Meine Hände sind feucht, mein Herz klopft viel zu schnell, und ich habe ein flaues Gefühl im Magen. »Was tue ich mir da an?«, denke ich mir. Doch dann gewinnt meine Stimme der Vernunft wieder die Oberhand: Ich mache das für einen guten Zweck, um Leben zu retten. In Deutschland werden täglich 14.000 Blutspenden benötigt. Es kann wirklich alle Menschen treffen, egal ob nach einem Unfall oder bei einer Operation.
Dass Blutspenden ein wichtiges Thema ist, hat mir bereits mein Opa gepredigt. Bis jetzt habe ich es aber noch nie zu einer Blutspende geschafft. Wenn ich ehrlich bin, ist der Grund dafür ziemlich einfach: Ich hatte Angst davor. Wovor genau, kann ich gar nicht sagen. Ich habe keine Angst vor Nadeln, der Anblick von Blut macht mir nichts aus. Aber der Gedanke, dass mir ein halber Liter Blut entnommen wird, ist mir nicht geheuer. 500 Milliliter – das entspricht immerhin einer halben Packung Milch. Doch gerade zur Weihnachtszeit wird in mir der Wunsch wach, anderen etwas Gutes zu tun. Was gibt es Besseres, als Menschenleben zu retten? Davon abgesehen wird es immer wichtiger, dass auch junge Menschen ihr Blut spenden. Durch den demografischen Wandel fallen immer mehr langjährige Blutspender:innen aus. Also vereinbare ich ganz nach dem Motto »Jetzt oder nie« meinen ersten Blutspendetermin.