Es ist noch früh an diesem Samstagmorgen, fast regungslos liegen Fetzen von Nebelschwaden in den Tälern des Siebengebirges, als Christian Höffe ein Apfelbäumchen in Loch elf stellt. Zwei andere Männer schippen den feuchten, lehmigen Tuff in die Grube, den sie vorher mit der Hacke in feine Krümel zerteilt haben. »Gut so«, sagt Höffe, dunkelgrüner Arbeitsoverall und blaue Allianz-Jacke. Etwa 50 Menschen wuseln über die feuchte Wiese, greifen sich von einem Hänger feine Drähte für den Nagerschutz oder vorgesägte Pfähle, die sie mit roten Rammen neben den noch zarten Stämmen in die Erde treiben und anschließend ebenfalls mit Draht umwickeln. »Ein Obstbaum«, weiß Versicherungsfachmann Höffe, »muss gut geschützt werden, damit er gedeihen kann.«
Seit der 70-Jährige nicht mehr in Vollzeit arbeitet, kann er sich noch intensiver um sein Herzensanliegen kümmern: den Umweltschutz. Er ist gleich in mehreren Vereinen Mitglied, die sich um den Erhalt der Natur kümmern. Seit vier Jahren auch in der Bürgerinitiative Naturschutz Siebengebirge, die an diesem Morgen auf einer vier Hektar großen Wiese neue Obstbäume pflanzt. Nur alte rheinische Sorten, wie er sagt. Zum Beispiel so einen, wie er ihn in der Hand hält: einen Riesenboiken, einen Winterapfel. Insgesamt 40 junge Apfelbäume werden später hier stehen, zwischen den Wäldern am Schnitzenbusch und oberhalb des Ortsteils Oberdollendorf: die neue Generation. Zehn davon hat auf Betreiben Höffes die Allianz Umweltstiftung mitfinanziert. Es komme vermutlich selten vor, dass Nebenberufler diese Töpfe anzapfen würden, glaubt er. »Ich möchte damit auch andere ermutigen, für ihre Projekte diesen Weg zu gehen.«
Auf den Verkauf von Versicherungen will der Ruheständler, auf den dieses Wort kaum zutrifft, aber genauso wenig verzichten wie auf die Gemeinschaft in seinen Vereinen, die er so sehr schätzt. Mit Unterstützung seines LKB Dietmar Nienhaus betreut er einen Stamm von 450 Kund:innen. Beide bilden ein starkes Team. Höffe liebt es zu beraten, sich in Themen hineinzuwühlen. Und er ist stolz auf seine Erfolge. Vor einigen Jahren etwa konnte er eine Sushikette aus der Nähe von Frankfurt überzeugen, die Verkaufsstellen über die Allianz sachversichern zu lassen. »Ich mache nur noch das, was mir Spaß macht« – und Spaß hat Höffe auch beim Lösen kniffliger Versicherungsfragen.