Verstopfung bei der Katze: Das Wichtigste in Kürze
- Verstopfung ist bei der Katze keine Seltenheit. Typische Symptome sind ein verminderter Kotabsatz und kleinere Kotmengen.
- Ursache für eine Verstopfung ist oft die Ernährung. Es kann aber auch an Haarballen im Magen, Übergewicht, Stress, zu geringer Flüssigkeitsaufnahme oder einer Krankheit liegen.
- Bei einer leichten Verstopfung können Hausmittel wie zum Beispiel Milch hilfreich sein. Darüber hinaus sollte jedoch die Ursache der Verstopfung ermittelt werden.
- Schwere oder regelmäßig auftretende Verstopfungen müssen frühzeitig von einem Tierarzt oder einer Tierärztin begutachtet und behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
Ursachen einer Verstopfung bei der Katze
1. Futterzusammenstellung und Wassermangel
Achten Sie bei der Wahl des Katzenfutters darauf, dass es sich um ein hochwertiges Produkt mit hohem Fleischanteil handelt. Zwar gibt es auch gutes Trockenfutter, die Ernährung mit Nassfutter entspricht aber eher den Ernährungsgewohnheiten einer Katze. Diese ist es gewohnt, einen relativ hohen Anteil an Flüssigkeit über das Futter aufzunehmen, was bei Trockenfutter nicht möglich ist. Sollten Sie dennoch diese Form der Fütterung bevorzugen, stellen Sie in der Wohnung mehrere Wasserschalen und einen Trinkbrunnen auf. Dadurch wird die Katze zum Trinken animiert.
- Verschluckte Katzenhaare
Katzen sind äußerst reinlich. Beim Putzen des Fells verschlucken sie aufgrund ihrer aufgerauten Zunge ständig Haare. Gerade bei Katzen mit langem Fell sammeln sich sehr viele Haare im Magen-Darm-Trakt an. Zum Teil werden sie ausgeschieden, zum Teil hervorgewürgt. Das funktioniert jedoch nicht immer in ausreichendem Maß, weshalb die Katze vor allem in Zeiten des Fellwechsels regelmäßig gebürstet werden sollte. Das erleichtert und beschleunigt nicht nur die Prozedur, sondern verringert auch deutlich die Anzahl verschluckter Haare.
- Übergewicht und Trägheit
Junge Katzen leiden selten an Verstopfung. Hauptsächlich betroffen sind mittelalte und alte Katzen. Verstärkt sind auch übergewichtige Tiere betroffen, die sich weniger bewegen, was Auswirkungen auf die Darmtätigkeit hat. Achten Sie daher stets auf das Gewicht Ihrer Katze. Eine angepasste Ernährung und genügend Bewegung sind der Schlüssel zum Idealgewicht und zu einem intakten Darm.
- Verschluckte Fremdkörper
Zwar sind Hunde häufiger davon betroffen, aber auch bei Katzen kommt es vor, dass sie etwas Hartes, wie Spielzeug oder einen Knochen verschlucken und daraufhin an Verstopfung leiden. Mögliche Ursache kann auch verschluckte Katzenstreu sein, welche im Magen aufquillt.
2. Die Katze ist krank
Verstopfung kann die Folgeerscheinung einer Erkrankung sein. In Frage kommen unter anderem:
- Tumor
- Beckenbruch
- Chronische Niereninsuffizienz
- Fehlbildung der Rückenwirbel
- Zuckerkrankheit
- Knochen- oder Nervenverletzung
- Nebenwirkungen eines Medikaments
- Psychischer Stress
Mit der Katze zum Tierarzt oder zur Tierärztin
Was untersucht der Tierarzt oder die Tierärztin bei einer Verstopfung?
Da vielerlei Gründe für eine Verstopfung in Frage kommen, erleichtern Sie dem Tierarzt oder der Tierärztin die Diagnose, wenn Sie ihm möglichst viele Informationen zur Verfügung stellen. Diese beinhalten unter anderem die Häufigkeit und Dauer einer Verstopfung, Fressgewohnheiten, Pflegeumfang und die häusliche Gesamtsituation der Katze. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird anschließend einige Untersuchungen durchführen; das kann das Abtasten des Bauchraums, eine Blutanalyse, das Anfertigen von Röntgenbildern oder eine endoskopische Untersuchung sein. Damit kann er oder sie unter anderem feststellen, wie viel Kot sich im Enddarm befindet, ob Organprobleme vorliegen oder es bereits zu krankhaften Veränderungen des Darms gekommen ist.
Wie behandelt der Tierarzt oder die Tierärztin eine Verstopfung?
Liegt aktuell eine Verstopfung vor, wird der Tierarzt oder die Tierärztin erst einmal Maßnahmen ergreifen, um den Kotabsatz zu ermöglichen und dadurch den Darm zu entleeren. Dies kann mithilfe eines leichten Abführmittels, eines Einlaufs oder einer Darmspülung erfolgen. Darüber hinaus richtet sich die Therapie nach der Diagnose. Konnte keine ernsthafte Erkrankung festgestellt werden, kann bereits eine Ernährungsanpassung das Verstopfungsproblem lösen. Doch Vorsicht: Die Zusammensetzung des Futters sollte sich danach richten, ob bei der Katze ein Megakolon festgestellt wurde. Liegt bereits eine krankhafte Erweiterung des Dickdarms vor, sollte die Katze ein leichtes, hochverdauliches Futter erhalten. Andernfalls kann es von Vorteil sein, auf eine ballaststoffreichere Fütterung zu setzen. Denn Ballaststoffe sorgen in Form von quellfähigen Pflanzen dafür, dass Wasser im Kot gebunden wird und er somit weicher bleibt. Fragen Sie Ihre:n Tiermediziner:in, zu welchem Futter er oder sie für Ihre Katze rät.
Nicht immer ist eine Futteranpassung ausreichend. Wurde ein Megakolon festgestellt, kann es notwendig sein, geschädigte Darmteile operativ zu entfernen. Eine Operation kann auch notwendig sein, wenn ein verschluckter Fremdkörper diagnostiziert wurde, eine Verengung des Beckenkanals vorliegt, ein Tumor festgestellt wurde oder der Darm manuell geleert werden muss. Je nach Behandlungsumfang muss mit Tierarztkosten von über 1000 Euro gerechnet werden.