Note "Sehr Gut" ging an die darunterliegenden zehn Prozent auf der Punkteskala. Die übrigen Bewertungen ("Gut", "Befriedigend", "Ausreichend" sowie "Mangelhaft") erfolgten dann jeweils in 20-Prozent-Schritten.
Quelle: Focus Money