Fahrrad reparieren: Auf den Punkt gebracht
- Viele der Fahrradbesitzer:innen reparieren ihr Bike am liebst komplett selbst. Kein Wunder: Oftmals ist die Fahrradreparatur nicht so schwer wie gedacht und man spart sich die Fahrradwerkstatt. Und für die meisten Fahrradreparaturen ist auch kein Spezialwerkzeug nötig.
- Am häufigsten betroffen von Störungen ist die Beleuchtung - wir zeigen Ihnen, wie Sie diese reparieren.
- Zahlt die Versicherung die Reparatur meines Rads? Bei Beschädigung durch die versicherten Gefahren wie z. B. Brand, Leitungswasser oder Sturm übernimmt die Allianz Hausratversicherung (auf Wunsch auch mit dem Zusatzbaustein Fahrradschutz gegen Diebstahl) die Reparaturkosten Ihres Fahrrads. Mit dem Allianz Gegenstandsschutz versichern Sie Ihr Fahrrad gegen Diebstahl und zusätzlich z. B. gegen Beschädigung durch Dritte. Auch hier werden Reparaturkosten übernommen.
Wie Sie die Beleuchtung an Ihrem Fahrrad reparieren
- Rost an Steck- und Klemmverbindungen: Hier hilft feines Schmirgelpapier oder ein kleiner Schraubenzieher, mit dem Sie den Rost abkratzen. Tipp: Ist der Rost an den Kontaktstellen entfernt, fetten Sie diese gut ein.
- Kabelriss: Legen Sie die beiden gerissenen Enden frei. Verzwirbeln Sie die Drähte miteinander und setzen Sie ein Stück Schrumpfschlauch darauf, das Sie mit einem Feuerzeug erhitzen und dadurch verschließen.
- Birne defekt: Funktioniert das Standlicht bei Ihrem Fahrrad nicht, kann es daran liegen, dass die vordere Birne kurz vorm Durchbrennen ist. Ihr Stromverbrauch ist dann so hoch, dass sich der Speicher des Standlichts nicht mehr aufladen kann. Da hilft nur eins: eine neue Glühbirne!
- Nässeschaden: Bei den guten alten Seitenläuferdynamos kann Feuchtigkeit die Stromzufuhr unterbrechen. Wechseln Sie die Laufröllchen oder ziehen Sie Gummiläppchen mit gutem Profil über das Röllchen.
Was Sie bei einem platten Reifen tun müssen
- Rad ausbauen
Bei modernen Fahrrädern lassen sich die Laufräder ganz einfach durch Öffnen eines Schnellspanners ausbauen. Bei anderen Modellen lösen Sie die entsprechenden Befestigungsschrauben und nehmen das Laufrad aus der Halterung heraus. - Mantel entfernen
Dies gelingt am besten, indem Sie mehrere Reifenheber wie folgt verwenden: Schieben Sie das gebogene Ende so unter den Mantel, dass Sie diesen von der Felge weghebeln können, und klemmen Sie den Haken des Reifenhebers in einer Speiche ein. Wiederholen Sie den Vorgang so lange, bis der Reifen sich löst (meist geschieht dies, wenn Sie drei Reifenheber eingesetzt haben). - Schlauch prüfen
Nehmen Sie den Fahrradschlauch von der Felge ab und pumpen Sie ihn auf. Achten Sie darauf, wo die Luft austritt. Markieren Sie die Stelle und reparieren Sie den Fahrradschlauch nach der Anleitung des Flickzeugs. - Mantel checken
Bevor Sie den Schlauch wieder einsetzen, ist es ratsam, das Innere des Fahrradreifens nach kleinen Steinchen oder Dornen abzusuchen und diese zu entfernen. - Fahrradschlauch einsetzen
Anschließend montieren Sie den Schlauch wieder auf der Felge, drücken ihn vorsichtig in den Reifen und pumpen ihn leicht auf. Zwischendurch bringen Sie ihn im Mantel immer wieder in die richtige Position. - Mantel aufs Laufrad ziehen
Montieren Sie nun mithilfe der Reifenheber den Mantel wieder auf der Felge. Dann heißt es: kräftig aufpumpen! - Rad einbauen
Zu guter Letzt setzen Sie das Laufrad wieder ein und ziehen Schraube oder Schnellspanner fest. Geschafft: Ihr Bike rollt nun wieder!
Wie kann ich mein wertvolles Rad schützen?
Wie Sie die Gangschaltung richtig einstellen
Bei der Kettenschaltung greift die Fahrradkette beim Schalten in verschiedene Zahnräder. Je nachdem, wie geschaltet wird, verändert sich die Übersetzung zwischen Tretkurbel und Hinterrad, wird das Fahren leichter oder schwerer. Die Bedienung über die Schalthebel ist einfach und klappt meist reibungslos.
Wenn die Schaltung doch einmal streikt, ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich, denn beim Durchrutschen der Kette beispielsweise kann es leicht zu einem Sturz kommen. Mit ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl bringen Sie die Schaltung allerdings leicht wieder ins Lot.
So stellen Sie das Schaltwerk ein
Betätigen Sie die Kurbel und drücken Sie das Schaltwerk bis zum oberen Anschlag. Achten Sie darauf, ob die Kette dabei über das oberste Ritzel, also das größte Zahnrad, hinweg rutscht. Ist das der Fall, drehen Sie die Schraube "L" am Schaltwerk ein wenig hinein. Anschließend bewegen Sie die Kurbel erneut und ziehen das Schaltwerk auf den unteren Anschlag. Rutscht die Kette dabei nicht bis auf das kleinste Zahnrad, lösen Sie die Schraube "H" ein wenig.
Läuft die Kette beim Schalten insgesamt nicht sauber über die Ritzel, ist die Zugspannung zu locker. Um diese zu erhöhen, lösen Sie am Schaltwerk ein wenig die Stellschraube. Alternativ – oder bei Bedarf auch zusätzlich – lässt sich die Seilspannung auch über die Stellschraube direkt am Schalthebel anpassen.
Das folgende Video zeigt die Einstellung des Schaltwerks noch einmal Schritt für Schritt.
Beachten Sie das beim Einstellen des Umwerfers
Um den Umwerfer korrekt einstellen zu können, schalten Sie zunächst hinten auf das kleinste Ritzel. Ziehen Sie nun den Umwerfer maximal heraus und prüfen Sie den Abstand zwischen äußerem Blech und Kette – er sollte ungefähr ein Millimeter betragen. Ist das nicht der Fall, justieren Sie die Schraube "H" am Umwerfer so, bis der Abstand erreicht ist. Schalten Sie nun hinten auf das größte Ritzel. Dabei sollte vorn zwischen innerem Blech und Kette ebenfalls circa ein Millimeter Platz sein. Wenn dies nicht so ist, gelingt die Einstellung über die Schraube "L" am Umwerfer.
Im letzten Schritt optimieren Sie mithilfe der Stellschraube am Schalthebel die Seilspannung.
Wer noch mehr über die Einstellung des Umwerfers erfahren möchte, schaut einfach folgendes Video.
Notwendiger Service für die Fahrradkette
So bauen Sie die Fahrradkette aus ...
Wenn sich an Ihrem Fahrrad ein Kettenschutz befindet, bauen Sie diesen ab und prüfen Sie als Nächstes, ob Ihre Fahrradkette ein Kettenschloss besitzt. Dabei handelt es sich um ein Glied, über das sich die Kette entweder per Hand oder mithilfe einer Zange aufmachen lässt.
Ist kein Kettenschloss vorhanden, öffnen Sie die Kette an einem beliebigen Glied mit einem Kettennieter, indem Sie den Bolzen lösen. Möchten Sie die Kette weiterverwenden, achten Sie darauf, dass Sie den Bolzen nur bis zur Außenlasche herausschieben – so können Sie die Kette am Ende an dieser Stelle wieder schließen.
... und wieder ein
Möchten Sie nach der Reinigung der Kette dieselbe wieder auffädeln, drehen Sie sie so herum, dass die Seite, die vorher oben war, jetzt auf dem Kettenblatt aufliegt. Schließen Sie die Kette so, wie Sie sie geöffnet haben. Schalten Sie nun vorn und hinten auf das jeweils größte Ritzel und legen Sie die Kette auf die größten Kettenblätter.
Um für eine neue Kette die richtige Länge zu finden, führen Sie die beiden Kettenenden zusammen. Liegen dabei mehrere Kettenglieder übereinander, sollten Sie die Kette mit einem Kettennieter kürzen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Kette nicht zu straff sitzt, schließlich muss sie noch ins Schaltwerk eingespannt werden. Führen Sie dazu das hintere Ende durch den Schaltkäfig und legen Sie die Kette jeweils auf die kleinsten Ritzel, um sie ohne Spannung schließen zu können. Dafür drücken Sie einfach den Bolzen durch die Enden der beiden Kettenglieder.
Weitere Tipps rund um die Fahrradkette
- Beschädigtes Kettenglied: Ist bei einer gerissenen Kette lediglich ein Glied beschädigt, müssen Sie nicht gleich die gesamte Kette austauschen, sondern brauchen nur das entsprechende Glied auszuwechseln.
- Kettenpflege: Keinen Reiniger und kein Wasser verwenden, da dies zu Rostbildung führen kann! Stattdessen groben Schmutz mit einer alten Zahnbürste und altes Schmierfett mit einem trockenen Küchenhandtuch entfernen. Anschließend tragen Sie auf die Kette Ihres Fahrrads am besten zähes Kettenöl oder Trockenschmierstoff auf.
- Fahrradwerkzeug und Zubehör: Für die Reparatur Ihrer Kette benötigen Sie: Verschleißlehre, Kette, Kettennieter, Zange fürs Kettenschloss, Lappen, Schmiermittel.