Was ist eine Pferde-Influenza?


Pferd impfen gegen Influenza notwendig – ja oder nein?

Immer bewusst sein sollte man sich jedoch darüber, dass die Entscheidung nicht nur Auswirkungen auf das eigene Pferd hat: Impfungen dienen nicht nur der Gesunderhaltung eines Einzeltieres, sondern verhindern auch so genannte Infekt-Ketten. Denn im schlimmsten Fall kann ein erkranktes Tier den gesamten Bestand eines Stalls anstecken.
Pferd gegen Influenza impfen wird dringend empfohlen
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht, es gibt aber wissenschaftliche Empfehlungen, etwa von der Ständigen Impfkommission Vet. (StIKo Vet.) in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut, das für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist. Beide Institutionen haben eine Leitlinie herausgegeben, die über Pferdekrankheiten und Impfungen informiert und Empfehlungen zu Grundimmunisierung sowie Folgeimpfungen gibt. Da Grippeviren mutieren können, werden dieser Leitfaden und zulässige Impfstoffe regelmäßig aktualisiert. Als hilfreiche Strukturierung existiert eine Unterscheidung zwischen zu impfenden Core- und Non-Core-Komponenten.
Core-Komponenten sind Impfungen gegen Infektionen, die schwerwiegende oder tödliche Krankheiten verursachen können und zu denen die StIKo Vet. dringend rät. Non-Core-Komponenten sind nicht weniger wichtig, allerdings nicht für jedes Pferd zu jedem Zeitpunkt notwendig. Das Pferd gegen Influenza zu impfen zählt wie die Impfung gegen Tetanus und die Herpesvirus-Infektion der Typen 1 und 4 zu den Core-Komponenten.
Das Veterinäramt rät dringend zu Impfungen gegen Influenza. „Paragraf zwei des Tierschutzgesetzes verlangt vom Halter eine angemessene Gesundheitsfürsorge und -vorsorge. Impfungen sollten selbstverständlich sein. Es gibt sogar einige Gerichtsurteile, die besagen, dass ein verantwortungsvoller Halter diese Impfungen durchführen lassen sollte. Leider unterscheiden sich viele Veterinärämter in ihrer Haltung dazu“, so Swantje Schumacher, Tierärztin im Veterinäramt Aachen.
Pferd impfen gegen Influenza: Wie oft muss geimpft werden?

Um die Immunität gegen die Pferdegrippe aufrecht zu erhalten, sollte Sie die Impfung in einem regelmäßigen Impfintervall mindestens einmal jährlich auffrischen. Für Turnierpferde ist die Wiederholungsimpfung alle sechs Monate vorgeschrieben.
Wichtig: Damit der Körper des Pferdes die Impfung optimal aufnehmen kann, ist es wichtig, dass nur gesunde Tiere geimpft werden!

So viel kostet eine Influenza Impfung für Pferde
Wie hoch die Kosten sind, Ihr Pferd gegen Influenza zu impfen, hängt von Präparat und Tierarzt bzw. Tierärztin ab. In der Regel müssen Sie pro Impfung mit einem Betrag zwischen 30 und 100 Euro rechnen.
Einige Pferdebesitzer:innen lassen ihr Pferd aus Kostengründen nicht impfen. Das allerdings ist kurzsichtig gedacht: Obwohl die meisten Impfungen nicht billig sind, sind sie noch immer weitaus kostengünstiger als die Behandlung eines erkrankten Pferdes. Tierarztkosten lassen sich durch kombinierte Impfungen einsparen, allerdings sind separate Impfungen nachhaltiger und minimieren das Risiko einer körperlichen Beeinträchtigung des Tieres.
Das leistet die Allianz

Des Weiteren erstattet die Pferdekrankenversicherung die Kosten für eine Heilbehandlung bis zu 5.000 Euro pro Jahr, wenn der Baustein Heilbehandlungs- und Vorsorgeschutz gewählt wurde. Die Kosten einer Operation erstatten wir je nach Tarif ohne jährliche Höchstgrenze und bis zu 100 Prozent der Rechnungssumme.

Können Komplikationen bei der Influenza Impfung beim Pferd auftreten?
Das sollten Sie über die Pferdegrippe wissen

Übertragung von Influenzaviren
Die Influenzaviren werden über die Atemwege aufgenommen und ausgeschieden. Die Übertragung durch die Luft sorgt dafür, dass andere Tiere im Umkreis von 40 Metern um das erkrankte Pferd herum ansteckungsgefährdet sind. Die Viren vermehren sich in der Schleimhaut der Nüstern (so genannte lokale Infektion), greifen das Gewebe an und gelangen so in den gesamten Atemapparat. Über das Blut können sie auch in die Lungen gelangen, worauf das kranke Tier mit starkem Husten reagiert. Dies begünstigt eine Ausbreitung des Virus, bis hin zur seuchenhaften Ansteckung des gesamten Pferdebestands eines Stalles.
Symptome von Influenza beim Pferd
Nach einer Inkubationszeit von 12 bis 24 Stunden (bei einigen Subtypen des Virus bis zu 8 Tagen) treten erste Symptome auf. Typisch sind:
- Schubweises Fieber bis 42°C
- Zunächst trockener Husten
- Wässriger bis schleimiger Nasenausfluss
- Schmerzhafte, wenn auch nur wenig vergrößerte Lymphknoten
- Appetitlosigkeit, Apathie, Muskelzittern
- Bei starker Influenza sogar Herzschwäche und Gliedmaßenödeme
Diagnose der Pferdeinfluenza
Mögliche Komplikationen der Pferdeinfluenza


Was den Krankheitsverlauf angeht, ist es bei Pferden ähnlich wie bei uns Menschen. Je besser die Umstände, desto schneller die Genesung. Ein Pferd, das in einem trockenen, warmen Stall steht und professionelle Pflege erfährt, bei dem sind Husten und Bronchitis in der Regel nach drei Wochen ausgeheilt.
Komplikationen bei der Pferdegrippe
Besonders gefährlich kann die Pferdegrippe für trächtige Stuten werden. Hier kann es zum Verlust des Fohlens oder zur Fehlgeburt kommen. Bei unhygienischen Bedingungen und einer in der akuten Phase unbehandelten Influenza können sogenannte Sekundärinfektionen auftreten, die wiederum Folgeerkrankungen auslösen können wie Hufrehe, Lungenödeme, Kehlkopfentzündungen oder Druse. Im schlimmsten Fall führt die Infektion sogar zu einer chronischen Schädigung der Lunge – was das Pferd sein Leben lang belastet und schwächt.
Nach der Influenza: Schonung für Pferd und Reiter

Für den Menschen ist die Pferdegrippe übrigens ungefährlich. Trotzdem sollte man beim Kontakt mit dem vierbeinigen Patienten vorsichtig sein – denn man selbst kann den Virus auf andere Pferde übertragen.



