Zecken beim Hund: Das Wichtigste in Kürze
- Zeckenzeit ist fast das ganze Jahr über. Die Plagegeister liegen ab Temperaturen von zirka 7 Grad auf der Lauer.
- Der Zeckenstich selbst ist nicht gefährlich, allerdings können Zecken Krankheitserreger übertragen, die unter anderem Borreliose verursachen können.
- Die wichtigsten Maßnahmen gegen Zecken sind ein konsequenter Einsatz von Zeckenschutzmitteln und das regelmäßige Absuchen des Hundes.
- Wenn Sie auf Ihrem Hund eine Zecke entdecken, sollte diese umgehend mit einer speziellen Zeckenzange entfernt werden.
Wie erkenne ich eine Zecke?
Die häufigsten Zeckenarten auf Hunden
Wann und wo treten Zecken auf?

Zecken zählen zu den wechselwarmen Spinnentieren. Ebenso wie bei Insekten entspricht ihre Körpertemperatur der Außentemperatur. Bei Minusgraden und leichten Plustemperaturen sind sie deshalb nicht in der Lage, sich zu bewegen. Ab etwa 7 Grad kommt Leben in ihren Körper. Daher kann es ohne Weiteres vorkommen, dass ein Hund an einem milden November- oder Februartag von einem kleinen Blutsauger befallen wird. Typische Zeckenzeit ist jedoch von Ende März bis Anfang Oktober, wobei sie an heißen Sommertagen eher selten anzutreffen sind. Den Winter über halten sie sich versteckt – sind aber stets bereit zuzuschlagen. Zecken lauern auf bewachsenem Boden, an Gräsern und Zweigen. Dabei sind sie aufmerksamer, als man ihnen zutraut: Spezielle Sinnesorgane erlauben es ihnen, feinste Erschütterungen, den Geruch potentieller Opfer und deren CO2-Ausstoß wahrzunehmen. Streift ein Tier vorbei, lassen sie sich einfach ins Fell fallen und halten sich dort fest.
Die wenigsten Zecken stechen gleich zu. Zumeist wandern sie einige Zeit im Fell des Hundes umher und suchen nach einer perfekten Stelle. Sie bevorzugen gut durchblutete und möglichst dünnhäutige Plätze mit nicht zu viel Fell. Am häufigsten sind sie am Kopf, Bauch, den Ohren und in der Lendengegend anzutreffen. Allzu wählerisch gehen sie jedoch nicht vor, weshalb grundsätzlich am gesamten Körper des Hundes mit Zecken gerechnet werden muss.

Krankheiten durch Zeckenbisse
Würde eine Zecke vom Ei, über die Larve und Nymphe bis zum erwachsenen Tier auf ein und demselben Hund verbringen, müsste man sich keine Sorgen machen. Denn in diesem Fall könnte sie keine Krankheitserreger übertragen. Doch leider wechseln Zecken nach jedem Entwicklungsstadium den Wirt und könnten sich daher bereits auf einer Maus, einem Igel oder Fuchs aufgehalten haben, bevor sie schließlich als erwachsenes Tier auf einem Hund landen. Bis dahin haben sie reichlich Gelegenheit, Krankheitserreger aufzunehmen, die sie bei einer späteren Blutmahlzeit übergeben. Das Problem ist, dass sie nicht nur Blut saugen, sondern auch bei jedem Stich ein Sekret in die Wunde abgegeben. Dieses dient als Betäubungsmittel, um den Zeckenstich möglichst unentdeckt zu lassen. Außerdem verhindert ein Gerinnungshemmer einen Wundverschluss. Bis es zu einer Übertragung der Krankheitserreger kommt, können ein paar Stunden vergehen. Daher sollte ein Hund am besten nach jedem Spaziergang in potentiellem Zeckengebiet kurz abgesucht werden.
Auswirkungen von Zeckenbissen
Hunde, die viel in der Natur verbringen, haben häufig mit Zecken zu kämpfen. Dennoch werden nur die wenigsten von ihnen krank. Das liegt zum einen daran, dass bei weitem nicht jede Zecke Krankheitserreger in sich trägt. Zudem werden diese nicht zwangsläufig bei jedem Biss übertragen. Und selbst wenn, dann heißt dies nicht zwingend, dass bei einem Hund eine Krankheit ausbricht. Möglicherweise entwickelt sein Immunsystem ausreichend Antikörper, um selbst gegen den Erreger vorzugehen. Gelingt dies nicht, muss unter anderem mit folgenden Krankheiten gerechnet werden:

Zecke beim Hund entfernen

Je länger der Saugakt einer Zecke andauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Krankheitserreger übertragen wird. In zeckenreichen Gegenden ist es daher wichtig, den Hund nach jedem Spaziergang abzusuchen. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, gehört in jeden Hundehaushalt eine Zeckenzange oder ein Zeckenhaken. Völlig ungeeignet sind Pinzetten, die die Zecke zerquetschen könnten. Ebenso abzuraten ist der Einsatz von Öl, Klebstoff oder Alkohol. Während des Todeskampfs sondert die Zecke vermehrt Flüssigkeit ab und so steigt die Gefahr, dass Krankheitserreger übertragen werden. Am besten greifen Sie sofort zur Zeckenzange und machen sich an die Arbeit. Die meisten Hunde lassen die Prozedur relativ unbekümmert über sich ergehen, als würden sie ahnen, dass man ihnen etwas Gutes tun will. Wenn nicht, sollten Sie sich eine Hilfsperson greifen, die den Hund ruhig hält.
Nicht reißen, nur ziehen
Befindet sich die Zecke mitten im Fell, sollten Sie versuchen, die umliegenden Haare zur Seite zu streifen. Greifen Sie anschließend die Zecke mit der Zange so nah wie möglich an der Einstichstelle. Reißen Sie nicht an, denn dadurch könnte die Zecke in zwei Stücke geteilt werden. Es ist auch nicht notwendig, die Zeckenzange zu drehen. Erhöhen Sie einfach langsam aber sicher die Zugkraft und warten Sie ab. Nach ungefähr fünf bis zwanzig Sekunden lässt der Haltegriff der Zecke normalerweise nach und sie lässt sich problemlos komplett entfernen. Zerquetschen Sie sie zwischen zwei festen Gegenständen oder schließen Sie sie in einem breiten Klebestreifen ein.
Im Zweifelsfall den Tierarzt aufsuchen
Wenn die Zecke nicht ganz entfernt wurde, versuchen Sie nachzuarbeiten. Gelingt ein Zugriff nicht, können Sie mithilfe einer Lupe untersuchen, ob es sich noch um den gesamten Vorderkörper inklusive Stechwerkzeug oder lediglich um ein winziges Anhängsel handelt. Sind Sie sich nicht ganz sicher, ob die Zecke vollständig entfernt wurde, suchen Sie einen Tierarzt auf. Er kann die Wunde leicht anritzen und den Rest der Zecke entfernen, um eine weitere Übertragung von Krankheitserregern zu unterbinden. Beobachten Sie die Einstichstelle in den nächsten Tagen, ob sie sich entzündet. Zumeist verheilt sie von selbst. Tritt ein roter Hof oder eine deutliche Schwellung auf, sollten Sie mit dem Hund erneut zum Tierarzt gehen.
Wie schütze ich meinen Hund vor Zecken?





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