Wie sinnvoll ist eine fonds­gebundene Renten­versicherung?

Fonds­gebundene Renten­versicherung (Fonds­rente)

  • Unter einer fondsgebundenen Rentenversicherung versteht man eine Form der privaten Rentenversicherung, bei der Ihr Geld in chancenorientierte, aber auch risikoreichere Anlageformen wie z. B. Aktien oder Aktienfonds angelegt wird.
  • Leistungen der Fondsrente: Im Gegensatz zu einer klassischen Rentenversicherung gibt es bei Fondspolicen keine Garantierente, d. h. keine vertraglich vereinbarte garantierte Rentenzahlung.
  • Vorteile: Die Fondsrente bietet die Chance, von positiven Entwicklungen am Kapitalmarkt zu profitieren und damit eine höhere Rendite für Ihr Alter zu erreichen. Zudem profitieren Sie bei der fondsgebundenen Privatrente im Gegensatz zum Fondsparplan von steuerlichen Vorteilen während der Auszahlungsphase.
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Erklärung
Bei einer fondsgebunden Rentenversicherung investieren Versicherte in chancenorientierte Privatrente wie Investmentfonds und Aktien. Eine Garantierente gibt es im Gegensatz zur klassischen Rentenversicherung nicht.
Ein Fonds (engl. Fund) ist eine Zusammenstellung verschiedener Aktien und anderer Geldwerte, den man sich wie einen Topf vorstellen kann, in den viele Sparer Ihr Geld einzahlen. Das eingezahlte Geld wird dann von einem Fondsmanager oder einer Fondsmanagerin in eine möglichst breite Auswahl an Wertpapieren investiert. Die fondsgebundene Rentenversicherung ist eine Form der privaten Rentenversicherung, bei der Versicherte Ihr Geld in chancenorientierte, aber auch risikoreichere Anlageformen wie z. B. Investmentfonds, Immobilien und Aktien anlegen (lassen). Das Ziel ist, im Alter von einer höheren lebenslangen Rente zu profitieren als bei der klassischen Altersvorsorge. Eine Garantierente, d. h. eine vertraglich vereinbarte garantierte (Mindest-)­Rente, gibt es in der fondsgebundenen Rentenversicherung allerdings nicht, da die Wertentwicklung von den gewählten Anlageformen abhängig ist. Sparer:innen haben die Chance auf hohe Renditen, können aber auch Verluste machen, wenn die Kurse fallen.
Bei manchen Anbietern entstehen für Verwaltung, Vertrieb, Management der Fonds und den Vertragsabschluss hohe Kosten für Versicherte, was die Erträge der Fondsrente schmälert. Das erklärt, warum diese Form der Rentenversicherung nicht für jeden Sparer und jede Sparerin attraktiv ist. Dafür bietet die private fondsgebundene Rentenversicherung neben höheren Renditemöglichkeiten auch steuerliche Vorteile in der Auszahlungsphase. Hierbei können Sie als Versicherter zwischen einer lebenslangen monatlichen Rente oder einer einmaligen Kapitalauszahlung wählen.
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Fonds­gebundene Renten­versicherung: Leistungen
Die Rentenhöhe fällt mit einer Fondsrente im Idealfall deutlich höher aus als mit einer klassischen Rentenversicherung. Zudem können Sie zusätzliche Leistungen wie eine Hinterbliebenenvorsorge oder einen finanziellen Schutz bei Berufsunfähigkeit in die fondsgebundene Rente integrieren.

Eine Private Rentenversicherung dient als zusätzliche finanzielle Absicherung im Alter und hilft Ihnen dabei, Ihren bisherigen Lebensstandard auch im Ruhestand zu halten, wenn die Einkünfte aus gesetzlicher Rente und/oder z. B. Betriebsrente nicht ausreichen.

Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann Sparern hohe Renditechancen und damit die Möglichkeit auf eine gute finanzielle Absicherung im Rentenalter bieten. Diese sind jedoch nicht garantiert. Die Rentenhöhe kann je nach gewählter Risikoklasse und Wertentwicklung um ein Vielfaches höher ausfallen als bei einer klassischen Altersvorsorge. Zudem profitieren Sie in der Auszahlungsphase der Fondsrente von vergleichsweise niedrigen Steuern. Eine Auszahlung als lebenslange monatliche Rente wird nur mit dem Ertragsanteil besteuert. Die Höhe hängt von Ihrem Alter beim Renteneintritt ab (für 67-Jährige liegt er z. B. bei 17 Prozent). Wenn Sie sich für eine einmalige Kapitalauszahlung Ihrer fondsgebundenen Rentenversicherung entscheiden, profitieren Sie bei Verträgen, die eine Laufzeit von mindestens 12 Jahren haben und nicht vor dem vollendeten 62. Lebensjahr enden von einer steuerlichen Begünstigung: Bei diesen begünstigten Versicherungsverträgen werden 50 Prozent der steuerlichen Erträge mit dem persönlichen Steuersatz versteuert.

Zusätzlich zur lebenslangen Rente oder der einmaligen Kapitalzahlung können in Ihrer fondsgebundenen Lebensversicherung Leistungen wie eine Absicherung von Hinterbliebenen im Todesfall oder eine Beitragsfreistellung für den Fall einer Berufsunfähigkeit vereinbart werden.

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Vor­teile und Nach­teile der Fonds­rente
Die Fondsrente bietet die Chance auf eine höhere Rendite im Alter und steuerliche Vorteile in der Auszahlungsphase. Für Sparer:innen fallen allerdings meist höhere Kosten an und sie tragen das Risiko einer fehlenden Garantierente. Diese Nachteile können unter Umständen durch eine möglichst langfristige Versicherungslaufzeit ausgeglichen werden.
In Zeiten mit erhöhter Inflation sind chancenorientierte Anlageformen, die höhere Renditen versprechen, auch für die private Rente attraktiv. Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann für Personen sinnvoll sein, die bereits eine klassische Altersvorsorge haben und zusätzlich die Chancen von Investmentfonds nutzen möchten. Sie sollte möglichst früh abgeschlossen werden und Sparer:innen sollten die Beitragszahlung über einen langen Zeitraum bis zur Rente durchhalten, damit Marktschwankungen ausgeglichen werden können. Denn durch die langfristige Ansparphase wird das Risiko für Verluste minimiert. Darüber hinaus können Sparer:innen aus verschiedenen Risikoklassen für ihre Anlagen wählen, um zwischen Sicherheit und Renditechancen eine Balance zu finden, die den persönlichen Vorstellungen entspricht. Ein weiterer Vorteil für Sparerinnen und Sparer ist die günstige Besteuerung der Erträge in der Auszahlungsphase. Die Nachteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung ergeben sich aus der fehlenden Garantierente, dem Verlustrisiko und den hohen Kosten für Vertragsverwaltung sowie bei Kündigung.
  • Deutlich höhere Rendite möglich
  • Steuerliche Vorteile in der Auszahlungsphase
  • Anlagerisiko über Risikoklassen wählbar
  • Keine garantierte Rentenhöhe
  • Vergleichsweise hohe Kosten
  • Kündigung meist mit Verlusten verbunden

Eine fondsgebundene Rentenversicherung kann sich bei sehr langfristiger Anlage und für Kapitalmarkt-affine und chancenorientierte Sparer und Sparerinnen lohnen. Sie können von positiver Wertentwicklung profitieren und Marktschwankungen über größere Zeiträume ausgleichen. Aufgrund der fehlenden Garantierente sollten Versicherte aber auch mit eventuellen Verlusten kalkulieren.

Die klassische Private Rentenversicherung investiert Ihr Geld in der Regel auch in ausgewählte Fonds, bietet Ihnen aber bei Vertragsabschluss eine sichere lebenslang garantierte Rente und ist dadurch mit einem geringeren Risiko für Sparer:innen behaftet. Auch sie wird nur mit dem Ertragsanteil versteuert und kann in den meisten Fällen am Ende der Laufzeit alternativ als einmalige Kapitalauszahlung bezogen werden. Eine Absicherung bei Berufsunfähigkeit und/oder eine Hinterbliebenenvorsorge ist ebenfalls meist möglich. Die Besteuerung in der Auszahlungsphase ist bei fondsgebundener und klassischer Rentenversicherung identisch. Beide Varianten werden als monatliche Rente nur mit dem persönlichen Ertragsanteil versteuert. Für die einmalige Kapitalauszahlung sind bei begünstigten Verträgen 50 Prozent der steuerlichen Gewinne mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.

Fondsgebundene Rentenversicherung oder Fondssparplan? Die Kosten eines Fondssparplans (z. B. mit ETFs) sind in der Regel geringer als die einer fondsgebundenen Rentenversicherung. Denn in den ersten Jahren der Ansparphase werden bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung die Beiträge auch dazu verwendet, die Abschluss- und Verwaltungskosten zu bezahlen, das heißt die Beiträge fließen nicht vollständig in den Fonds. Das schmälert die Erträge einer fondsgebundenen Rentenversicherung zu Beginn. Sparer:innen, die sich für einen Fondssparplan z.B. mit ETFs entscheiden, sollten genügend Kenntnisse mitbringen, um ihr Portfolio selbst zu steuern. Diese Option ist also nichts für Kapitalmarkt-Anfänger:innen.

Bei einem Fondsparplan fallen vergleichbare Vertragskosten nicht an. Hier werden die eingezahlten Beiträge nahezu vollständig z. B. in einen ETF- oder Aktienfonds investiert. Nachteile für den Fondsparplan ergeben sich bei der Umschichtung oder Auszahlung des Anlagevermögens. Hierbei werden auf Erträge stets 25 Prozent Abgeltungsteuer erhoben. Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung hingegen profitieren Sparerinnen und Sparer von steuerlichen Vorteilen. Versicherte können zwischen einer lebenslangen Rente und einer einmaligen Kapitalzahlung wählen. Eine Auszahlung als lebenslange monatliche Rente wird mit dem Ertragsanteil besteuert. Wählen Sie stattdessen eine einmalige Kapitalauszahlung, wird diese mit dem halben steuerlichen Gewinn besteutert. Voraussetzung dafür ist, dass die Laufzeit des Vertrags mindestens 12 Jahre betrug und nicht vor dem vollendeten 62. Lebensjahr geendet ist.

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Fonds­gebundene Renten­versicherung: Nachhaltigkeit
Bei nachhaltigen Fondsrenten werden meist drei ethische Dimensionen berücksichtigt, die  mit dem Kürzel ESG (Enviroment, Social, Government) bezeichnet werden. Unternehmen und Fonds gelten als nachhaltig, wenn sie im Sinne der ESG-Kriterien handeln.

Wenn Sie bei Ihrer fondsgebundenen Rentenversicherung großen Wert auf Nachhaltigkeit legen, interessieren Sie sich neben der Wertentwicklung vor allem auch für die ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien der ausgewählten Fonds. Bei der Nachhaltigkeit von Geldanlagen werden drei ethische Dimensionen berücksichtigt, die meist unter dem Kürzel ESG (Enviroment, Social, Government) zusammengefasst werden:

  • Umwelt und ökologische Aspekte (E)
  • Soziale und gesellschaftliche Aspekte (S)
  • Verantwortliche Unternehmensführung und Transparenz (G) 

Diese drei Faktoren gehen auf eine im Jahr 2006 von den Vereinten Nationen (UN) gestartete Initiative zur freiwillige Selbstverpflichtung bei Investmententscheidungen zurück. Ob eine bestimmte Anlage oder ein Fonds als nachhaltig gilt, hängt meist davon ab, ob sich die dahinter verbergenden Unternehmen zur Einhaltung der ESG-Kriterien verpflichtet haben und entsprechend nachhaltig agieren.

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