Bleibt alles anders

Arbeitswelt früher und heute
12. März 2018 – Text: Christian Merten
Miniatur eines alten schwarzen Wählscheiben-Telefons auf einem modernen Smartphone verdeutlicht den technischen Fortschritt.
Viele Veränderungen – gerade am Arbeits­platz – werden einem erst so richtig bewusst, wenn man früher und heute direkt nebeneinander betrachtet. Ein Vorher-Nachher-Vergleich in Bildern
Die technische Entwicklung und zunehmende Digitalisierung hat großen Einfluss auf unseren Alltag genommen. Das gilt insbesondere für jene Orte, an denen wir häufig einen Großteil unserer Zeit verbringen – unsere Arbeitsplätze. Das Ausmaß dieser technisch bedingten Umbrüche wird besonders sichtbar, wenn wir die Arbeitsweisen von früher und heute direkt gegenüberstellen. Hier einige Beispiele.
Großraumbüros früher und heute: Links ein Schwarz-Weiß-Foto massiver Einzeltische, rechts moderne und helle Officeräume mit gruppierten Tischen und Bürohund.
Foto: Interfoto; Gallerystock/Brook Pifer
Eine Neuheit aus den 1960er-Jahren haben wir heute längst als Normalität akzep­tiert: das Großraumbüro. Eine große freie Fläche, die nahezu beliebig aufgeteilt und genutzt werden kann. Der Aufbruch in unsere Zeit liegt in der Änderung der Arbeitsmittel und dem Aufbrechen der Uniformität.
Keine Frage: Nichts hat die Schreibtischarbeit so verändert wie der Computer. Doch nicht nur technisch, auch sozial hat sich viel gewandelt. In Büros soll man sich heute wohlfühlen. Manchmal auch dank Hund.
Zweigeteiltes Foto. Links: Früher waren für jeden Arbeitsschritt in der Automobilfertigung viele Hände und entsprechend viel Personal nötig. Rechts: Heute läuft in den Fertigungsstraßen der Automobilhersteller fast alles voll automatisch. Roboter übernehmen die physischen Arbeitsschritte, der Mensch überwacht. Foto: Gettyimages/ Winfield Parks; Gallerystock/ Simon Peter Henry
Foto: Gettyimages/ Winfield Parks; Gallerystock/ Simon Peter Henry
Ein Blick in die Produktions­hallen der Automobil­hersteller zeigt den Wandel im Verhältnis von Mensch und Maschine. Früher musste jeder Arbeits­schritt per Hand ausge­führt werden, was ent­sprechend Personal erforderte.
Die Arbeitsschritte sind in etwa dieselben geblieben, doch Roboter sind es, die sie immer öfter ausführen. Maschinen dringen heute auch in komplizierte Abläufe vor. Der Mensch entrückt der physischen Arbeit und übernimmt die Supervision.
Medizin und Technik: Links ein alter OP-Saal der 1960er-Jahre mit höhenverstellbarem OP-Tisch, Licht und Druckflaschen für z. B. Sauerstaff. Rechts ein moderner OP-Saal mit Monitor, Röntgengerät und weiterer technischer Ausstattung. Foto: Gallerystock/ Wurts Bros./MCNY; Gallerystock / Chris Crisman
Foto: Gallerystock/ Wurts Bros./MCNY; Gallerystock/ Chris Crisman
Elektrisches Licht und Gase aus der Druckflasche – viel mehr Technik gab es im OP-Saal der 60er-Jahre nicht. Der Rest war Handarbeit: Der Mensch arbeitete am Menschen. Maschinen konnten die hochkomplexen, individuellen Aufgaben weder selbst übernehmen noch tatkräftig assistieren.
Das Grundprinzip ist noch dasselbe – ansonsten ist im OP-Saal heute alles anders: Was früher dem Auge verborgen blieb, bringt nun die Digitalisierung in Echtzeit auf den Monitor. Roboter und Computer unterstützen bei der OP und der Überwachung der Patienten.
Eisenbahner früher und heute: Links ist das Führerhaus einer kohlebeheizten Lok mit vielen Messgeräten zu sehen, rechts die verschiedenen Kontrollbildschirme im Führerhaus eines modernen Schnellzuges. Foto: dpa Picture-Alliance; Andre_de
Foto: dpa Picture-Alliance; Andre_de
Auch wenn sich Diesel- und E-Loks in den 60er-Jahren mehr und mehr durchsetzten: Bei der Deutschen Bahn kam das Aus der Dampflokomotive erst 1977. Das Blickfeld in ihrem Führerstand dominierten die vielen Messgeräte, Ventile und Stellschrauben. Die Sicht nach vorne war begrenzt, die Arbeit schwer körperlich.
Der Blick nach vorne ist im modernen Hochgeschwindigkeitszug unversperrt, und auch die Arbeit physisch deutlich weniger belastend. Die Technik bleibt komplex – wenn auch digital statt mechanisch und hinter Bildschirmen sowie wenigen Schaltern verborgen.

Bildquellen:

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