Bauzinsen erklärt in 30 Sekunden
- Sie lesen einen allgemeinen Ratgeber zu Bauzinsen. Die Allianz bietet nicht alle der hier genannten Produkte und Varianten an.
- Das heutige Zinsniveau befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Prognosen deuten darauf hin, dass die Bauzinsen weiterhin auf einem ähnlich niedrigen Level bleiben.
- Der Zinssatz ist unter anderem abhängig von Zinsbindung, Darlehenshöhe und Beleihungsauslauf Ihres Baudarlehens. In der Regel können Sie Zinsbindungsdauern zwischen fünf und 30 Jahren – manchmal bis zu 40 Jahren – wählen. Dabei gilt: Je länger Ihr Kredit festgeschrieben ist, desto höher der Zinssatz.
- Welches Angebot zur Immobilienfinanzierung Sie erhalten, hängt auch von persönlichen Faktoren ab. Dazu gehören z.B. Ihre Bonität, Ihr Eigenkapital, die Höhe der Tilgungsrate, der Wert des Objekts und bei manchen Anbietern auch die Art der Immobiliennutzung.
- Um ein Baudarlehen mit günstigem Zinssatz zu finden, sollten Sie die aktuelle Zinsentwicklung im Auge behalten und verschiedene Angebote vergleichen. Bauzinsrechner und Info-Charts sorgen für einen umfassenden Überblick.
Bauzinsentwicklung im historischen Verlauf
Während Anfang der 1990er-Jahre noch Hypothekenzinsen von neun Prozent und mehr verlangt wurden, begann mit der Jahrtausendwende die Niedrigzinsära. Bei zehnjähriger Zinsfestschreibung lag der Effektivzins für Baufinanzierungen im Jahr 2000 bei durchschnittlich 6,4 Prozent pro Jahr. Bis 2009 sanken die Bauzinsen um weitere zwei Prozentpunkte auf durchschnittlich 4,4 Prozent.
Bauzinsentwicklung in den letzten zehn Jahren
Ab 2010 ließen Bankenkrise und die weltweite Erlahmung der Konjunktur die Konditionen für Baufinanzierungen weiter sinken. 2011 lag der durchschnittliche Zinssatz bereits bei 3,3 Prozent. Laut FMH-Finanzberatung erreichten Baukredite mit zehnjähriger Zinsbindung ihren vorläufigen Tiefststand im Juli 2019, als sie bei einem effektivem Jahreszins von 0,6 Prozent landeten.
Fazit: In den 1980ern und 1990ern zahlten Kreditnehmer fast die komplette Kreditsumme (z.B. 200.000 Euro) nochmal als Zinskosten an die Bank – insgesamt also fast 400.000 Euro. Bei heutiger Bauzinsenentwicklung kommt nur noch circa ein Drittel davon als Bauzinsen auf Sie zu.

Mit dem Bauzinsrechner die Zinsen für Ihre Baufinanzierung berechnen

Was möchten Sie gerne wissen?
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Gibt es Baufinanzierungen ohne Zinsbindung?
Ja. Sie haben die Möglichkeit, ein Baudarlehen ohne festen Zinssatz abzuschließen. Es handelt sich um ein sogenanntes variables Darlehen. Im Gegensatz zu einer regulären Immobilienfinanzierung mit Sollzinsbindung verfügen variable Darlehen nicht über einen festen Zinssatz. Stattdessen passen die Hypothekenzinsen sich alle drei Monate an die aktuellen Marktzinsen an.
Der Vorteil variabler Zinsen: Sie bleiben flexibel und können Ihre Restschuld mit einer kurzen Kündigungsfrist spontan tilgen. Andererseits besteht das Risiko, dass die Marktzinsen unerwartet steigen und Ihr variables Darlehen am Ende sehr viel teurer ist als ein regulärer Immobilienkredit mit fester Zinsbindung.
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Was ist eine Vorfälligkeitsentschädigung bei der Baufinanzierung?
Die Vorfälligkeitsentschädigung (VFE) ist ein Schadensersatzanspruch des Kreditgebers im Rahmen Ihrer Baufinanzierung. Die VFE ist fällig, wenn Sie vor Ablauf der Zinsbindungsfrist aus Ihrem Baudarlehen aussteigen.
Da das Geldinstitut durch Ihren vorzeitigen Austritt einen Teil der versprochenen Bauzinsen verliert, verlangt es als Ausgleich eine finanzielle Entschädigung. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung liegt schnell bei mehreren tausend Euro. In der Regel berechnet das Kreditinstitut, wie viel Gewinn es bei normaler Weiterführung Ihrer Baufinanzierung gemacht hätte.



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