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Eine Impfung schützt Ihr eigenes Pferd, aber auch andere Pferde vor häufigen Infektionskrankheiten wie beispielsweise der Pferdegrippe. Dem Tier werden mit einer Spritze abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger bzw. deren Bestandteile injiziert. Die Impfung "trainiert" das Immunsystem des Pferdes, Antikörper gegen den jeweiligen Erreger zu bilden und ihn abzuwehren, sobald es erneut mit ihm in Kontakt kommt. Impfungen bei Pferden gegen Tetanus und Influenza sind immer empfehlenswert. Ob eine Immunisierung gegen weitere Krankheiten, zum Beispiel Herpes oder Borreliose, im Einzelfall sinnvoll ist, sollten Pferdehalter:innen mit dem behandelnden Tierarzt oder der behandelnden Tierärztin abstimmen. Der Impfschutz muss regelmäßig erneuert werden: Nach der Grundimmunisierung, die bei Fohlen etwa ab dem sechsten Lebensmonat möglich ist, sind je nach Krankheit Auffrischungsimpfungen im Abstand von sechs Monaten oder im Jahresrhythmus nötig.
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Eine gewissenhafte Gesundheitsvorsorge ist für Pferde genauso wichtig wie eine artgerechte Unterbringung und das richtige Futter. Denn im Stall, bei Ausritten oder Turnieren kommt Ihr Vierbeiner mit Artgenossen und so auch mit unterschiedlichsten Bakterien und Viren in Kontakt. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem Krankheitserreger zu infizieren, ist besonders hoch, wenn das Immunsystem des Tieres beispielsweise durch Stress geschwächt ist.

Bei einer Impfung werden die Abwehrkräfte des Pferdes bewusst einem Erreger in abgeschwächter Dosis ausgesetzt. Auf diese Weise entwickelt der Organismus gegen diese Krankheit körpereigene Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper. Greift der Krankheitserreger den Pferdekörper das nächste Mal an, „kennen“ Abwehrzellen ihn bereits und bekämpfen ihn gezielt mit Antikörpern. Diese aktive Immunisierung sorgt dafür, dass typische Pferdekrankheiten gar nicht oder nur in abgeschwächter Form ausbrechen.

Pferde können gegen zahlreiche Infektionskrankheiten, unter anderem Tetanus, Influenza, Herpes und Tollwut, geimpft werden. Welche Immunisierungen für das Tier sinnvoll bzw. notwendig sind, sollte jede:r Pferdebesitzer:in individuell mit dem Tierarzt oder der Tierärztin abstimmen.

Einen Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) sollte jedes Pferd haben. Denn Tetanusbakterien (Clostridium tetani) finden sich in der Erde und können das Tier auf der Koppel oder beim Ausreiten über kleinste Wunden infizieren. Die Krankheit schädigt die muskelsteuernden Nervenzellen im Gehirn des Pferdes und verläuft meist tödlich.
Wie der Schutz vor Tetanus ist auch eine Impfung gegen Pferdegrippe (Equine Influenza) dringend empfehlenswert. Equine Influenzaviren verschiedener Stämme lösen eine extrem ansteckende Atemwegserkrankung aus, die sich durch Fieber, Husten sowie Entzündungen der Atemwege äußert und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann.

Das Equine Herpesvirus (EHV) überträgt sich durch Schmier- und Tröpfcheninfektion und schlummert in bis zu 80 Prozent aller Pferde. Ausbrechen kann die Viruserkrankung jederzeit, zum Beispiel wenn das Pferd Stress ausgesetzt ist. Sobald ein Tier einmal infiziert ist, bleibt es lebenslang Virusträger. Eine Impfung ist bei Pferden nur gegen Herpesviren Typ 1 und 4 möglich: EHV-1 kann Störungen des Nervensystems, Lähmungen und Fehlgeburten bei trächtigen Stuten auslösen. EHV-4 ruft Rhinopneumonitis, eine ansteckende Erkrankung der Atemwege, hervor.

Einen 100-prozentigen Schutz vor dem Ausbruch des Virus bietet eine Impfung gegen EHV nicht. Dennoch rät die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), Pferde gegen EHV-1 und EHV-4 immunisieren zu lassen. Denn geimpfte Tiere scheiden weniger Viren aus als ungeimpfte Artgenossen. Dadurch reduziert sich das Ansteckungsrisiko. Empfehlenswert ist eine Herpesimpfung vor allem für Pferde in Beständen mit vielen Zuchtstuten sowie für Sport- und Turnierpferde.

Ja, in Europa ist ein Druse-Impfstoff verfügbar, der in die Innenseite der Lippe des Pferdes injiziert wird. Druse ist eine durch das Bakterium Streptococcus equi ausgelöste Atemwegserkrankung, die sich bei den Huftieren meist als Rachenentzündung mit Fieber und einer eitrigen Entzündung der Lymphknoten äußert. Eine Impfung gegen Druse empfiehlt der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. ausschließlich bei gesunden, akut infektionsgefährdeten Pferden. Zur Risikogruppe zählen vor allem sehr junge beziehungsweise alte Tiere, deren Immunsystem noch nicht oder nicht mehr so stabil ist wie bei Pferden im mittleren Alter.
Ja, eine Borreliose-Impfung beim Pferd ist möglich und sinnvoll, wenn Ihr Tier in einem Gebiet mit hohem Zeckenrisiko lebt oder häufig auf Weideflächen mit starkem Zeckenbefall steht. Bakterielle Borreliose (Lyme-Borreliose) wird von infizierten Zecken übertragen und kann bei Pferden unter anderem schmerzhafte Gelenkentzündungen hervorrufen. Im schlimmsten Fall befällt die Infektion Organe wie die Leber oder das zentrale Nervensystem des Tieres und endet tödlich.
Rinder- oder Kälberflechte ist eine Hautpilzinfektion, die sich auf Pferde übertragen kann, wenn die Tiere zum Beispiel im selben Stall zusammenleben. Eine Grundimmunisierung ist bei gesunden Pferden möglich, wird in vielen Fällen aber als therapeutische Maßnahme bei Tieren eingesetzt, die bereits unter Flechtenbefall leiden. Die Behandlung sollte alle Pferde einschließen, die Kontakt zu dem erkrankten Artgenossen hatten – im Zweifel also alle Tiere eines Bestandes, in dem die Pilzerkrankung auftritt.
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Gut zu wissen

Laut Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) müssen Sportpferde, die an Turnieren teilnehmen, gegen Influenzaviren geimpft sein. Der Ablauf der Immunisierung ist klar geregelt (Stand: August 2018):

  • Die Grundimmunisierung hat durch zwei Impfungen im Abstand von 28 bis 70 Tagen zu erfolgen. Die dritte Impfung muss sechs Monate (+/- 21 Tage) nach der zweiten Impfung stattfinden.
  • Wiederholungsimpfungen bei Pferden sind im Abstand von jeweils sechs Monaten (+/- 21 Tage) durchzuführen.
  • Ein Turnierstart ist frühestens 14 Tage nach der zweiten Impfung der Grundimmunisierung möglich. Nach den Folgeimpfungen müssen mindestens sieben Tage vergangen sein, bevor das Pferd wieder bei Wettkämpfen an den Start gehen darf.

Ordnungsgemäß durchgeführte Impfungen gegen Tetanus werden bei Turnierpferden laut LPO als selbstverständlich erachtet, sind aber nicht verpflichtend. Eine Impfung gegen Herpesvirusinfektionen wird empfohlen, ist aber ebenfalls nicht vorgeschrieben.

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Nur bei wenigen Pferden machen sich nach einer Impfung Nebenwirkungen wie eine leichte Schwellung an der Einstichstelle, Muskelschmerzen oder Fieber bemerkbar. Die unerwünschten Begleiterscheinungen, die im Zuge der Immunisierung auftreten, sind aber meist harmlos und klingen nach wenigen Tagen wieder ab.
Mehrere Impfungen in kurzen Abständen hintereinander sind für ein gesundes Tier grundsätzlich unbedenklich. Die Injektion führt lediglich dazu, dass die Konzentration der Antikörper im Organismus des Pferdes auf einem höheren Level ist als nötig. Dennoch sollten Sie das vom Veterinär oder von der Veterinärin vorgegebene Impfschema soweit wie möglich einhalten, damit der Körper des Tieres mit der optimalen Immunantwort darauf reagieren kann und Ihr Pferd eine vollständige Immunität erlangt.

Für ein gesundes Pferd ist eine kombinierte Tetanus- und  Influenza-Impfung unbedenklich und gut verträglich. Vorsichtig sein sollten Sie bei der Grundimmunisierung von Fohlen oder sensiblen Pferden, die schon einmal mit Nebenwirkungen auf eine Impfung reagiert haben. In diesem Fall sollte die Immunisierung gegen Tetanus und Pferdegrippe nicht als Kombi-Impfung, sondern separat erfolgen, um das Immunsystem des Vierbeiners nicht zu überfordern.

Bei einem sechs Monate alten Jungtier sollte der Tierarzt oder die Tierärztin nach der Grippeimpfung beispielsweise mindestens eine Woche abwarten, bevor er oder sie ihm die Spritze gegen Tetanus verabreicht.

Wie teuer der Impfschutz für Ihr Pferd ist, lässt sich nicht pauschal abschätzen. Welchen Preis der oder die Veterinär:in für die "Pflichtimpfungen" gegen Tetanus, Influenza und eventuell Herpes berechnet, hängt unter anderem von dem verwendeten Impfstoff ab und kann je nach Tierarzt bzw. Tierärztin variieren. Für eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus und equine Influenza sollten Pferdehalter:innen mit rund 60 bis 70 Euro rechnen.

Pferdehalter:innen sollten sich dabei bewusst machen, dass die Kosten für die Impfungen bei Pferden weitaus geringer sind als die Behandlungskosten, falls ihr Vierbeiner tatsächlich erkrankt.
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Regel Nummer eins: Halten Sie sich an die vom Tierarzt oder von der Tierärztin empfohlenen Impfintervalle, um das Immunsystem des Pferdes nicht zu überfordern. Daneben sollte Ihr Tier zum Zeitpunkt der Impfung gesund sein und in den Tagen danach viel Ruhe haben, um die von der Injektion in Gang gesetzten Immunprozesse gut zu verarbeiten.

Lassen Sie Ihr Tier nur impfen, wenn es gesund ist und keine Medikamente verabreicht bekommt. Eine Entwurmung zum Beispiel sollte schon vor dem Impftermin erfolgt sein. Macht das Pferd am Tag der Impfung einen „unfitten“ Eindruck, sollten Sie Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder der behandelnden Tierärztin halten und die Behandlung gegebenenfalls verschieben. Schließlich stellen Impfungen bei Pferden Stress und eine Belastung für die körpereigenen Abwehrkräfte Ihres Vierbeiners dar. Nach der Impfung sollten Sie das Pferd deshalb zwei bis drei Tage lang schonen und genau beobachten, ob Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Kontaktieren Sie den Veterinär oder die Veterinärin, falls sich Nebenwirkungen wie Fieber, Husten oder Schwellungen an der Impfstelle bemerkbar machen.

Um sicherzustellen, dass es die Spritze gut verträgt, sollten Sie Ihr Pferd zudem nicht im Fellwechsel impfen lassen. Während dieser Zeit arbeitet der Stoffwechsel des Tieres auf Hochtouren und es ist anfälliger für Durchfall und Koliken, aber auch Impfnebenwirkungen.

Nach Absprache mit dem behandelnden Tierarzt oder der behandelnden Tierärztin sollten Sie Ihrem Pferd 24 bis 48 Stunden nach der Impfung eine Ruhepause gönnen und es nicht reiten. Leichte Bewegung ist erlaubt. Achten Sie darauf, Stressfaktoren wie Transporte oder hartes Reittraining in den Tagen danach zu vermeiden. Das stellt den Impferfolg sicher und reduziert das Risiko, dass unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Tiere ab einem Lebensalter von rund 20 Jahren sind anfälliger für Krankheiten und brauchen länger, um sich davon zu erholen. Darüber hinaus ist ihr Immunsystem schwächer als das von Jungpferden und wird aus eigener Kraft nicht mehr so leicht mit Krankheitserregern fertig. Eine regelmäßige Auffrischung des Impfschutzes ist für betagte Pferde deshalb besonders wichtig.

Für Halter:innen alter Tiere ist es deshalb besonders wichtig, mit dem Tierarzt bzw. der Tierärztin abzusprechen, welche Impfung für den Gesundheitszustand ihres Pferdes sinnvoll ist und danach genau im Auge zu behalten, wie es darauf reagiert. Verträgt Ihr vierbeiniger Begleiter ein Impfmittel nicht, lohnt es sich, bei der Folgeimpfung ein anderes Präparat zu wählen, um die Immunisierung so schonend wie möglich zu gestalten.

Wurde eine Folgeimpfung oder eine Auffrischung der Impfung verpasst, ist der Impfschutz gegebenenfalls gemindert oder gar nicht mehr vorhanden. Das hängt vom jeweiligen Impfstoff ab und davon, wie viel Zeit seit der letzten Impfung vergangen ist.

Im Fall einer verpassten Impfung sollten Sie sich schnellstmöglich mit dem Tierarzt oder der Tierärztin beraten. Ist die Frist nicht allzu weit überzogen, kann in der Regel ohne Probleme nachgeimpft werden.

Ist zu viel Zeit verstrichen oder die Impfung wurde dagegen ganz verpasst, kann unter Umständen eine erneute Grundimmunisierung Ihres Pferdes erforderlich sein.

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