Herr Rehder, welche Unfälle passieren am Wasser am häufigsten?
Das sind kleinere Unfälle, bei denen wir mit Pflastern aushelfen. Oft haben wir aber auch Suchmeldungen von Eltern, die ihr Kind aus den Augen verloren haben. Wenn nichts passiert, ist das umso besser. Falls doch, bleiben wir professionell ruhig und helfen.
Wie kann ich mich selbst und andere vor Unfällen bewahren?
Gehen Sie nur an bewachten Badestellen ins Wasser. Das sind die Strandabschnitte, wo eine rot-gelbe Flagge weht. So ist die Hilfe im Ernstfall schon vor Ort. Sollte etwas passieren und kein Rettungsschwimmer in der Nähe sein, gilt: Erst Hilfe holen, dann selbst helfen. Und natürlich nur ins Wasser gehen, wenn man selbst gut schwimmen kann und sich eine Rettung zutraut. Erst nachdem man für den Eigensicherung gesorgt hat, sollte man Erste Hilfe leisten.
Die Zahlen der Kinder, die nicht schwimmen können, steigen stetig. Worauf muss ich am Badestrand besonders achten, um sie zu schützen?
Lassen Sie Kinder nie aus den Augen. Wenn ich sehe, dass ein Kind zum Beispiel allein und unbeaufsichtigt an der Wasserkante spielt, gehe ich sofort zu ihm, frage, wo die Eltern sind und spreche mit ihnen. Egal ob Pool, Meer, See oder Badewanne: Die Eltern haben die Aufsichtspflicht – auch, wenn die Kinder schon älter sind. Die Faustregel lautet: Ab dem Bronzeabzeichen schwimmt man sicher.
Sind Küstengewässer gefährlicher als Binnengewässer?
Jedes Gewässer birgt Gefahren. Deswegen ist es wichtig, als Einsatzkraft die spezifischen Risiken eines Gewässers zu kennen. Baden und Schwimmen im Meer kann zum Beispiel gefährlich sein, weil Wind und Strömung das Wasser enorm beeinflussen. Darum ist es für Badegäste wichtig, die Bedeutung der Flaggen zu kennen, die wir am Strand aushängen: Die rot-gelbe Flagge bedeutet, dass man gefahrlos baden und schwimmen kann, denn es sind Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer im Einsatz. Die gelbe Flagge gibt das Wasser nur für Geübte frei. Weht die rote Flagge, droht Lebensgefahr.