Der Superkanal: Ein Jahrhundertbauwerk

London bekommt seinen Fluss zurück
Allianz Global Investors, zu der die Allianz Capital Partners gehört, investiert regelmäßig in derlei nachhaltige Infrastrukturprojekte und gehört zu den größten Infrastrukturinvestoren weltweit. Infrastruktur gilt in der Regel als risikoarm und langlebig. Und davon profitieren im Fall des »Super Sewer« nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner Londons, sondern auch Kundinnen und Kunden der Allianz Lebensversicherung sowie der Allianz Private Krankenversicherung. Denn immerhin sind es ihre Gelder, die investiert werden. Seit mehr als zehn Jahren fokussiert sich die Allianz in der Kapitalanlage schon auf nachhaltige Projekte. Und das aus zwei Gründen: Dort gibt es langfristig attraktive Renditechancen, und nachhaltige Investitionen sind gut für Mensch und Umwelt.




Dabei schließen Thames Water und die Allianz Global Investors mit dem Thames Tideway Tunnel an eines der spektakulärsten und modernsten Projekte des 19. Jahrhunderts an. Damals war es der Tiefbauingenieur Sir Joseph Bazalgette, unter dessen Leitung ab 1859 das heutige Kanalisationssystem entstand. Aus Portlandzement und 318 Millionen Ziegelsteinen gemauert, 160 Kilometer lang und ganz weitblickend ausgelegt auf vier Millionen Menschen, obwohl seinerzeit nur etwa zwei Millionen in der damals größten Stadt der Welt lebten. Heute sind es aber fast neun Millionen.
Chronisten nannten es seinerzeit »das wunderbarste Bauwerk der Neuzeit«. Schließlich bedrohten die Bürger:innen damals nicht nur Fettberge, sondern tödliche Krankheiten. Mehrere Choleraepidemien rafften Tausende dahin, zuletzt 1854. Dass der Prinzgemahl Albert 1861 an Typhus starb, wurde letztlich auch der miserablen Trinkwasserqualität angelastet. Ihre Themse verglichen die Londoner mit dem Höllenfluss Styx. Eine Zeitung formulierte es 1858 blumig: »Wer einmal den Gestank eingeatmet hat, wird ihn nie vergessen und kann sich glücklich schätzen, dass er überhaupt überlebt hat und sich daran erinnert.« In jenem Juli 1858 war es zudem auch noch durchschnittlich 35 Grad heiß, was alles noch schlimmer machte. Der Sommer ging als »The Great Stink« in die Geschichte ein. Der Gestank trieb auch ins Parlament nach Westminster, wo sogar Debatten unterbrochen werden mussten. Immerhin handelten die Politiker außergewöhnlich zügig – und schon am 2. August 1858 wurde ein Gesetz beschlossen, das den Weg für die Kanalisation freimachte.
Nun bekommen die Londoner also wieder einmal ihren Fluss zurück. Was das bedeutet, lässt sich auf Grafiken und Fotomontagen bereits betrachten. Da starten Umweltorganisationen Projekte, um Fische und auch Säugetiere wieder anzusiedeln. An der Oberfläche der großen Sammelstationen, wie der an der Blackfriars Bridge, werden Parks und Anlagen entstehen. Und auch ein Freibad im Fluss ist angedacht. Ebenso wie eine Ausstellung mit all den Gegenständen, die in den vergangenen Jahren in 20, 40 oder 60 Meter Tiefe entdeckt wurden. Darunter auch ein Wikingerschiff. Und dort finden dann sicher auch die Touristinnen und Touristen wieder genügend Fotomotive.
So funktioniert der Tideway Tunnel

Fotos: Tideway
Illustration: Ayse Dincer Aktas
Video: Ed Wright, Philip Dethlefs, Max-Martin Bayer