Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Ein detaillierter Businessplan, auch Unternehmenskonzept oder Geschäftsplan genannt, ist das A und O für eine erfolgreiche Firmengründung.
  • Der Businessplan ist als Planungsinstrument unverzichtbar und sollte alle wichtigen Punkte rund um die Gründung zusammenfassen und erläutern.
  • Das Geschäftskonzept dient u.a. zur Vorlage bei Banken oder Investoren, zur Präsentation der Geschäftsidee und dazu, mögliche Unklarheiten bereits vorab aus dem Weg räumen zu können.
  • Das Herzstück eines Businessplans ist der Finanzplan. Er stellt die Unternehmensentwicklung in Zahlen dar und gibt Aufschluss darüber, ob sich eine Gründung auch wirtschaftlich lohnt.
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Erklärung
Der Businessplan, auch als Geschäftsplan oder Unternehmensplan bekannt, ist eine Art Werkzeug für Gründer:innen und gilt als wichtigstes Instrument für die Startphase eines Unternehmens.
Er ist eine umfangreiche und klar gegliederte Darstellung der Geschäftsidee und beschreibt, wie Gründer:innen ihr Gründungsvorhaben in die Realität umsetzen möchten. Als Planungsdokument prüft der Businessplan die Erfolgsaussichten eines Unternehmens und hilft, das Vorhaben bis zum Ende zu durchdenken. Dabei zeigt er eventuelle Schwachstellen auf, gibt Auskunft darüber, welcher Umsatz sich generieren lässt, welche Kosten das Geschäft verursacht und wie sich Gewinne und Wachstum voraussichtlich entwickeln. Darüber hinaus ermöglicht der Plan potenziellen Geldgebern, wie zum Beispiel Banken oder auch Investoren, die Machbarkeit einer Gründung einzuschätzen. Einen Businessplan erstellen sollten Sie nicht nur bei Gründung oder Übernahme eines Unternehmens, sondern auch dann, wenn Sie Ihr Unternehmen erweitern und eine neue Zielgruppe ansprechen möchten.
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Wichtiger Schritt bei der Existenz­gründung
Mit dem Businessplan schaffen Existenzgründer:innen eine erste aussagekräftige Präsentation ihrer Geschäftsidee und gehen den ersten Schritt in Richtung Gründung. Dabei müssen Sie nicht unbedingt den detaillierten Weg zur erfolgreichen Umsetzung Ihrer Idee aufzeigen.
Der Businessplan soll als Orientierungshilfe dienen, bei dem die wichtigsten Rahmenlinien und Grundaspekte bei der Firmengründung festgelegt werden. Da viele Banken und Investoren für die Vergabe von Krediten einen Businessplan verlangen, gehört ein solider Finanzplan zur Vorstellung des Unternehmens dazu. Mit der Vorlage eines Finanzplans legen Sie Ihre Idee anhand von Zahlen dar und zeigen, dass Ihr Vorhaben Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg hat. So können Sie das Risiko eines Fehlers minimieren und sind bei späteren Kapitalverhandlungen gut vorbereitet, um schnell und kompetent offene Fragen zu klären. Denn ein gut vorbereiteter Businessplan überzeugt potenzielle Kreditgeber und dient Ihnen als Fahrplan für eine erfolgreiche und nachhaltige Gründung.
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Aufbau & Sprache
Eine fest vorgeschriebene Regelung für die Gliederung und den Aufbau eines Businessplans gibt es nicht.

Dennoch haben sich über die Jahre allgemeine Standards für die Gestaltung eines Businessplans etabliert, die Gründern und Gründerinnen helfen, dass ihr Unternehmenskonzept strukturiert erstellt wird und die Lesenden schnell zu den gewünschten Informationen gelangen.

Generell enthält jeder Businessplan vier Teile mit wichtigen inhaltlichen Punkten und Kapiteln. Dazu gehört eine Zusammenfassung (auch Executive Summary genannt), die kurz und präzise alle Fragen zur Gründung klärt, ein Textteil, der die Geschäftsidee und Umsetzung aufgreift, ein Zahlenteil, in dem es um die Finanzen geht, sowie ein Anhang, in dem alle wichtigen Dokumente (z.B. Lebenslauf, Zertifikate, Gutachten etc.) beigefügt werden.

Wenn Sie einen Businessplan erstellen, dann sollte die Sprache und der Schreibstil einfach und verständlich sein, damit auch außenstehende Personen Ihre Gründungsidee nachvollziehen können. Auf Fremdwörter und Fachjargon sollte möglichst verzichtet werden. Mit einem seriösen und sachlichen Stil lassen sich Ihre Argumente glaubhafter begründen als mit emotionalen Ausführungen.
Der Umfang eines Businessplans hängt von Ihrem Gründungsvorhaben ab. Je komplexer dieses ist, desto umfangreicher sollte der Plan sein. Der Businessplan einer freiberuflich tätigen Person ist meistens mit ca. 15 bis 20 Seiten ausreichend. Für eine klassische Existenzgründung, beispielsweise ein Gastronomiebetrieb, sind 20 bis 40 Seiten zusammen mit dem Finanzplan ein guter Richtwert. Jedoch ist die Seitenanzahl nicht maßgebend für ein erfolgreiches Konzept. Entscheidend bei der Gestaltung eines überzeugenden Unternehmenskonzepts sind die Inhalte.
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Die Inhalte
Der Businessplan lässt sich wie ein Buch in verschiedene Hauptkapitel gliedern. Je nach Branche und Geschäftsmodell können Text- und Zahlenteil in abweichender Reihenfolge und in unterschiedlicher Gewichtung enthalten sein.

Beispielsweise sollten Sie bei einem Businessplan für eine Bank oder einen Investor einen ausgiebigen und umfassenden Zahlenteil bereithalten. Wenn Sie einen Businessplan für eine neu entwickelte technische Software erstellen, sollte hingegen Ihre Eignung für die Selbstständigkeit hervorgehoben und eher der Textteil fokussiert werden.

Folgende Hauptkapitel sollte ein Businessplan auf jeden Fall beinhalten:

  • Executive Summary
  • Vorstellung von Geschäftsidee und -konzept
  • Vorstellung der Gründer:innen
  • Zielgruppe
  • Marktanalyse & Wettbewerber
  • Strategie & Ziele
  • Marketingmaßnahmen
  • Organisatorisches
  • Finanzierung
  • SWOT-Analyse
  • Anhang

Die wichtigsten Hauptkapitel und ihre Inhalte werden im Folgenden genauer erklärt:

In der Zusammenfassung, auch als Executive Summary bezeichnet, werden die wichtigsten Kapitel und Inhalte des Businessplans auf ca. 1 bis 2 Seiten zusammengefasst. Dabei stellen Sie Ihre Gründungsidee sowie Schlüsselzahlen kurz und prägnant vor, damit sich Leser:innen schnell einen Überblick über das Unternehmen und dessen Zielsetzungen verschaffen können. Kapitalgeber entscheiden häufig anhand dieser Zusammenfassung, ob sie Ihren Businessplan weiterlesen. Obwohl dieses Kapitel am Anfang des Konzepts steht, empfiehlt es sich, diesen Abschnitt zum Schluss zu schreiben.
Dieses Kapitel des Businessplans geht genauer auf die Geschäftsidee ein und bietet Gründerinnen und Gründern Gelegenheit, ihre Visionen und Ziele im Unternehmenskonzept zu erläutern. In diesem Abschnitt gilt es, das Produkt oder die Dienstleistung des zukünftigen Unternehmens zu beschreiben und ansprechend zu präsentieren. Dabei sollten Sie das Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten und begründen, warum Ihr Geschäftskonzept für Kunden und Kundinnen attraktiv ist.
Ein Businessplan sollte immer ein Gründerprofil enthalten und erklären, wer gründet. Denn die Persönlichkeit des Gründers oder der Gründerin ist wichtig für den Erfolg. In diesem Kapitel geht es um Sie als gründende Person und Ihre Qualifikationen. Hier sollten Sie Ihre Motivation für die Selbständigkeit und Ihre Beweggründe, die zur Gründung eines eigenen Unternehmens geführt haben, schildern. Auch die Nennung Ihrer Geschäftspartner:innen, Kontakte und persönlichen Referenzen gehört in diesen Teil. Um diesen Abschnitt abzurunden, können Sie am Ende auf die Aufgabenverteilung eingehen und ausführen, wie viel Zeit Sie für die unterschiedlichen Bereiche Ihres Gründungsvorhabens aufwenden werden.
Wer wird das Produkt kaufen oder die Dienstleistung nutzen? Wenn Sie einen Businessplan erstellen, sollten Sie diese Frage beantworten können und Ihre Zielgruppe genau definieren. Dabei ist zu unterscheiden, ob Privatkundschaft (B2C) oder Geschäftskundschaft (B2B) angesprochen werden soll. Es ist wichtig, die Zielgruppe genau zu analysieren und deren voraussichtliches Kaufverhalten möglichst realistisch einzuschätzen. Das hilft auch bei der Gewinnung eventueller Kreditgeber.
Basierend auf der Zielgruppe wird die Marktgröße bestimmt. In diesem Kapitel Ihres Businessplans geht es um Ihre Mitbewerber. Hier sollten Sie die Schwächen und Stärken Ihrer Konkurrenz und die Unterschiede der verschiedenen Unternehmen ausführen. Sie sollten sich auf folgende Fragen fokussieren: Welche Hürden bestehen für den Markteintritt? Wie groß ist das Marktvolumen? Wird der Markt wachsen oder schrumpfen? Eine sorgfältige Marktforschung bei der Erstellung eines Businessplans kann helfen, um mit diesem Kapitel zu überzeugen.
Sobald Sie Ihre Geschäftsidee beschrieben haben, den Markt und Ihre Zielgruppe kennen, können Sie sich in diesem Kapitel des Businessplans ausführlicher Ihrer Unternehmensstrategie widmen. Besonders wichtig ist dabei die Frage, welchen Nutzen das Konzept für die Kundschaft bietet. In diesem Teil erklären Sie, wie Sie sich am Markt positionieren und von der Konkurrenz abheben möchten. Dafür sollten Sie darlegen, welche Entwicklung Sie für Ihr Unternehmen anstreben sowie die Ziele und Maßnahmen hinsichtlich seines Wachstums und der Qualität klar formulieren. Eine gut durchdachte Zielsetzung erleichtert die Realisierung Ihres Geschäftsplans.
Marketing ist für jedes Unternehmen ein unverzichtbares Mittel, um definierte Zielgruppen zu erreichen und erfolgreich zu sein. In diesem Kapitel sollten Gründer:innen auf die geplanten Marketingmaßnahmen und deren Kosten eingehen. Erklären Sie, über welche Kanäle (z.B. die eigene Website, soziale Netzwerke, Kataloge etc.) Sie Ihren Vertrieb organisieren möchten und welches Budget Sie für die geplanten Werbeaktivitäten gesetzt haben.
In dieses Kapitel des Businessplans gehören alle organisatorischen Themen. Dazu zählen der Firmenname, der Standort und die angestrebte Rechtsform des Unternehmens (z. B. GmbH). Gründer:innen sollten hier auch über Anmeldungen von Markenrechten und Patenten, Genehmigungen für den Start und den Unternehmensaufbau sowie die voraussichtliche Anzahl der Mitarbeitenden informieren.
Nachdem die Gründenden gezeigt haben, was ihre Geschäftsidee ist und wie sie damit Geld verdienen wollen, geht es in diesem Kapitel des Businessplans nun darum, die Überlegungen und Prognosen in Zahlen umzuwandeln und einen tragfähigen Finanzplan zu erstellen. Dieser ist ein richtungsweisendes Element bei Ihrem Gründungsvorhaben und ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Als Gründer oder Gründerin sollten Sie daher sehr sorgfältig vorgehen, wenn Sie einen Finanzplan ausarbeiten. Sie sollten umfangreiche Angaben zu Ertragsquellen und geschätzten Umsätzen, zu den anfallenden betrieblichen und privaten Kosten, zum Kapitalbedarf, zur Finanzierung sowie zur Rentabilität und Liquidität Ihres Unternehmens machen. Je ausführlicher Sie auf diese wichtigen Punkte eingehen, desto besser können potenzielle Geldgeber einschätzen, ob sich eine Investition in Ihre Idee lohnt.
Als Abschluss des Businessplans folgt das letzte inhaltliche Kapitel mit der sogenannten SWOT-Analyse. Dabei steht SWOT für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Gründer:innen sollten zunächst die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken des Unternehmens identifizieren und auflisten. Im zweiten Schritt werden anschließend Maßnahmen abgeleitet und erarbeitet, um die Chancen zu nutzen und die Risiken für das Gründungsvorhaben zu minimieren. Diese Analyse hilft Ihnen, den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens zu sichern.
Den Anhang bilden die beigefügten Anlagen zum Businessplan. Dazu zählen beispielsweise die Lebensläufe der Gründenden, Statistiken, Marktstudien, wichtige Verträge, Belege für angemeldete Schutzrechte, Produktbeschreibungen, Skizzen sowie detaillierte Tabellen des Zahlenteils und dem dazugehörigen Finanzplan. Der Anhang ist aber nicht nur eine Sammlung von Dokumenten. Er soll in erster Linie mit ergänzenden Informationen und Unterlagen die Argumentation für Ihr Gründungsvorhaben unterstützen.
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Von der Theorie zur Praxis
Ein Businessplan stellt besonders junge Existenzgründer:innen vor ihre erste große Herausforderung. Die Ausarbeitung erfordert viel Zeit und Verständnis für strategisches Vorgehen.

In den meisten Fällen zahlt sich die Erstellung eines strukturierten Businessplans jedoch aus. Dabei stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Sie bei der Erstellung eines Geschäftsplans unterstützen. Als ersten Schritt gilt es zunächst abzuwägen, ob Sie Ihren Businessplan selbst erstellen oder diesen erstellen lassen wollen.

Die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschäftsidee und deren Umsetzung ist eine gute Vorbereitung auf alle folgenden Schritte eines Gründungs­vorhabens. Viele Gründer:innen entscheiden sich deshalb dazu, den Businessplan selbst zu erstellen. Spezielle EDV-Programme und Businessplan-Vorlagen sind dabei beliebte Hilfsmittel.

Wenn Sie den Businessplan selbst erstellen möchten, aber nicht sicher sind, worauf zu achten ist, können Sie sich von Gründungsberatungen Unterstützung holen. Die Berater:innen greifen Ihnen bei der Erstellung des Businessplans unter die Arme, bieten Vorlagen und Gründungscoachings an und können ggf. sogar Investoren vermitteln.

Eine weitere Möglichkeit für die Erstellung eines Businessplans ist die vollständige Ausarbeitung durch Expertinnen oder Experten und spezialisierte Unternehmen. Im Gegensatz zur selbstständigen Erstellung des Businessplans ist diese Variante allerdings mit deutlich höheren Kosten verbunden.

Ihre Businessplan-Vorlage können Sie hier kostenlos herunterladen.

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Von Anfang an gut aufgestellt
Der Businessplan dient als Grundlage für ein erfolgreiches Geschäftskonzept und gilt als Visitenkarte, wenn es darum geht, mögliche Geschäftspartner oder Kreditgeber von der Geschäftsidee zu überzeugen.

Somit zählt er nicht nur zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren bei einer Gründung, sondern ist auch der Schlüssel zur Finanzierung. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Gründer:innen Ihren Business- und Finanzplan sorgfältig durchdenken und sich bei der Bearbeitung Zeit lassen. Denn bevor Sie eine eigene Firma gründen, sollten im Vorfeld offene Fragen geklärt und mögliche Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. Achten Sie bei Ihrem Unternehmensplan außerdem auf eine klare und verständliche Formulierung sowie eine sinnvolle Struktur Ihrer Inhalte. Bei der Ausarbeitung sind Sie nicht auf sich allein gestellt, sondern können verschiedene Hilfsmittel wie Apps oder spezielle Businessplan-Vorlagen nutzen oder sich professionelle Unterstützung von Sachverständigen und Gründungsberatenden holen.

Tipp: Geben Sie Ihren Businessplan zunächst an Personen aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zum Korrekturlesen. So können Unklarheiten und Rechtschreibfehler ausgeschlossen werden, bevor Sie Ihr Geschäftskonzept potenziellen Partnern und Kreditgebern präsentieren.

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