Bei der Schilddrüse handelt es sich um ein Organ, das aus zwei Teilen besteht, welche sich links und rechts der Luftröhre befinden. Sie produziert unter anderem die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese werden über das Blut zu allen Zellen des Körpers transportiert. Kommt es zu einer Schilddrüsenüberfunktion, erhöht sich die Konzentration der Hormone deutlich. Dies hat Auswirkungen auf vielerlei Körperfunktionen. Zu vergleichen ist der Vorgang mit einem Kraftwerk, welches zu viel Energie produziert. Dadurch läuft alles „heiß“. Im Falle einer Katze bedeutet dies, dass sich unter anderem der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen. Selbiges gilt für den Zucker- und Fettstoffwechsel, die Körpertemperatur und die Darmtätigkeit. Der gesamte Energieverbrauch steigt an, was auch zu Stress und Verhaltensänderungen führen kann. Erfolgt keine Therapie, kann eine Katze an den mit einer Schilddrüsenüberfunktion verbundenen Auswirkungen sterben.
Der Großteil der erkrankten Katzen ist über zehn Jahre alt. Zwar kann eine Schilddrüsenüberfunktion auch bei jüngeren Katzen auftreten, am häufigsten jedoch im Alter von 12 bis 15. Eine Prädisposition bezüglich männlicher oder weiblicher Katzen konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Auch ein verstärktes Auftreten der Erkrankung bei bestimmten Rassen wurde bislang nicht festgestellt. Interessanterweise war die Krankheit bis vor 50 Jahren noch unbekannt, während sie heute die häufigste hormonelle Erkrankung bei Katzen darstellt.
Eine Schilddrüsenüberfunktion wird in der überwiegenden Anzahl der Fälle durch eine gutartige Wucherung des Gewebes ausgelöst. Sie führt zu einer Steigerung der Hormonproduktion, welche sich auf den gesamten Organismus der Katze auswirkt. Die Ursache ist bislang nicht eindeutig geklärt, weshalb es auch keine gesicherte Möglichkeit zur Vorbeugung gibt. Es werde lediglich Vermutungen geäußert. Im Verdacht stehen unter anderem bestimmte Katzenstreu und Flammschutzmittel, welche beispielsweise für die Imprägnierung von Teppichen und Polstermöbeln Verwendung finden. Möglich ist, dass Katzen durch ihr intensives Putzverhalten diese Chemikalien aufnehmen und daran erkranken.
Als weitere Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion wird unter Tiermedizinern auch die Verpackung von Katzenfutter diskutiert. Es ist nicht auszuschließen, dass die Innenauskleidung von Metalldosen und Schälchen eine Rolle spielt. Gleiches gilt für die Jodkonzentration im Futter, welche vor allem bei der Verwendung von Fisch und Leber oft sehr hoch ist. In diesem Fall beträfe es nicht nur Fertigfutter, sondern auch Rohprodukte, wie sie beim Barfen Verwendung finden.
Aufgrund der erhöhten Ausschüttung von Hormonen, welche Auswirkungen auf vielerlei Abläufe im Körper einer Katze haben, können unterschiedliche Symptome auftreten. Zu Beginn einer Erkrankung sind diese sehr mild und werden leicht übersehen. Bei einem Verdacht empfiehlt sich eine Kontrolle beim Tierarzt. Folgende Anzeichen können im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberproduktion bei Katzen stehen:
Der Tierarzt kann eine Überfunktion der Schilddrüse zumeist relativ einfach feststellen. Oftmals genügt bereits das Abtasten der Katze, da sie häufig eine fühlbare Verdickung im Halsbereich aufweist. Da hierfür aber auch eine andere Ursache infrage kommen kann, wird zur Bestätigung zumeist eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Zudem gibt eine Blutuntersuchung weiteren Aufschluss, denn die Erkrankung zeigt sich üblicherweise durch eine Erhöhung des Thyroxinwerts im Blut. Bestätigt sich der Verdacht, empfehlen sich weitere Untersuchungen, um das Ausmaß der Erkrankung festzustellen.
In sehr seltenen Fällen ist ein bösartiger Tumor die Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion. Fast immer hängt die erhöhte Hormonproduktion mit einer Vergrößerung der Schilddrüse zusammen, welche durch gutartige Wucherungen entsteht. Betroffen sind üblicherweise beide Hälften des Organs, wobei häufig ein Schilddrüsenlappen größer als der andere ist. Wird die Krankheit nicht behandelt, schreitet sie immer weiter fort und führt zunehmend zu Komplikationen. Unter anderem muss mit einer Niereninsuffizienz gerechnet werden. Ebenso können sich Herzmuskelerkrankungen entwickeln, es treten häufig Magen-Darm-Beschwerden auf und etwa 15 Prozent der Katzen leiden an Harnwegsinfektionen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten für eine Therapie. Abhängig ist diese von mehreren Faktoren. Dazu zählen unter anderem der diagnostizierte Zustand des Tiers, die Akzeptanz gegenüber speziellen Medikamenten oder Nahrungsmitteln und die mit bestimmten Behandlungsmethoden verbundenen Risiken und finanziellen Belastungen.
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