Das Fortschreiten der digitalen Technik unterstützt nicht nur die Betrugsabwehr, sie öffnet auch Betrügern völlig neue Möglichkeiten der Schadenmanipulation. Durch den Einsatz zum Beispiel von Bildbearbeitungsprogrammen oder von digitalem Identitätsmissbrauch wird ein Schaden konstruiert, der in der Realität nie so entstanden ist. „Das Betrugsgeschehen wird sich daher immer mehr in den virtuellen Raum verlagern. Durch vermehrte Nutzung digitaler Mittel gehen wir davon aus, dass bis 2030 jeder fünfte Versicherungsbetrug virtuell stattfinden wird“, erläutert Jochen Haug.
Versicherer müssen sich daher noch stärker mit virtuellem Betrug auseinandersetzen. Die Allianz hat deshalb schon vor zwei Jahren das Team der Betrugsabwehrspezialisten erweitert: Die Intelligence Einheit, bestehend aus digitalen Spezialisten, kann mithilfe digitaler Technik und Tools komplexe virtuelle Sachverhalte erkennen und aufklären. „Zusammen mit den mehr als hundert Betrugsabwehrspezialisten in Deutschland, dem wissenschaftlichen Ansatz des Allianz Zentrum für Technik und dem Einsatz von spezieller Software und Tools sind wir gut aufgestellt“, so Haug. „In 2020 konnten wir unrechtmäßige Auszahlungen im dreistelligen Millionenbereich verhindern.“ Die regelmäßige interne und externe Fortbildung mit kriminologisch geschulten Experten sowie ein länderübergreifender Austausch zur Betrugserkennung sichern den hohen Spezialisierungstand der Betrugsabwehr in der Allianz Deutschland.