Bis zu 99 Prozent CO2 sparen!

19. Oktober 2022 – Pressemitteilung – Allianz Versicherungs-AG
Grüne Reparaturverfahren reduzieren CO2-Emissionen deutlich // Allianz fordert Freigabe für Reparatur von Scheinwerferglas // 89 Prozent der Verbraucher akzeptieren gebrauchte Ersatzteile // Allianz sieht wichtigen Hebel in der Vereinbarung von Nachhaltigkeitsstandards für Kfz-Werkstätten 
Wie nachhaltig kann eine Autoversicherung sein? Um diese Frage drehten sich die Vorträge und Diskussionen beim 10. Allianz Autotag am 19. Oktober 2022. Das Thema Nachhaltigkeit ist in Deutschland gesellschaftlich wie auch politisch allgegenwärtig und bewegt die Bürgerinnen und Bürger. Eine aktuelle Umfrage* der Allianz hat gezeigt, dass die Mehrzahl (69 Prozent) der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher auch von einem Autoversicherer erwartet, Nachhaltigkeitsaspekte bei den angebotenen Versicherungsprodukten/-lösungen sowie bei der Schadenregulierung zu berücksichtigen. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung im Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning war, mit welchen Hebeln das Schadenmanagement in der Autoversicherung nachhaltiger gestaltet und CO2 eingespart werden kann. 
Allianz fordert Freigabe von Scheinwerferreparaturen
Bei der Reparatur des Scheinwerfers gegenüber dem Einbau eines Neuteils werden 98 Prozent der CO2-Emissionen eingespart. Hinzu kommt eine erhebliche Kostenminderung, die zum Beispiel beim VW ID.3 bis zu knapp 1000 Euro pro Scheinwerfer beträgt. Während die Reparatur eines Scheinwerfergehäuses in Deutschland erlaubt ist, wird die Instandsetzung der Scheinwerferverglasung nicht zugelassen. „Leider werden durch diese Regelung Potenzial für Treibhausgasminderung und die finanzielle Entlastung der Autofahrer verschenkt. Dies ist insofern nicht verständlich, da dieses Verfahren in anderen europäischen Ländern zulässig ist und zudem von einer Reihe von Fahrzeugherstellern freigegeben ist“, sagte Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer der AZT Automotive GmbH. „Hier sollte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr die aktuelle Regelung prüfen und den Weg für eine fachgerechte Instandsetzung durch die Werkstätten freimachen.“ 
Reparatur statt Ersatz durch Neuteile
Die Wahl des Reparaturverfahrens ist für Kosten und CO2 -Einsparung von hoher Bedeutung. Bei Kollisionsschäden sind immer Fahrzeugaußenteile betroffen, an denen grüne Reparaturen grundsätzlich möglich sind. „Noch werden diese Teile zu häufig durch Neuteile ersetzt“, erklärte Lauterwasser. „Eine Reparatur ist deutlich ressourcenschonender.“ 
Reparatur spart Emissionen und Geld
Bei der Windschutzscheibe eines VW ID.3 werden im Vergleich zum Ersatz nicht nur 99 Prozent der CO2-Emissionen eingespart, die Reparatur kostet bis zu 1200 Euro weniger. Bei der Seitenwand eines Ford Fiesta reduzieren sich die Kosten um circa 1700 Euro, der CO2-Verbrauch verringert sich um 60 Prozent. „Würde man in Deutschland die Reparaturquote nur um 2 Prozentpunkte erhöhen, ließen sich rund 5000 Tonnen CO2 einsparen, das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 860 Haushalten“, sagte Lauterwasser.
Ersatz durch gebrauchte, zertifizierte Teile statt durch Neuteile 
Auch in Schadenfällen, in denen ein Ersatz des Fahrzeugteils unumgänglich ist, gibt es wirkungsstarke, ressourcenschonende Hebel zur Reduktion von CO2-Emissionen. 89 Prozent der Verbraucher und Verbraucherinnen würden laut der Allianz Umfrage eine Reparatur ihres Fahrzeugs mit gebrauchten, aber vollständig intakten und zertifizierten Ersatz- anstelle von Neuteilen akzeptieren. „Das ist ein wichtiges Signal für den Markt“, sagte Lauterwasser. „In Frankreich und in Großbritannien ist das Verwenden von Gebrauchtteilen bereits etabliert, in Deutschland haben wir aus unserer Sicht noch Nachholbedarf. Wir brauchen einen funktionierenden Markt für Gebrauchtteile für ein nachhaltiges, grünes Schadenmanagement, gerade angesichts der aktuellen Lieferschwierigkeiten bei Ersatzteilen.“ 
Videobesichtigung statt Vor-Ort-Begutachtung
Seit Anfang 2020 setzt die Allianz in Schadenfällen zunehmend auf Videobesichtigungen. Der Anteil der Vor-Ort-Begutachtungen, die Sachverständige mit dem Auto vornehmen, ist seitdem von mehr als 80 Prozent auf rund 40 Prozent gesunken. Es wurden zwei Millionen Fahrkilometer weniger zurückgelegt. Allein im Jahr 2021 hat die Allianz dadurch deutschlandweit 300 Tonnen CO2 gespart. Darüber hinaus schenkt die Videobegutachtung den Kundinnen und Kunden Zeit. Der Service wird von ihnen sehr gut angenommen und mit 4,7 Sternen (max. 5) bewertet.
Nachhaltigkeitsstandards für Kfz-Werkstätten

Einen weiteren Hebel zu einem nachhaltigeren Schadenmanagement sieht die Allianz in der Etablierung von Standards für Werkstätten in Bezug auf Nachhaltigkeit. „Nur so ist es möglich, dass wir bei der Werkstattwahl bewusst auch die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien miteinbeziehen“, sagte Lucie Bakker, Schadenvorständin der Allianz Versicherungs-AG. „Wir sind dazu bereits mit den Interessenvertretern des Kraftfahrzeuggewerbes im Gespräch, um mit der Branche gemeinsam zukünftige Standards in Bezug auf Nachhaltigkeit zu entwickeln.“ Langfristiges Ziel wird es sein, dass sich die Werkstätten mit hoher Energieeffizienz unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen. Dazu gehören entsprechende Lackmaterialien und Trocknungsverfahren, aber auch die Nutzung von regenerativen Energiequellen. „Darüber hinaus erwarten wir eine verstärkte Nachfrage unserer Kundinnen und Kunden, dass im Versicherungsfall nachhaltige Ersatzmobilität, von Elektroautos über Elektrofahrräder bis zu ÖPNV-Tickets, von den Werkstätten zur Verfügung gestellt wird“, sagte Bakker. 

*Repräsentative Befragung der deutschsprachigen Bevölkerung (N=1260) zu E-Mobilität und Nachhaltigkeit (August 2022)

München, 19. Oktober 2022

Exklusive Tipps und Storys zu Mobilitätsthemen finden Sie auch unter www.1890digital.de im Themenschwerpunkt „Neues Autofahren“
des Allianz Webmagazins 1890 digital.
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