Kastration beim Hund: Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Kastration werden dem Rüden operativ die Hoden bzw. der Hündin die Eierstöcke entnommen. Die Folge ist eine lebenslange Unfruchtbarkeit.
- Die Kastration eines Hundes ist für den Tierarzt ein Routineeingriff. Dennoch sollten Sie die Vorteile und Nachteile unbedingt mit dem Arzt besprechen und erst dann entscheiden.
- Eine Kastration führt zu Verhaltensänderungen, die in Zusammenhang mit der Sexualität stehen. Erziehungsprobleme werden durch den Eingriff nicht behoben.
- Alternativen zur Kastration sind die Sterilisation oder ein Hormonchip. Sie sind mit weniger Aufwand und geringeren Kosten verbunden.
Was bedeutet Kastrieren?
Die Geschlechtsreife von Hunden
Je nach Größe kommen Hunde zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Pubertät. Bei kleinen Hunden kann dies bereits mit sieben Monaten passieren, bei großen zum Teil erst mit 14 Monaten. Damit verbunden ist die Geschlechtsreife, also Zeugungsfähigkeit, welche sich bei Rüden oft durch das Heben des Beins und bei Hündinnen durch die erste Läufigkeit bemerkbar macht. In dieser Zeit muss mit starken hormonellen Schwankungen gerechnet werden, die manchen Hundebesitzer verzweifeln lassen. Eine Kastration erscheint hier oft als Allheilmittel. Zwar hat diese durchaus Einfluss auf Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit den Geschlechtshormonen stehen, viele andere Probleme hängen aber mit mangelnder Erziehung zusammen. Eine Kastration beim Hund sollte und muss daher individuell abgewogen werden. Es müssen Anhaltspunkte gegeben sein, die diesen Eingriff begründen.
Der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass eine Sterilisation nur bei Hündinnen und eine Kastration nur bei Rüden vorgenommen wird. Die Begriffe sind geschlechtsunabhängig und hängen ausschließlich mit dem jeweiligen Umfang des Eingriffs zusammen. Bei einer Sterilisation werden lediglich die Samenleiter des Rüden bzw. die Eileiter der Hündin durchtrennt. Bei einer Kastration werden dagegen die Hoden bzw. Eierstöcke entfernt. Dieser Eingriff ist nicht nur umfangreicher, sondern hat im Gegensatz zur Sterilisation auch deutliche Auswirkungen auf den Hormonhaushalt.
Wann sollte ein Hund kastriert werden?

Ablauf einer Kastration
Vorbereitungen für eine Kastration
Vor der Kastration wird ein Vorgespräch und eine Voruntersuchung durchgeführt. Spricht nichts gegen den Eingriff, wird ein OP-Termin vereinbart. Zu diesem muss der Hund nüchtern erscheinen. Die letzte Mahlzeit sollte mindesten zwölf Stunden davor eingenommen worden sein, zudem sollte er einige Stunden davor nichts mehr trinken. Geben Sie dem Hund die Gelegenheit, sich nochmals zu lösen und nehmen Sie sich am besten an diesem und dem nächsten Tag frei, um für Ihren Hund da zu sein.
Kurz vor dem Eingriff wird der Hund noch einmal durchgecheckt und auf seine Narkosefähigkeit überprüft. Anschließend wird ein Venenzugang gelegt und er erhält einen Tubus, um ihn an die Sauerstoffzufuhr und das Narkosegerät anzuschließen. Dann entfernt der Tierarzt die Haare an der Operationsstelle, desinfiziert diese und deckt den Bereich steril ab.



Kastration
Kastration der Hündin
Die Bauchwand der Hündin wird im Bereich der Nabelgegend mit einem Schnitt geöffnet. Üblicherweise werden lediglich die Eierstöcke entfernt. Liegt eine Erkrankung der Gebärmutter vor, wird diese unter Umständen ebenfalls herausgenommen. Anschließend vernäht der Tierarzt die verschiedenen Schichten der Bauchdecke. Die Narkose wird beendet, die Hündin bleibt aber bis zum Aufwachen noch unter Kontrolle.
Kastration des Rüden
Der Tierarzt öffnet durch einen Schnitt den Hodensack und legt die Hoden frei. Die Samenstränge werden abgebunden und die Hoden durch die Öffnung entfernt. Anschließend kann die Wunde wieder vernäht werden. Die Prozedur ist deutlich weniger aufwändig als bei einer Hündin und üblicherweise in einer halben Stunde erledigt.

Nachbehandlung einer Kastration


Sterilisation und Hormonchip


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