Beschädigtes Reisegepäck: Für Sie zusammengefasst
- Reklamieren Sie sofort, falls ihr Fluggepäck am Zielflughafen beschädigt ankommt.
- Die Meldefrist beträgt sieben Tage. Als Nachweis sollten Sie Ihre Bordkarte und den Gepäckkleber aufbewahren.
- Wertvolle Gegenstände und wichtige Unterlagen sollten Sie im Handgepäck aufbewahren.
- Wie Sie Schadensersatz bekommen, wenn Ihr Koffer beschädigt wurde, und auf welche Weise Sie Ihr Gepäck auf zukünftigen Flügen schützen können, erfahren Sie hier.
Beschädigtes Gepäck ist keine Seltenheit
Rund 3,5 Millionen Gepäckstücke werden beschädigt
Was jetzt zu tun ist
Wenn Sie Ihren Koffer in beschädigtem Zustand am Zielflughafen in Empfang nehmen, sollten Sie sofort reklamieren. Sonst warten Sie eventuell monatelang auf eine Entschädigung. Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:
- Melden Sie den Schaden umgehend am Gepäck- bzw. „Lost-and-found“-Schalter.
- Beachten Sie für beschädigtes Gepäck die Meldefrist von maximal sieben Tagen.
- Bewahren Sie Ihre Bordkarte plus Gepäckaufkleber als Nachweis auf.
- Informieren Sie auch zeitnah Ihre Reisegepäckversicherung, sofern vorhanden.
Als Flugreisender haben Sie Anspruch auf Schadensersatz in Form einer Kostenerstattung bzw. Reparatur, wenn Ihr Koffer beschädigt wurde. Diese können Sie selbst in Auftrag geben und die Kosten der Airline in Rechnung stellen oder die Reparatur der Airline überlassen. Als Entschädigung bieten Fluggesellschaften bei stark beschädigtem Gepäck vergleichbaren Ersatz oder auch Flugscheine an. Es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie das Angebot annehmen. Sollte es Ärger beim Kofferstreit geben, können Sie sich auch an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SPÖ) wenden. Vorausgesetzt die Airline ist Mitglied der neutralen Organisation, finden Sie hier Unterstützung bei Ihrer Beschwerde.
Verhindern Schutzfolien und Bänder, dass mein Koffer beschädigt wird?
Wenn Sie am Förderband stehen und auf Ihren Koffer warten, sehen Sie einzelne Gepäckstücke, die dick in Folie eingewickelt sind. Haben Sie sich auch schon gefragt, warum die Leute das machen? Aus dem Sicherheitsbedürfnis ist längst ein Geschäft geworden. An vielen Flughäfen gibt es mittlerweile Frapping-Stationen, an denen die Gepäckstücke - gegen Gebühr - mit bis zu 20 Schichten durchsichtiger Folie verpackt werden.
Tatsächlich gibt es mehrere Gründe für das „Wrapping“ in einer überdimensionalen Frischhaltefolie. Ein Grund ist der Schutz von empfindlichem Material und teuren Koffern. Manche wollen damit auch das Aufplatzen eines vollgestopften Koffers verhindern, ihn leichter erkennen oder auf Nummer Sicher gehen, dass sich niemand an ihrem Gepäck zu schaffen macht, also zum Beispiel illegale Substanzen hineinschmuggelt.
Auch wenn das Wrapping vor Schmutz, Kratzern und Zugriff durch Unbefugte schützen kann, spricht auch einiges gegen diese Methode. Umweltschützer monieren, dass dabei für jedes einzelne Gepäckstück schnell ein Kilo Plastik verbraucht wird und appellieren an die Reisenden die Notwendigkeit einer solchen zusätzlichen Verpackung zu hinterfragen.
Manche Reisende sichern ihren Koffer auch mit einem Gurt. Vor Beschädigung kann er nicht schützen, wohl aber verhindern, dass ein Koffer platzt. Zudem bietet er einen gewissen Diebstahlschutz, was den Inhalt betrifft. Bei Reisen in die USA sollte dabei auf ein TSA-Sicherheitsschloss geachtet werden. Es kann von der TSA (Transportation Security Administration) geöffnet werden, ohne dass das Schloss aufgebrochen werden muss.
Unser Tipp:
Ob mit Folie und Band oder ohne - nehmen Sie Bargeld, Schmuck, Computer und wichtige Unterlagen immer im Handgepäck mit an Bord. Auch ein in Folie eingewickelter Koffer kann beschädigt werden oder im schlimmsten Fall für immer verschwinden.
Was eine Reisegepäckversicherung bringt
Die Reisegepäckversicherung zahlt nicht nur bei Diebstahl, sondern auch, wenn Ihr aufgegebener Koffer oder Ihre Tasche während des Fluges beschädigt werden oder gar verloren gehen. Wir ersetzen den Zeitwert des aufgegebenen Gepäcks bis zur vereinbarten Versicherungssumme, sofern diese dem Gesamtwert des Gepäcks entspricht. Geht das Gepäck auf dem Hinweg verloren, unterstützen wir Sie finanziell bei notwendigen Ersatzbeschaffungen.
Die Reisegepäckversicherung zahlt den Zeitwert des tatsächlich entstandenen Schadens und nimmt ggf. die Airline in Regress. Nach dem „Montrealer Übereinkommen“ ist die Entschädigungsgrenze der Airline auf 1.200 Euro begrenzt. Bei vermisstem Gepäck liegt die Schadenshöhe oft höher, was zum Glück durch die Versicherung gedeckt ist.
Informieren Sie sich hier zu weiteren Rechtsfragen.
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