Das Equine Cushing-Syndrom löst mehrere körperliche Reaktionen beim Pferd aus. Ein paar wirken für den Laien – leider zu Unrecht – völlig ungefährlich: Das Tier bekommt zum Beispiel ein langes, dickes Fell, und manchmal entstehen dabei sogar Locken im Haar. Das liegt jedoch daran, dass der Fellwechsel gestört ist. Das Fell wirkt oft auch sehr stumpf und ihm geht der Glanz verloren. Durch den gestörten Fellwechsel schwitzen die Pferde sehr schnell und sehr viel.
„Erste Anzeichen können auch Verhaltensänderungen sein, wenn sich zum Beispiel das Pferd wesentlich ruhiger als gewohnt zeigt. Allerdings sind die Symptome häufig sehr unspezifisch und sollten von einem Tierarzt abgeklärt werden“, sagt die Fachtierärztin für Innere Medizin, „er kann dann an Hand von Bluttests überprüfen, ob es sich tatsächlich um die Überfunktion handelt.“ Ihr Rat: „Wenn ein älteres Tier Fellwechselstörungen zeigt, sollten Sie nicht lange zögern, sondern unbedingt Ihren Tierarzt zu Rate ziehen. Besonders, wenn im Sommer kein kurzes Haarkleid mehr erscheint, ist das meist ein untrügliches Zeichen für die Pituitary Pars intermedia Dysfunction.“
„Aber es gibt auch subtilere Zeichen wie Gewichtsverlust oder Muskelabbau, speziell im Rücken und im Brustbereich. Denn das Entstehen eines Senkrückens oder Hängebauchs muss nicht altersbedingt sein, sondern ist in vielen Fällen durch eine Veränderung an der Hirnanhangdrüse bedingt“, beschreibt Professor Fey einige Symptome der hormonellen Erkrankung. Deren Beginn kann sich aber auch durch weitere Symptome zeigen: zum Beispiel durch die sogenannte Hypertrichie. Dabei wachsen Haare an Stellen, wo sie normalerweise nicht wachsen. Oder es entstehen „retroorbitale“ Fettdepots. Das sind Fettpolster oberhalb der Augen, wo beim normalen alten Pferd tiefe Gruben liegen.
Ein weiteres, und für das Pferd sehr unangenehmes Symptom, ist die Hufrehe. Sie tritt bei etwa einem Drittel der PPID-Patienten auf. Bei ihr kommt es zu äußerst schmerzhaften Entzündungen an den Hufen. Dies kann zur Lahmheit führen, im schlimmsten Fall muss der Tierarzt das Pferd sogar einschläfern.