Kreuzbandriss beim Hund: Das Wichtigste in Kürze
- Ein Riss des Kreuzbandes bei Hunden ist keine Seltenheit. In der Regel sind die vorderen Kreuzbänder der Hinterbeine betroffen. Bei entsprechender Therapie heilt ein Kreuzbandriss gut.
- Die häufigste Ursache für einen Kreuzbandriss beim Hund sind Vorschädigungen und Abnutzungen im Kniegelenk, durch die die Bänder immer instabiler werden – bis sie schließlich reißen.
- Typische Symptome eines Kreuzbandrisses sind Probleme beim Aufstehen, eine ungewöhnliche Sitzhaltung und eine geringere Belastung des betroffenen Beins.
- Um einem Kreuzbandriss beim Hund vorzubeugen, sind präventive Maßnahmen wie Gewichtsmanagement, Belastungskontrolle und Förderung der Gelenkgesundheit hilfreich.
Aufbau des Kniegelenks beim Hund

Wie ist das Knie beim Hund aufgebaut?
Wie das menschliche Knie ist auch das Knie des Hundes ein Scharniergelenk, welches zwei Knochen miteinander verbindet. In diesem Fall verknüpft es Oberschenkelknochen und Schienbein. Zwischen ihnen liegt der innere und äußere Meniskus. Verbunden sind die beiden Knochen mit zwei geraden Seitenbändern und dem vorderen sowie hinteren Kreuzband. Die Kreuzbänder beim Hund verhindern, dass sein Knie verdreht oder überstreckt, und halten den Unterschenkel in seiner natürlichen Position. Zusammen mit den Seitenbändern stabilisieren die Kreuzbänder des gesamte Kniegelenk.
Spricht man beim Hund von einem Kreuzbandriss, ist fast immer das vordere Kreuzband des Hinterlaufs betroffen. Nur selten reißt das hintere Kreuzband. Der Grund: Durch den anatomisch vorgegebenen Neigungswinkel belasten Hunde das vordere Kreuzband mehr als das hintere.
Wie erkennt der Tierarzt einen Kreuzbandriss beim Hund?

Liegt ein vollständiger Riss des Kreuzbandes vor, kann er von einem erfahrenen Tierarzt mithilfe des sogenannten Schubladentests diagnostiziert werden. Im Rahmen des Tests untersucht der Tierarzt die Beweglichkeit des Kniegelenks und zieht den Unterschenkel zu den Vorderläufen. Lässt sich der Unterschenkel im Gegensatz zum Oberschenkel wie eine Schublade nach vorne ziehen, ist das Kreuzband in der Regel gerissen. Neben der unnatürlichen Position des Hinterlaufs ist häufig auch ein Erguss zu spüren.
Der Schubladentest ist kein 100-prozentig sicherer Nachweis. Bei kräftigen Hunden ist das Ergebnis oft nicht eindeutig, da sie ihre Muskeln anspannen und der Unterschenkel nicht wie eine offene Schublade nach vorne steht. Der Test kann auch negativ ausfallen, wenn das Kreuzband nicht vollständig durchgerissen ist.
Für eine sichere Diagnose macht der Tierarzt weitere Untersuchungen und zieht Röntgenbilder, MRT-Aufnahmen, Ultraschalluntersuchung oder Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) hinzu.


Nachsorge und Heilungsdauer bei einem Kreuzbandriss

Nach einer Operation am Kreuzband bekommt der Hund Schmerzmittel, Verband und Bandage. Wie lange er diese trägt, entscheidet der Tierarzt im Einzelfall. Wichtig ist, den Hund zu schonen. Er darf weder Treppen steigen noch größere Spaziergänge unternehmen. Gassirunden sollten sich auf wenige Minuten beschränken und an der Leine erfolgen.
Wenn nach circa 10 Tagen die Fäden gezogen werden und die Genesung positiv verläuft, können Sie die Spaziergänge langsam ausweiten. Außerdem können Sie mit der Physiotherapie beginnen, die Sie mithilfe eines Therapeuten und teils auch selbst durchführen können.
Wenn eine biomechanische Operationsmethode mit Knochenschnitt (TTA, TPLO) durchgeführt wurde, verläuft die Heilung schneller und zuverlässiger als beim vollständigen Ersatz der Kreuzbänder. Die Heilungsdauer beträgt dann durchschnittlich zwei bis drei Monate. Nach einem Bandersatz kann der Heilungsprozess bis zu vier Monate dauern.
Wie Sie einem Kreuzbandriss beim Hund vorbeugen
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Wie wird ein Kreuzbandriss beim Hund operiert?
Zur Behandlung eines Kreuzbandrisses bei Hunden kommen verschiedene Operationsverfahren zum Einsatz. Die gängigsten Operationstechniken in Deutschland sind:
- Bandersatz
- Kapselfaserraffung
- TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy)
- TTA (Tibial Tuberosity Advancement)
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Kann ein Hund mit Kreuzbandriss noch laufen?
Ob Ihr Hund bei einem Kreuzbandriss noch normal laufen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob ein kompletter Riss oder "nur" ein Anriss des Kreuzbandes vorliegt. Oftmals können Hunde nach einer Ruptur noch laufen, sind in ihrer Bewegungsfreiheit aber eingeschränkt. Oftmals setzen sie das betroffene Hinterbein nur ganz leicht auf den Boden auf.
Tipp: Wie Sie einen Kreuzbandriss beim Hund erkennen, lesen Sie im Abschnitt "Symptome".
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Kann ein Kreuzbandriss beim Hund heilen?
Ja, die Heilungschancen eines Kreuzbandrisses beim Hund sind vielversprechend, wenn die Verletzung richtig behandelt wird. Wählen Sie daher die für Ihren Vierbeiner beste Behandlungsmethode (OP oder keine OP) und halten Sie Nachsorge und Schonungszeit ein. Dann kommt Ihr Hund wieder auf die Beine und kann sich im Normalfall uneingeschränkt bewegen. -
Wie kann ich Übergewicht bei Hunden vorbeugen?
Gerade bei gefährdeten Hunderassen, die einen Kreuzbandriss schneller erleiden als andere, ist es wichtig, Übergewicht zu vermeiden. Denn Adipositas führt zu einer Überbeanspruchung der Gelenke und erhöht somit das Risiko eines Kreuzbandrisses.
- Ernährung: Geben Sie Ihrem Hund ein bedarfsangepasstes, ausgewogenes Futter. Dadurch können Sie eine schädliche Fehl- oder Überversorgung, die in Übergewicht mündet, vermeiden.
- Bewegung: Ausreichend lange und regelmäßige Spaziergänge, damit Ihr Hund ausgelastet ist.
- Leckerlis: Geben Sie Ihrem Hund keine Essensreste vom Tisch oder zusätzliche Leckereien zwischendurch – ein bedarfsoptimiertes Hundefutter versorgt Ihren Vierbeiner mit allem, was er braucht.
- Gewichtskontrolle: Wiegen Sie Ihren Hund regelmäßig, um sein Gewicht im Blick zu behalten und Übergewicht zu vermeiden.
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