Vor- und Nach­teile

Vegane Ernährung

Keine Eier, kein Fleisch, keine Milch­produkte: Für Veganer sind alle Lebens­mittel tabu, die von Tieren stammen. Bei der Frage, wie gesund und sinnvoll vegane Ernährung ist, gehen die Meinungen auseinander.
Gegenübergestellt:
Sich vegan zu ernähren heißt: verzichten auf alle Lebensmittel, die aus tierischen Quellen stammen, darunter Fleisch, Milchprodukte und Eier. Ob eine vegane Ernährung für die Gesundheit und den Lebensstil sinnvoll ist, ist ein Thema, das viel diskutiert wird. Was sind Vorteile und Nachteile veganer Ernährung? Der zweithäufigste Grund für eine vegane Ernährungs­weise lautet "Für meine Gesundheit". Aber stimmt das tatsächlich?

Quelle: POSpulse, Aus welchen Gründen ernähren Sie sich vegan? Statista, https://de.statista.com/statistik­/daten­/studie­/1192354/umfrage/­befragung-gruende-vegane-ernaehrung/

Nachteile veganer Ernährung
  • Gefahr der Mangel­ernährung und ernährungs­bedingter Krankheiten: Bestimmte Nähr­stoffe nimmt der Mensch nur durch tierische Lebensmittel auf.
  • Nicht für jeden geeignet: Vor allem bei Säuglingen und Schwangeren besteht die Gefahr von Nährstoffmangel.
  • Intensive Auseinandersetzung notwendig: Vegane Ernährung erfordert ein gewisses Know-how für die richtige Umsetzung.
  • Nicht immer günstig: Finanziell betrachtet schont ein veganer Lebensstil nicht immer den Geldbeutel. Vegane Ersatzprodukte können teuer sein.
  • Auswärtig Essen ist schwierig: Essen gehen kann zur Heraus­forderung werden. Auch eine Essens­einladung von Freunden ist oft mit Hürden verbunden.
Vorteile veganer Ernährung
  • Kalorienarm und gesund: Eine ausgewogene und richtige vegane Ernährung verhilft zu einer gesunden und kalorien­armen Nahrungs­aufnahme.
  • Leichteres Abnehmen: Durch die kalorien­arme und gesunde Nahrungs­aufnahme ist es leichter, Gewicht zu verlieren.
  • Insgesamt ein besseres Körpergefühl: Durch die Umstellung auf vegane Ernährung entsteht ein gesünderes Gefühl und der Körper hat mehr Energie.
  • Verbesserung der Darmflora: Durch die pflanzlichen Lebens­mittel nimmt das Darmbakterium Bacteroides zu. Ein weiteres Argument für vegane Ernährung ist, dass dadurch der Fett­abbau unterstützt wird.
  • Steigerung der Achtsamkeit: Gedanken­ darüber, was zu sich genommen wird, wo das Produkt herkommt und ob es gut für den Körper ist, steigern das Bewusst­sein für Lebensmittel.
  • Nachhaltige Lebens­weise: Bessere Klima­bilanz trotz längerer Transport­wege der Lebens­mittel, Verringerung von CO2-Emissionen sowie Schonung natürlicher Ressourcen durch die Reduktion tierischer Land­wirtschaft (weniger Wasser­verbrauch und Luft­verschmutzung, keine Entwaldung für Weide­flächen / Futtermittel­anbau). Dadurch tragen Sie zum Umwelt­schutz, Tier­schutz und Klima­schutz bei.

    Quellen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Vegane Gesellschaft Deutschland e. V., Vegane Gesellschaft Schweiz, WWF und PeTA (Stand: Januar 2023)

Dem Mangel entgegen­wirken
Auch ohne tierische Produkte ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung möglich. Einsteiger in die vegane Ernährung sollten sich vorher Ernährungstipps holen, damit Mangelerscheinungen nicht zum Nachteil veganer Ernährung werden. Auf die folgenden Nährstoffe muss bei einer ausschließlich pflanzlichen Nahrungs­aufnahme geachtet werden, um Mängel zu vermeiden.
  • Calcium

    Calcium gehört zu den wichtigsten Mineral­stoffen und wird vor allem für einen gesunden Knochen­aufbau und die Zähne benötigt. Calciumreiche Pflanzenkost sind beispielsweise Gemüse­sorten wie Brokkoli, Kohlrabi, Bohnen, Spinat und Grünkohl sowie Chinakohl.
  • Eisen

    Für Menschen, die sich vegan ernähren, entfällt die wichtigste Eisen­quelle, und zwar das Fleisch. Deshalb bei Umstellung auf vegane Ernährung gut darauf achten, sich das Eisen durch andere pflanzliche Lebensmittel zu besorgen. Andernfalls kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Hülsen­früchte, Spinat, Nüsse, Voll­korn­produkte oder Hafer­flocken und weitere Lebens­mittel dienen dem Körper als Eisenlieferanten.
  • Jod

    Jod ist für die Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin verantwortlich. Dies ist u. a. für die Entwicklung des Gehirns von Bedeutung. Ein Jod-Mangel ist vor allem bei Säug­lingen und Schwangeren sehr gefährlich. Jodiertes Speisesalz oder gelegentlich Meeresalgen helfen, den Nährstoffbedarf an Jod zu decken.
  • Omega-3-Fettsäuren

    Da Veganer auf Fisch und Meeres­früchte verzichten, fehlen wichtige Omega-3-Fett­säuren. Pflanz­liche Lebensmittel, die viel Alpha-Linolen­säure ent­halten, versorgen den Körper mit Omega-3-Fett­säuren. Bei­spiele hierfür sind pflanzliche Öle (z. B. Walnuss-, Sesam- und Rapsöl), Nüsse oder Samen.
  • Vitamin B12

    Durch eine aus­gewogene Ernährung wird Vitamin B12 normaler­weise aus­reichend auf­genommen. Jedoch sind Vegetarier oder Veganer der Gefahr eines Nähr­stoff­mangels ausgesetzt. Über die Zunahme von Vitamin B12 durch Nahrungs­ergänzungs­mittel oder angereicherte Lebensmittel sollte sich genau informiert werden. Nur durch pflanz­liche Produkte kann der  Nähr­stoffbedarf nicht gedeckt werden.
  • Vitamin D

    Mit genügend Sonnen­ein­strahlung kann Vitamin D vom Körper selbst produziert werden. Es wird nur zum Teil durch die Nahrung aufgenommen. Für den Calciumstoffwechsel oder das Immunsystem ist es ein unterstützendes Vitamin.

    Im Winter sollte Vitamin D zusätzlich durch Pilze, Pflanzen­drinks, die mit Vitamin D ange­reichert sind oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen werden.

  • Zink

    Die Aufgabe von Zink besteht in den Prozessen des Stoffwechsels. Hierbei wird Zink vor allem für die Enzyme des Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels gebraucht. Zinkhaltige Leben­smitteln sind Voll­korn­getreide, Linsen, Spinat, Hafer­flocken oder Kürbis­kernen.
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Orientierungshilfe
Mit welchen Lebens­mitteln erhält der Körper ausreichend Energie bei veganer Ernährungs­weise? Wie müssen Rezepte für eine gesunde, vegane Ernährung zusammengestellt sein? Eine gute Orientierungs­hilfe, vor allem für Anfänger und Einsteiger in die vegane Ernährung, bietet die vegane Ernährungs­pyramide. Mangel­erscheinungen und ernährungs­bedingte Krankheiten können so vermieden werden.
vegane-ernaehrungspyramide
  • 1. Getränke

    Für Veganer ist ausreichende Flüssigkeits­zufuhr wichtig. Empfohlen werden Wasser, Fruchtsaft, Tee und Schorlen. Durch Verzicht auf Milch­produkte fehlt häufig Calcium. Dieser Nährstoffbedarf kann mithilfe von calcium­haltigem Wasser, angereicherten Soja-, Reis-, Hafer- und Nussdrinks bzw. Säften gedeckt werden.
  • 2. Gemüse und Obst

    Obst und Gemüse sind mit die Hauptnahrungs­mittel eines Veganers und liefern Mineral­stoffe, Vitamine und Ballast­stoffe. Vitamin B12 ist häufig ein Mangel. Um kleine Mengen B12 zu erlangen, können milch­sauer ­vergorene Gemüse­sorten wie z. B. rohes Sauer­kraut gewählt werden. Zusätzlich unterstützt grünes Gemüse die Aufnahme von Calcium, Pilze verbessern die Vitamin-D-Versorgung.
  • 3. Getreide und Kartoffeln

    Getreide und Kartoffeln liefern neben Kohlen­hydraten dem Körper auch Minerals­toffe und Vitamine. Vollkorn­produkte sind vorteilhaft. Zudem nimmt der Körper aus Getreide und Kartoffeln auf pflanzlichem Wege Eiweiß auf. Veganer sollten aufpassen, dass bei Nudeln, Getreide und Brot keine Spuren von Ei enthalten sind.
  • 4. Eiweiß, Nüsse, Samen

    Auch bei veganer Ernährungsweise kann genügend Eiweiß konsumiert werden. Hülsen­früchte bzw. Soja­produkte, wie z. B. Tofu liefern Eiweiß oder sind reich an Ballast­stoffen. Nüsse und Samen versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineral­stoffen und essenziellen Fett­säuren und sollten in den Haupt­mahlzeiten enthalten sein.
  • 5. Öle, Fette, Salze

    Diese Lebens­mittel sollten nur in Maßen konsumiert werden. Pflanzliche Öle gibt es in großer Vielzahl, sie enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fett­säuren, wie z. B. wichtige Omega-3-Fettsäuren. Empfohlen wird Meer­salz, das Algen und Jod enthält. Alternativen sind Algen mit mäßigem Jod­gehalt, wie z. B. Nori­ Algen.
  • 6. Süßigkeiten und Alkohol

    Die sechste Ebene besteht aus den kleinen Sünden. Sie sind reich an Kalorien und sollten nur in geringen Mengen gegessen werden. Chips, Schokolade, andere Knabbereien oder Alkohol darf man natürlich ab und zu genießen, aber durch den hohen Salz-, Zucker- und Fettgehalt besser nur in Maßen. Verarbeitete Lebensmittel sollten zudem möglichst wenig Zusatzstoffe enthalten.
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