Leitfaden für Hundezüchter
- Hundezüchter, die eine bestimmte Rasse züchten wollen, müssen Mitglied in einem Zuchtverein sein und die jeweilige Zuchtordnung befolgen.
- Voraussetzung für die gewerbliche Hundezucht ist außerdem ein Sachkundeerlaubnis, eine Erlaubnis des Veterinäramts sowie die Zuchtzulassung für Ihren Hund.
- Hundezüchter benötigen den richtigen Versicherungsschutz. In einigen Bundesländern ist eine Hundehaftpflichtversicherung Pflicht. Außerdem sind eine Hundekrankenversicherung und eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll.

Hobbyzucht vs. gewerbsmäßige Zucht – was ist der Unterschied?

Als Hobbyzüchter bezeichnet man Züchter, die eine bis zwei fortpflanzungsfähige Hündinnen einer Rasse besitzen. Pro Jahr gibt es einen bis maximal zwei Würfe. Damit unterliegt der Züchter nicht den gesetzlichen Anforderungen eines gewerbsmäßiger Hundezüchter.
Bei einer gewerbsmäßigen Hundezucht besitzt der Hundezüchter drei oder mehr fortpflanzungsfähige Hündinnen. Es wird mit drei und mehr Würfen pro Jahr gerechnet. Der Züchter benötigt eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes.
Wichtig: Wenn Sie einen gesunden und wesensfesten Welpen kaufen möchten, sollten Sie immer einen seriösen Züchter wählen. Diesen erkennt man daran, dass er einem offiziellen Rassehundeverein angehört. Somit unterliegt die Zucht den Anforderungen des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH).
Hundezüchter Voraussetzungen: Das ist wichtig für die Hundezucht
Zuchtordnung
In der Zuchtordnung sind unter anderem folgende Dinge geregelt:
- Eignung der Hündin und des Deckrüden als Zuchttiere
- Alter der Tiere
- Wann und wie oft die Hündin eingesetzt werden darf
- Eignung der Räumlichkeiten zur Zucht
- Anforderungen an artgerechte Fütterung, Pflege und Auslauf
- Soziale Kontakte
- Artgerechte Versorgung der Hündin und der Welpen
- Regelmäßige Kontrolle und Untersuchung der Tiere durch den Tierarzt
- Durchführung aller vorgeschriebenen Impfungen und der Entwurmung
Hundezüchter werden: Schritte zur Hundezucht
- Ausbildung und Sachkundenachweis: Wenn Sie Hunde gewerbsmäßig züchten, brauchen Sie spezielle Kenntnisse zu Rasse, Ernährung und Krankheiten. Als Züchter innerhalb des VDHs sind Sie außerdem verpflichtet, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen und einen Sachkundenachweis für das Tierschutzgesetz zu erbringen.
- Abnahme der Zuchtstätte und Beantragen eines Zwingers: Bevor Sie anerkannter Hundezüchter werden können, werden die Räumlichkeiten für die Zucht geprüft. Die Zuchtstätte muss hell und warm sein. Außerdem sollte sie genügend Platz für die Welpen und die soziale Interaktion mit dem Züchter bieten.
- Erlaubnis der Zucht durch das Veterinäramt: Eine Zuchterlaubnis des Veterinäramts ist Voraussetzung für die gewerbliche Hundezucht. Wenn Sie bereits die erforderlichen Fachkenntnisse sowie geeignete Räumlichkeiten besitzen, steht der Erlaubnis in der Regel nichts im Wege. Anschließend müssen Sie nur noch letzte Formalitäten klären und zum Beispiel ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.
- Zuchtzulassung Hund: Nicht jede Hündin ist für die Zucht geeignet. Um eine Zuchtzulassung zu bekommen, muss die Hündin vorgegebenen Zuchtvoraussetzungen des jeweiligen Zuchtvereins entsprechen. Denn: Die Rassehundezucht zielt auf Qualität, Verbesserung und Erhalt der jeweiligen Rasse ab. Deshalb werden neben Erscheinungsbild und Verhalten des Hundes auch Gesundheitszeugnisse und Abstammungsurkunden überprüft.
Wichtig: Vergessen Sie nicht, Ihre Zucht als Gewerbe anzumelden (bei drei oder mehr Würfen pro Jahr oder Zucht einer bestimmten Rasse) und die notwendigen Versicherungen abzuschließen. Außerdem ist es sinnvoll, sich zum Thema Kaufverträgen zu informieren. Das wird spätestens dann wichtig, wenn Sie die Welpen Ihren neuen Besitzern übergeben.
Wann haften Züchter für Erkrankungen eines verkauften Hundes?

Erblich bedingte Erkrankungen bei Hunden sind meist mit sehr kostenintensiven Behandlungen und Operationen verbunden. Viele Hundebesitzer rechnen beim Kauf nicht mit solchen Kosten – vor allem, wenn Ihnen die Erkrankungen nicht bekannt waren. Aber wann haftet der Züchter?
Tritt die Erkrankung des Welpen innerhalb der ersten sechs Monate nach Kauf auf, wird per Gesetz vermutet, dass die Erkrankung schon zum Zeitpunkt der Übergabe bekannt war. Das heißt: Der Verkäufer muss beweisen, dass er einen gesunden Welpen verkauft hat.
Tritt die Erkrankung nach dem sechsten Monat auf, muss hingegen der Käufer beweisen, dass die Erkrankung bereits zum Zeitpunkt der Übergabe des Tieres vorhanden war. Bekommt der Käufer recht, hat er die Möglichkeit, den Hund zurückzugeben. Eine andere Möglichkeit ist eine Kaufpreisminderung sowie Schadensersatz. Dann ist der Züchter verpflichtet, anfallende Tierarztbehandlungen zu übernehmen.

Was möchten Sie zum Hundezüchter Leitfaden wissen?
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Woran kann man eine gute Sozialisationsarbeit mit Welpen beim Züchter erkennen?
Ein guter Züchter gewöhnt die Welpen frühzeitig an möglichst viele Umweltreize. So lösen sie bei den Tieren später kein Angst- oder Aggressionsverhalten aus. So erkennen Sie eine gute Sozialisationsarbeit:
- Die Welpen haben Kontakt zu Menschen, Artgenossen und anderen Tieren.
- Die Welpen lernen möglichst viele Umweltreize kennen. Das heißt: Sie werden Geräuschen, zum Beispiel von Staubsauger, Fön oder Radio, ausgesetzt. Sie lernen das Auto und verschiedene Bodenarten, Wasser und Schnee kennen. Auch eine Gewöhnung an das Halsband und verschiedene Motorik-Übungen sind sinnvoll.
- Besuche des künftigen Hundehalters sind wichtig, damit der Welpe seine zukünftige Familie besser kennenlernt und Vertrauen fasst.
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Was ist die spätzyklische Zucht bei Hunden?
Bei spätzyklischer Zucht erfolgt die Paarung der Hündin zu einem späteren Zeitpunkt des Eisprungs. So soll sichergestellt werden, dass eine Eizelle freigesetzt wird. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung.
Denn: Findet die Paarung zu früh statt, ist das Ei möglicherweise noch nicht über die Eileiter in die Gebärmutter des Tieres gewandert. Dann kann die Hündin nicht schwanger werden.
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Welche grundlegenden Gesundheitschecks sollten vor der Paarung von Hunden durchgeführt werden?
Beide Hunde müssen regelmäßig essen, trinken und Stuhlgang haben. Die Tiere sollten ein angemessenes Gewicht für ihr Alter, Geschlecht und ihre Rasse haben. Untersuchen Sie die Vierbeiner außerdem je nach Geschlecht auf Verletzungen oder Schmerzen:
- Männchen: Kontrollieren Sie, ob Hoden und Penis ungewöhnliche Verfärbungen, Schwellungen oder Auffälligkeiten wie Ausfluss aufweisen. Auch sollte der Hund normal ejakulieren.
- Weibchen: Achten Sie auf Schwellungen oder Absonderungen der Vulva. Brustgewebe und Brustwarzen sollten in einem guten Zustand sein. Das heißt: keine Krusten oder Blut aufweisen.



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