Erste Hilfe bei Zahnunfall: Wie Sie vorgehen sollten
Kühlen
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Zahn richtig aufbewahren
Sofort zum Zahnarzt gehen
Zahn röntgen
Zahnverletzungen vorbeugen
Wann handelt es sich um einen Notfall?
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Welche Folgen ein Zahnunfall haben kann
Bei Verletzungen im Kieferbereich sind meist auch Weichteile wie Zahnfleisch, Zunge oder Lippe verletzt. Die Erschütterung (Konkussion) führt zu Blutungen und Blutergüssen, wobei die verletzten Bereiche in der Mundregion extrem schmerzempfindlich sind. Die Folgen eines Zahntraumas können ganz unterschiedlich ausfallen. Möglich sind:
- Zahnverlust
- eine Lockerung oder Verschiebung des Zahns
- Verfärbungen
- Zahnfehlstellungen und andere dauerhafte Komplikationen
Oft sind kleinere Zahnverletzungen nur durch Röntgen erkennbar, beispielsweise wenn der Zahn im Kiefer an- oder abgebrochen ist. Nach einem Unfall, bei dem Ihr Mundraum verletzt wurde, sollten Sie deshalb immer einen Zahnarzt bzw. einer Zahnärztin aufsuchen und Ihre Zähne sowie den Kiefer untersuchen lassen. Selbst ein feiner Riss in der Hartzahnsubstanz kann zu Verfärbungen, aber auch zum Absterben und anschließendem Verlust des Zahns führen. Dasselbe gilt für Verletzungen an der Zahnpulpa, dem Nervengewebe des Zahns, die ebenfalls weitreichende Folgeschäden wie das Absterben und den Verlust des Zahns nach sich ziehen können. Wer sich nach einem Zahnunfall nicht professionell behandeln lässt, riskiert langfristige Einschränkungen im Kausystem – und, dass der Zahn für immer verloren geht.
Die häufigsten Ursachen von Zahntraumata
Zahnkorrektur bei Erwachsenen
Gelockerte Zähne werden häufig mit einer Zahnschiene ruhig gestellt, bei besonders schweren Verletzungen kann eine Operation erforderlich sein. Geht der Zahn durch das Trauma für immer verloren, ist ein Zahnersatz notwendig. Kronen, Implantate und Co. können allerdings erst nach dem vollständigen Abheilen der Verletzung eingesetzt werden Unsichtbare Zahnspangen, sogenannte Harmonieschienen oder klassische feste Zahnspangen mit Brackets werden in der ästhetischen Zahnmedizin verwendet und kommen für die Zahnkorrektur nach einem Unfall in der Regel nicht infrage.
Bei akuten Zahnverletzungen steht immer die Rettung der Zahnsubstanz im Vordergrund. Nach dem vollständigen Abheilen können Sie sich auf Wunsch von einem Zahnexperten oder einer -expertin beraten lassen, ob eine ästhetische Zahnkorrektur-OP oder Zahnkorrekturschiene sinnvoll ist. Ob Sie sich für eine feste Zahnspange mit Brackets oder für eine Aligner-Therapie mit einer transparenten Zahnschiene von Herstellern wie Invisalign entscheiden, ist Ihnen und Ihrem Budget überlassen. Beide Methoden sind in der Kieferorthopädie fest etabliert und erzielen auch bei einer Zahnkorrektur im Alter gute Ergebnisse. Je nach Art des Zahnunfalls kommen verschiedene Behandlungsmethoden infrage:
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Korrektur eines lockeren Zahns (Subluxation)
Hat sich durch ein mechanisches Zahntrauma ein Zahn gelockert, fixieren der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin ihn meist mit einer Schiene an den Nachbarzähnen, um ihn zu stabilisieren und zu entlasten. Die Heilungschancen sind gut: Nach einer Behandlungsdauer von circa vier bis sechs Wochen ist der betroffene Zahn meist wieder fest im Kiefer verankert. -
Behandlung eines verschobenen Zahns (Dislokation)
Durch einen Schlag oder Stoß kann ein Zahn von seinem ursprünglichen Platz im Mundraum verschoben werden. Sind die Nervenenden und der Kontakt zum Zahnfleisch nicht gestört, lässt er sich in der Regel retten, ohne dass Folgeschäden zu befürchten sind. Das Behandlungskonzept entspricht der Korrektur eines lockeren Zahns: Der Zahnarzt oder die Zahnärztin schieben den Zahn in seine ursprüngliche Position zurück und fixiert ihn mit einer Schiene unauffällig an den Nachbarzähnen. Die Behandlungsdauer liegt bei rund vier bis sechs Wochen. -
Korrektur eines hineingepressten Zahns (Intrusion)
Wird ein Zahn bei einem Unfall in den Kiefer gedrückt, ist danach also kürzer als zuvor, geht die Verbindung zu den Nerven verloren. Dies kann einen Verlust der Sensibilität zur Folge haben. Mithilfe einer Drahtschiene kann der betroffene Zahn nach einer Behandlungsdauer von circa vier bis sechs Wochen dennoch meist gerettet werden. -
Behandlung eines ausgefallenen Zahns (Avulsion)
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein verlorener Zahn gerettet werden kann, hängt von der Lagerungsdauer ab. Erfolgt die medizinische Behandlung innerhalb von 30 Minuten, lässt sich der Zahn normalerweise retten. Bei einer Replantation setzt der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin den Zahn wieder in das Knochenfach ein und fixiert ihn anschließend mit einer Schiene. Heilt die Wurzeloberfläche gut ein, erhält der Zahn seine Funktionalität vollständig zurück. Ist die Zahnwurzel zerstört, führt der Zahnarzt eine Wurzelkanalbehandlung durch. In diesem Fall gehen die Sensibilität sowie das Hitze- und Kälteempfinden des Zahns verloren. Bei einer Avulsion sollten Betroffene mit einer Behandlungsdauer von insgesamt rund sechs Wochen rechnen.
Lässt der ausgefallene Zahn sich nicht mehr retten, ist ein Zahnersatz, zum Beispiel ein Implantat, erforderlich. Laut Experten liegt die Erfolgsquote für Ober- und Unterkieferimplantate über fünf Jahre bei 80 bis 95 Prozent. Das heißt: Nach einer fünfjährigen Verweildauer im Oberkiefer oder Unterkiefer sind die Implantate bei 80 bis 95 Prozent der Patienten noch funktionstüchtig und verursachen keine Schmerzen oder sonstigen Beschwerden.
Gut zu wissen
Wer zahlt die Behandlung bei Spätfolgen?
Sie hatten als Kind beim Spielen einen Zahnunfall und Jahrzehnte später macht genau dieser Zahn ernsthafte Probleme? Solche Spätfolgen durch Zahnfehlstellungen sind nicht ungewöhnlich. Der Grund hierfür können neben einer langfristigen Schädigung der Zähne auch Behandlungsfehler oder nahezu unsichtbare Verletzungen an den Zahnkeimen sein, die im Erwachsenenalter Probleme bereiten.
Bestätigt Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin, dass eine aufgrund von Spätfolgen erforderliche Zahnkorrektur auf einen Zahnunfall in Ihrer Kindheit zurückzuführen ist, übernimmt Ihre damalige Unfallversicherung die Behandlungskosten.
Behandlungsmöglichkeiten bei Kindern
Kinder sind besonders anfällig für Zahnunfälle, die häufig beim Spielen, Klettern oder Herumtoben passieren. Auch wenn "nur" ein Milchzahn verletzt ist, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs einen Zahnarzt bzw. Zahnärztin oder eine Zahnklinik aufsuchen. Bleibt die Verletzung im Mundraum unbehandelt, können die Zahnwurzeln der betroffenen Milchzähne oder die empfindlichen Zahnkeime der bleibenden Zähne Schaden nehmen.
Bei Absplitterungen an Milchzähnen ist meist keine Behandlung notwendig. In allen anderen Fällen geht der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin bei Kindern wie bei Erwachsenen vor und fixiert gelockerte oder verschobene Milchzähne mit einer Zahnschiene. Kommt es infolge des Zahntraumas zu einer Fehlstellung der bleibenden Zähne, sind ästhetische Maßnahmen, zum Beispiel das Einsetzen einer unsichtbaren Harmonieschiene oder Zahnspange mit Brackets, sinnvoll. Für Kinder und Jugendliche, die "Risikosportarten" wie Karate oder Fußball betreiben, sind spezielle Schutzschienen empfehlenswert, um Zahnverletzungen vorzubeugen.
Das leistet die Allianz
Im Normalfall übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die Kosten, die unmittelbar durch einen Zahnunfall entstehen und im Zusammenhang mit der Zahnrettung stehen. Das können unter anderem die Behandlungskosten, Laborkosten sowie das Zahnarzthonorar sein. Die private Zahnzusatzversicherung kommt beispielsweise für Keramik-Kronen auf, die über den Leistungsumfang der GKV hinausgehen.
Unfallbedingte kosmetische Operationen, wie Zahnbehandlung und Zahnersatz übernimmt die Allianz Unfallversicherung, sofern kein anderer Kostenträger eintritt. Im Tarif UnfallSchutz Basis bis 25.000 Euro, im Tarif UnfallSchutz Plus sogar bis 50.000 Euro.