Das Gender Pension Gap – erklärt in 30 Sekunden
- Das Gender Pension Gap bezeichnet die geschlechtsspezifische Rentenlücke in der Altersvorsorge von Frauen im Vergleich zu Männern. Die Kennzahl wird auf Basis von Durchschnittswerten erhoben, um den relativen Unterschied der geschlechtsspezifischen Altersvorsorgelücke in Länder und Regionen vergleichbar zu machen.
- Eine weltweite Berechnung des Gender Pension Gap gibt es nicht (Stand 2021). In den 26 Mitgliedstaaten der OECD in Europa haben Frauen im Durchschnitt ein um 26% geringeres Alterssicherungseinkommen als Männer.
- In Deutschland beträgt das Gender Pension Gap aktuell immer noch > 40 Prozent. Auch bei der gesetzlichen Rente zeigt sich in Deutschland ein geschlechtsspezifischesRentengefälle: Männer erhalten durchschnittlich 1.373 Euro gesetzliche Rente im Monat, Frauen nur 890 Euro. Die Allianz Studie zu Equal Pension zeigt, dass sich vielen Frauen dieser deutlichen geschlechtsspezifischen Rentenlücke in Deutschland nicht bewusst sind.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung (2023): Rentenversicherung in Zeitreihen 2023
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Weniger Rente als Männer
Trotz Fortschritt: Frauen sind schlechter für das Alter abgesichert
Wir alle durchleben einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung. Vor allem bei Frauen haben sich in den letzten Jahren die Lebensentwürfe geändert und sind vielfältiger denn je. Familienstatus, Erwerbsbiografien oder Lebensziele sind so individuell wie jede einzelne Frau, die dahintersteckt.
Gerade auf einem Gebiet gilt es aber für Frauen noch aufzuholen, nämlich was das sogenannte Gender Pension Gap betrifft. In diesem Ratgeber beantworten wir für Sie folgende Fragen: Was ist das Gender Pension Gap? Warum sind gerade Frauen in Deutschland davon betroffen? Wie wirkt sich das Gap auf Ihre gesetzliche Rente aus? Und was können Sie schon heute für Ihre Altersvorsorge tun?
Da für dein Leben. Damit aus Vorausdenken Vorankommen wird.
Sie finden Frauen sollten genauso viel Rente wie Männer bekommen? Wir auch! Die Realität sieht leider anders aus.
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„Weibliche“ Erwerbsbiografien führen zur Rentenlücke
Was sind die Gründe für niedrigere Einkommen von Frauen im Alter?
Der Unterschied im Gender Pension Gap zwischen verschiedenen Ländern hängt natürlich stark vom jeweiligen Rentensystem ab. Anders als in anderen OECD- und EU-Staaten funktioniert die deutsche Rentenversicherung nach dem sogenannten Äquivalenzprinzip.
Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Beitragszahlungen sind, die während des Erwerbslebens gezahlt werden, desto höher sind auch die Rentenansprüche. Es gibt allerdings einige gesellschaftliche, wirtschaftliche und persönliche Faktoren, die in Deutschland den geschlechtsspezifischen Unterschied in der Einzahlung in die Rentenversicherung beeinflussen.
Gender Pay Gap
Es gibt in Deutschland immer noch eine Lohnlücke, also ein Gender Pay Gap, zwischen Männern und Frauen. Diese Lücke liegt bei ca. 18 %. Frauen und Männer in den gleichen Positionen verdienen immer noch nicht gleich. Dieses Gap hat wiederum einen großen Einfluss auf die Rente, denn: Wer weniger verdient, zahlt in der Regel auch weniger in die Rentenkasse ein.
Quelle: Destatis-Statistisches Bundesamt, Stand: 2023.
Teilzeitarbeit
Der Trend geht zur Teilzeitarbeit – und bei Frauen ist Teilzeitbeschäftigung üblicher als bei Männern. Beispielsweise arbeiten 67 % aller Mütter nicht Vollzeit. Bei den Männern sind es hingegen nur 9 %. Oftmals stocken Mütter auch später nicht wieder auf volle 100 % auf, wenn die eigenen Kinder schon älter sind.
Quelle:
Vollzeit- und Teilzeitquote von erwerbstätigen Männern und Frauen mit Kindern 2023.
Mehr Unterbrechungen
Mehr Unterbrechungen im Erwerbsleben führen zu weniger Rente im Alter. Durch beispielsweise Familiengründung oder Pflege von Angehörigen zahlen Frauen im Schnitt zwölf Jahre weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein als Männer.
Quelle: Wenig, Mirco, Stand: 2018.
Care-Arbeit
Unter "Care-Arbeit" ist die "private Sorgearbeit" zu verstehen. Dazu zählen insbesondere die unbezahlte Kinderbetreuung, die Pflege, der Haushalt und auch ehrenamtliche Beschäftigungen. Einen Großteil dieser Care-Arbeit übernehmen Frauen. Das hat einen erschwerten Wiedereinstieg in den Beruf sowie erschwerten beruflichen Aufstieg zur Folge und wirkt sich dadurch auf den Erwerbsumfang aus.
Höhere Lebenserwartung
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Frauen länger leben als Männer, nämlich im Schnitt ganze fünf Jahre. Was zunächst positiv klingt, kann aber finanzielle Probleme mit sich bringen. Wer länger lebt, spürt die Rentenlücke noch stärker.
Quelle: Destatis-Statistisches Bundesamt, Stand: 2022.
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Altersvorsorge ist auch Frauensache
Was Sie tun können: Pension Gap Checkliste
Das Gender Pension Gap zeigt, wie wichtig es ist, rechtzeitig vorzusorgen, um den eigenen Lebensstandard im Alter halten zu können. Gerade Frauen sollten sich frühzeitig Gedanken um ihre Altersvorsorge machen. Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei:
- Befassen Sie sich mit Ihrer Vorsorge und schieben Sie sie nicht vor sich her.
- Gehen Sie Ihre Altersvorsorgelücke realistisch an: Was erwarten Sie im Alter, was erhalten Sie Stand jetzt? Einen Überblick dazu bietet Ihnen der Rentenkompass.
- Vorsorge ist Familiensache. Das bedeutet, sich nicht nur gemeinsam um die aktuellen Ausgaben zu kümmern, sondern auch um die zukünftigen. Die finanzielle Zukunft jedes Familienmitglieds sollte diskutiert und selbstverständlich auch gesichert sein.
- Auch kleine Schritte führen zum Ziel. Bereits kleine Beiträge haben einen großen Effekt.
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