Forschen gegen die Corona-Krise


Corona ist das bestimmende Thema. Was man darüber wissen muss und wie die Allianz die drängenden Fragen angeht lesen Sie in den folgenden Artikeln:
»Warum SARS-CoV-2 so gefährlich ist.« – Alles Wissenswerte zum Coronavirus »
»Das Vertrauen in die Allianz ist groß« – Wie die Allianz ihren Kundinnen und Kunden durch die Krise hilft. Ein Interview mit Allianz Vorstand Bernd Heinemann »
»Bei uns steht der Mensch im Vordergrund« – Wie die Allianz Versicherte unterstützt, die an COVID-19 erkrankt sind. Interview mit Patientenbegleiterin Astrid Di Leo »
Impfstoffforschung: Die Zeit läuft
Am 11. März 2020 erklärt die WHO COVID-19 zur Pandemie, bereits im Sommer des gleichen Jahres laufen 130 Impfstoffprojekte, um die Krankheit und ihren Erreger SARS-CoV-2 zu stoppen. Dabei konzentrieren sich die meisten Forschungen auf eine neuartige genbasierte Impftechnologie: die mRNA-Technologie. mRNA-Impfstoffe sollen die ungefährliche Erbinformation des Spike-Proteins des Coronavirus in die Zellen des menschlichen Körpers bringen und so das Immunsystem aktivieren. Das reagiert dann auf die »Attrappe« wie auf das echte Virus. An mRNA-Impfstoffen gegen das Coronavirus forschen unter anderem auch die deutschen Unternehmen CureVac aus Tübingen und BioNTech aus Mainz. BioNTech startete bereits in Phase 1 und testet seit Ende April Impfstoffkandidaten am Menschen.
Der Vorteil der biotechnologischen Methoden: Sie sparen Zeit, da nicht erst aufwendig Viren angezüchtet und vermehrt werden müssen. Außerdem lassen sich die Impfstoffe schnell anpassen und in großen Mengen herstellen. Allerdings ist die Technologie trotz 20 Jahren Forschung noch recht neu. Ein COVID-19-Impfstoff könnte weltweit der erste zugelassene mRNA-Impfstoff überhaupt werden. Denn der Weg bis zum fertigen Impfstoff ist lang und streng geregelt. Die Zulassungsverfahren laufen in Europa, den USA und Asien gleich ab. Am wichtigsten sind dabei die Sicherheit der Impfstoffe und vergleichbare Standards. Expertinnen und Experten sind aber optimistisch, dass ein Corona-Impfstoff deutlich schneller entwickelt werden könnte. Denn die Voraussetzungen sind gut. Wissenschaftler:innen können auf bereits erfolgreiche Impfstoffprojekte aufbauen und arbeiten weltweit zusammen. Auf Initiative der EU-Kommission sind schon 7,4 Milliarden Euro für die Entwicklung von Impfstoffen zusammengekommen. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, das in Deutschland für die Impfstoffzulassung zuständig ist, zeigte sich in einem Interview mit tagesschau.de optimistisch: »Wenn die Ergebnisse der Phase 1 sehr gut sind, können wir im Herbst oder zum Jahresende mit fortgeschrittenen klinischen Prüfungen, also Phase 2 bis 3, beginnen. Vielleicht auch schon etwas früher.«
Zum Corona-Impfstoff im Schnelldurchlauf
Forscher:innen identifizieren Impfstoffkandidaten. Erste Tests an Versuchstieren. Nur etwa sechs Prozent der Impfstoffkandidaten schaffen es dann weiter in die klinische Phase.
Erste Tests an freiwilligen und gesunden Menschen (unter 100). Bereits einige Corona-Impfstoffe befinden sich in diesem Stadium.
Tests an Hunderten Menschen inkl. Kontrollgruppen, die nur Plazebos erhalten. Ziel ist vor allem, die Dosis des Impfstoffs zu bestimmen.
Tests an mehreren Tausend Menschen. Darunter auch Risikogruppen. Bereits Ende 2020 könnte ein Corona-Impfstoff Phase 3 erreichen.
Bei Ebola dauerte es von 2014 bis 2019, bis ein Impfstoff gefunden und zugelassen war. Bei COVID-19 könnte es in 15 bis 18 Monaten so weit sein – dank Vorkenntnissen zu SARS und weltweiter Forschung.
Auch die Produktion des Impfstoffs kostet Zeit. Wobei ein mRNA-Impfstoff sehr schnell in großen Mengen verfügbar wäre.
Die Erfolgsgeschichte des Impfens
1885 // Man erkennt, dass Krankheiten von Viren und Bakterien via Tröpfcheninfektion übertragen werden. Louis Pasteur entwickelte erste Impfstoffe gegen Milzbrand und Tollwut.
1944 // Erste Schutzimpfung gegen Influenza.
1955 // Erste Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio).
1980er // Anfang der 80er-Jahre erklärt die Weltgesundheitsorganisation die Welt für pockenfrei.
2006 // Ein Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs wird zugelassen.
20?? // Die wichtigsten Projekte der Zukunft sind, neben der Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs, mögliche Impfungen gegen Krebs, etwa gegen Nieren- und Eierstockkrebs.