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Trennungsangst bei Hunden verstehen

Hund alleine lassen: Was muss ich beachten?

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  • Ob zum Shoppen, einem Treffen mit Freunden oder zur Fernreise: Ein Hund kann nicht überall mit hin. Deswegen sollten Sie Ihren Hund schrittweise daran gewöhnen, alleine zu bleiben.
  • Bellen und Jaulen, wenn Sie die Wohnung verlassen, sind ein Zeichen für Angst. Diese Trennungsangst können Sie Ihrem Hund aber nicht durch negative Sanktionen oder schmerzhafte Konsequenzen abtrainieren.
  • Einen Welpen bis zur 16. Lebenswoche sollten Sie nie alleine lassen.
  • Für Hunde ist es aber auch wichtig, regelmäßig Kontakt zu Artgenossen zu haben.
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Tipps vom Hunde­psychologen
Ein Hund, der ständig jault, bellt oder Schuhe und Möbel zerbeißt, sobald Sie das Haus verlassen, ist weder für Sie noch für Ihre Nachbarn angenehm. Und noch wichtiger: Er selbst ist unglücklich. Aber das muss nicht sein: Je früher Sie Ihren Hund daran gewöhnen, alleine zu bleiben, desto besser.

Beginnen Sie mit dem Alleinebleiben allerdings nicht vor seiner 16. Lebenswoche, rät Thomas Riepe, Hundepsychologe aus Nordrhein-Westfalen: „Welpen sind besonders stark auf Schutz angewiesen und bleiben auch in der Natur nur alleine zurück, wenn es gar nicht anders geht.“ Ab knapp vier Monaten können Hundehalter ihren kleinen Vierbeinern schrittweise und mit viel Geduld beibringen, alleine zu bleiben.

Auch ältere Tiere können das noch lernen. Allerdings rät der Hundepsychologe davon ab, erwachsene Hunde, die neu in einer Familie sind, länger alleine zu Hause zu lassen. Schließlich muss sich der Vierbeiner an seine neue Umgebung gewöhnen. Er muss erst noch lernen, dass diese Familie jetzt sein neues Rudel ist, das immer wieder zu ihm zurückkommt und ihn nicht einfach verlässt.

Erziehung gehört zur Hundehaltung dazu wie das Spazierengehen. Das bedeutet nicht nur, Ihrem Hund Befehle wie „Sitz“ und „Platz“ beizubringen, sondern auch alleine zu bleiben. „Zunächst verlasse ich einfach den Raum, ohne die Tür zu schließen und komme schnell wieder herein“, erklärt Thomas Riepe. Gelingen die ersten kleinen Versuche, steigert man das Ganze. Der Hundepsychologe empfiehlt, ein Signal wie „bis gleich“ zu nutzen, um dann den Raum zu verlassen und die Tür im weiteren Schritt zu schließen. Danach erhöhen Sie langsam die Dauer, die Sie – nach dem Hinausgehen – vor der Tür verharren. So können Sie, wenn Ihr Hund leidet, sofort wieder zurückkehren. Erst nach einigen erfolgreichen Tests, lassen Sie Ihren Hund wirklich alleine – dann dürfen Sie auch beruhigt arbeiten gehen, einkaufen oder sich mit Freunden treffen.

„Dennoch sollten Sie nie länger als vier bis sechs Stunden am Stück wegbleiben“, empfiehlt Riepe. Ein Vollzeitjob ist mit Hund also schwer zu vereinbaren – es sei denn, Sie dürfen ihren Hund im Büro dabeihaben. Bei Welpen sind die Regeln noch strenger. Sie sollen vor dem sechsten Lebensmonat nicht länger als eine Stunde allein bleiben.

Das gleiche Vorgehen hilft auch bei Hunden, die bereits als erwachsene Tiere in einen Haushalt kommen und bellen oder jaulen, sobald Herrchen oder Frauchen den Raum verlassen. Oft helfe es, wenn der Hund einen Kauknochen bekomme oder sich auf ähnliche Art beschäftigen könne, rät der Hundepsychologe: „So hat er erst einmal zu tun, und oft schlafen die Hunde nach dem Essen ein – auch wenn sie alleine sind.“ Hier gilt natürlich: Alles in Maßen, schließlich soll Ihr Hund am Ende auch nicht unter Übergewicht leiden.

Bei starken Trennungsängsten und einer Herkunft aus schwierigen Verhältnissen sollten Sie einen Experten zu Rate ziehen. „Hilfe finden Sie unter anderem beim Berufsverband der Hundepsychologen sowie beim  Internationalen Berufsverband der Hundetrainer“, weiß Riepe.

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Do's & Dont's
Um ein entspanntes Alleinebleiben für beide Seiten zu ermöglichen, sollten Sie auf verschiedene Punkte achten. Durch gewisse Rituale und gezieltes Training können Sie dem Hund helfen, das Alleinebleiben positiv zu verknüpfen.
  • Wortkommandos (z.B. "bis gleich")
  • Futterspielzeug
  • langsames Antrainieren
  • Anketten
  • Hunde unnötig lang alleine lassen
  • Elektroschock-Halsbänder
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Ursache
Hunde sind Rudeltiere, die ab einer gewissen zeitlichen Trennung von ihrem Rudel meist leiden. Für Hunde ist der Anschluss an ihre Gruppe in der Regel überlebenswichtig, weshalb das Alleinelassen niemals ohne vorangegangenes Training erfolgen sollte.
 

Trennungsangst tritt nur bei Arten auf, die Brutpflege betreiben. Die Elterntiere ziehen also ihre Nachkommen, die Brut, fürsorglich auf, bis sie ausgewachsen sind. Bei uns Menschen nennen wir das auch Erziehung.

Säugetiere – dazu gehören unter anderem Mensch, Elefant und Hund – betreiben eine besonders intensive Brutpflege, was sich schon durch die enge Bindung bei der „Fütterung“ mit Muttermilch ergibt erklärt.

Aber auch Vögel und sogar manche Fisch- und Spinnenarten pflegen und füttern ihre Brut. Ob letztere allerdings auch Trennungsangst spüren können, ist nicht erforscht.

Die Trennungsangst bei Hunden soll in der Natur dazu dienen, das Jungtier beim Rudel zu halten. Fängt der Welpe an zu jaulen und zu bellen, können Mutter und Artgenossen ihn schneller wiederfinden. Der Stress, den das Jungtier und die Hündin in dem Moment empfin­den, soll vermeiden, dass sich die beiden erneut von einander entfernen oder verlieren.
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Abschied auf Zeit
Wer keinen Urlaub mit Hund machen kann, muss auf Alternativen zurückgreifen. Haben Sie Ihren Vierbeiner bereits im Alltag daran gewöhnt hat, alleine zu bleiben, so sollten Sie keine Schwierigkeiten haben, ihn in einer Hundepension oder bei Freunden zu lassen. Ist Bellen, Jaulen und Zerstörung hingegen immer noch ein Problem, müssen Sie das längere Alleinsein erst noch daheim üben.
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Hier helfen vor allem klare Signale: Ein deutliches „bis gleich“ jedes Mal, wenn Sie Zimmer oder Wohnung verlassen, signalisiert dem Hund langsam, dass Sie immer wieder zurück­kommen. „Dem Hund ein Futterspielzeug dazulassen, hilft ebenfalls, weil es zu Zufriedenheit führt “, erklärt Thomas Riepe. Es sei schließlich besser, beim Weggehen positive Gefühle zu aktivieren, als wenn nur unangenehme Gefühle durch die Verlustangst aufkommen.

Wenn Sie sich trotz allem noch unsicher sind, ob Ihr Hund auch in ungewohnter Umgebung ohne Sie bleiben kann, probieren Sie es einfach aus: Lassen Sie ihn zunächst für ein paar Stunden untertags bei einer Hundebetreuung oder einem Freund, dann mal eine Nacht. Je nachdem, wie der Vierbeiner auf die neue Umgebung reagiert, sehen Sie rasch, ob Sie ihn unbesorgt während eines Urlaubs woanders lassen können oder ob es noch ein paar weitere Lektionen Hundeerziehung braucht. Scheuen Sie sich nicht, dafür dann einen Experten aufzusuchen.

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Zu zweit daheim
Für Hunde ist es sicherlich am schönsten, wenn sie mit einem Artgenossen zusammenleben können. Sollten Sie sich einen zweiten Hund dazuholen, bedeutet das aber nicht, dass der „alteingesessene“ den neuen einfach selbst erzieht. Auch ein Zweit- oder sogar Dritt- und Vierthund braucht eine konsequente und fürsorgliche Erziehung, damit Sie auch weiterhin getrost den Hund alleine lassen können.

Und diese Hundeerziehung bleibt stets Ihre Aufgabe – egal, wie viele Vierbeiner Ihr Rudel zählt. Der Zweithund muss daher genauso schrittweise lernen und sich daran gewöhnen, alleine zu bleiben. Das kann manchmal aber einfacher sein, da er im Grunde ja nicht ganz allein zurückbleibt, sondern einen Artgenossen bei sich hat.

„Wichtig ist bei der Hundehaltung in jedem Fall, nie Methoden anzuwenden, die den Hund ängstigen, erschrecken oder andere unangenehme Folgen haben“, warnt der Experte, „keine Elektroschock- und Sprühhalsbänder oder ähnliches.“ Rechtschaffende Halter würden solche Methoden ohnehin nicht einsetzen – dass einige davon auch noch gesetzlich verboten sind, sei daher nur am Rande erwähnt.

„Ein Hund bellt und jault nicht, weil er uns ärgern möchte oder „dominant“ ist“, erklärt der Hundepsychologe. Reagiert er entsprechend, wenn Sie ihn verlassen, kommt er mit dem Alleinbleiben nicht zurecht und leidet Ängste. „Wenn ich ihn dann noch mit unangenehmen Konsequenzen bestrafe, wird er vielleicht aufhören zu bellen, aber seine Furcht verstärkt sich noch mehr“, so Riepe. Sie würden ja auch Ihr kleines Kind, das nachts aus Angst vor dem Alleinsein zu Ihnen ins Bett kommt, nicht für die „Ruhestörung“ maßregeln. Mit Ihrem Vierbeiner ist es genauso: Liebevolle Hundepflege und -erziehung sind das A und O für ein glückliches und vertrauensvolles Miteinander.

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