• Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV) stuft Autos jedes Jahr neu in Typ­klassen ein. Je besser die Unfall- und Scha­dens­statistik eines Modells, desto niedriger ist seine Typklasse.
  • Die Typklasse des Autos beeinflusst die Kosten der Kfz-Versicherung: Für Fahrzeuge mit niedriger Typ­klasse fallen die Beiträge günstiger aus.
  • Je nach Versicherungs­art (Haft­pflicht, Teilkasko oder Voll­kasko) gibt es unterschiedliche Typklassen.
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Aktuell sind über 32.400 verschiedene Auto­modelle in Typklassen eingestuft. Für jedes Kfz-Modell sind drei ver­schie­de­ne Auto-Versicherungs­klassen (Kfz-Haftpflicht, Teil­kasko, Voll­kasko) wählbar. Ent­sprechend führt der GDV auch drei unter­schiedliche Typ­klassen­ver­zeichnisse. Die Typklassen-Ein­stufung für Autos reicht von 10 bis maximal 34:

Die Typklasse Ihres Autos ermitteln Sie online über die Typ­klassen­abfrage des GDV. Um Ihre Pkw-Typ­klasse für das Jahr 2024 zu bestimmen, benötigen Sie folgende Daten aus Ihrer Zulassungs­bescheinigung Teil I (Fahrzeugschein):

  • Her­stellername
  • Fahrzeug­daten
  • Her­stel­ler­schlüssel (HSN)
  • Fahrzeugtyp-Schlüssel (TSN)
 
In diesem Auszug der GDV-Liste 2024 sehen Sie Fahr­zeuge mit niedriger Typklassen-Einstufung und wie diese sich im Vergleich zum Vorjahr um wie viele Typ­klassen verbessert oder ver­schlech­tert haben. Ist in der jeweiligen Ver­sicherungs­klasse keine Zahl in Klammern vermerkt, hat sich die Typ­klassen-Ein­stufung nicht geändert.

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Modell
HSN / TSN
Haftpflicht
Vollkasko
Teilkasko
Hyundai i10 1.1 8357 / AAE 15 10 12
Kia Picanto 1.0 8253 / ADR 15 12 15 (-1)
Opel Corsa-D 1.4 0035 / AFR 15 12 13 (-1)
Skoda Fabia 1.4 8004 / AFK 14 (-1) 11 (-1) 15
Peugeot 207 1.4 3003 / ACE 16 11 12 (-1)
Smart Fortwo Coupe ED 1313 / GOO 12 11 13
VW Polo V 1.4 0603 / APO 15 12 (-3) 16 (-1)

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Modell
HSN / TSN
Haftpflicht
Vollkasko
Teilkasko
Audi RS6 Avant 4.0 1860 / ABA 19 30 30
BMW X6 M50D 0005 / BYG 24 32 32
Jeep Grand Cherokee Trackhawk 1726 / ABV 22 30 (+1) 32 (+2)
Lexus RX450H Hybrid AWD 5013 / AKB 21 32 (+1)  33 
Mercedes-Benz GT 4-Türer 43 1313 / HVZ 21 30 (+1) 31 (+1)
Porsche Cayenne Turbo 4.0 1590 / AGD 24 30 (+1) 32
 
In die niedrigste Typ­klasse sind 2024 zum Beispiel Oldtimer wie BMW Isetta 250 und 300 eingeordnet – sowohl in der Haft­pflicht­klasse als auch bei Voll- und Teil­kasko. Kleinwagen wie der Smart ForTwo Coupe 1.0 erhalten in der Vollkasko mit Typklasse 10 ebenfalls die Minimal­einstufung im Typ­klassen­verzeichnis.
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Die Typklasse ist eines von mehreren Kriterien, das Ver­sicherer für die Beitragsberechnung in der Kfz-Versicherung heranziehen. Grundlage ist das Typklassenverzeichnis, das der GDV jedes Jahr neu veröffentlicht. Die GDV-Typklassen sind für Versicherer nicht verbindlich. Dennoch orientieren sich die meisten Anbieter daran. Sprich: Wird Ihr Pkw in eine höhere Typklasse ein­ge­stuft, kann Ihr Beitrag steigen.
 

Typklassen spiegeln die Unfall- und Schadens­bilanzen verschiedener Pkw-Modelle wider. Je weniger Schäden für einen Fahrzeug­typ gemeldet und von Kfz-Ver­sicherungen reguliert werden, desto niedriger ist seine Typklasse. Der statistische Wert ist als Zahl zwischen 10 und 34 im Typklassen­verzeichnis des GDV angegeben. In tabellarischer Form sind darin folgende Fahrzeug- und Leistungs­daten gelistet:

  • Name des Autoherstellers
  • Name des Fahrzeugtyps (Golf, Corsa, etc.)
  • Motorleistung (kW, PS, Hubraum, etc.)
  • Antriebsart (Benzin, Diesel, Elektro, etc.)
  • Typklassen je nach Versicherungs­art (Haft­pflicht, Teilkasko oder Vollkasko)
  • Schlüsselnummer bzw. Schlüsselzahlen: Hersteller­schlüssel­nummer (HSN) und Typ­schlüssel­nummer (TSN)
  • Produktionszeitraum (Fahrzeug­alter)
  • Angaben zur Wegfahrsperre

Um Typklassen zu ermitteln, wertet der GDV jedes Jahr die polizeilich registrierten Verkehrs­unfälle in Deutschland aus. Neben Schadens­statistiken der letzten drei Kalenderjahre sind unter anderem Motor­leistung, Versicherungs­art und Anzahl der in einem Zulassungsbezirk gemeldeten Fahrzeug­typen für die Typklasse relevant. Bei neuen Auto­model­len fließen Daten ähnlicher Fabrikate und Ergebnisse von Crash­tests in die Typklassen-Einstufung ein.

Wie genau die Auto-Versicherungs­einstufung funktioniert, erfahren Sie hier im Video des GDV:

 

Die Typklasse eines Autos ist eines von zahl­reichen Tarif­merkmalen, das die Kosten der Kfz-Versicherung beeinflusst. Die meisten Auto­versicherer orientieren sich bei der Beitragsberechnung an den unver­bind­lichen GDV-Typklassen. Dabei gilt: Je niedriger die Typklasse des Fahrzeug­modells, desto günstiger ist in der Regel die Kfz-Versicherung. Ändert sich die Typklasse Ihres Autos, heißt das jedoch nicht auto­matisch, dass Ihre Prämie günstiger oder teurer wird.

Weitere Faktoren zur Berechnung des Versicherungs­beitrags:

  • Regionalklasse: Je mehr Kfz-Schäden in einem Zulassungsbezirk auf­treten, desto höher ist die Regional­klasse – und umso teurer die Prämie.
  • Schadenfreiheitsklasse: In Kfz-Haft­pflicht und Voll­kasko sind SF-Klassen bei Pkw von maximal 0 bis 50 gestaffelt. Je mehr schadenfreie Jahre Fahrer:innen sammeln, desto günstiger wird ihre Prämie.
  • Schaden- und Kosten­entwicklung: Steigende Reparatur­kosten, mehr Unfälle durch erhöhtes Fahr­auf­kommen oder extreme Wetter­ereignisse verursachen höhere Auf­wendungen bei Kfz-Schäden. Das wirkt sich auf die Kfz-Versicherungs­tarife aus.
  • Individuelle Merkmale: Faktoren wie Fahrer­kreis, ver­ein­barte Vollkasko- oder Teilkasko-Selbstbeteiligung, Werkstattbindung oder Kilo­meter­leistung pro Jahr be­ein­flussen die Beitrags­höhe individuell.
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Welche Kriterien für die Ermittlung der GDV-Typklassen in der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung ausschlaggebend sind, zeigt folgende Infografik:
Faktoren für Einstufung eines Automodells in Typklassen je nach Kfz-Versicherung (Kfz-Haftpflicht oder Kasko)

1. Fahrzeug

Der GDV listet jedes in Deutschland zugelassene Pkw-Modell mit konkreter Motor­leistung (kW/PS), und Ausführung (Antriebsart, Karosserie­variante, Baujahr) auf. So gibt es beispiels­weise den Porsche Cayenne 3.0 TDI mit unter­schiedlich starken Motoren (PS-Leistung) und aus verschiedenen Herstellungs­jahren (z.B. 2011 bis 2014 und 2014 bis 2018). Ein Porsche Cayenne mit 193 kW (262 PS) ist nicht gleich­zusetzen mit der 180-kW-Version (244 PS) und auch keiner anderen Variante des Cayenne 3.0 TDI.

2. Haftpflicht- oder Kaskoversicherung

Für jede Modellvariante erstellt der GDV eine eigene Unfall- und Schadensstatistik – für Kfz-Haftpflicht, Teil- und Vollkasko. Je nach Versicherungs­art fließen unter­schiedliche Schäden in die Statistik ein:

  • Für die Bilanz der Kfz-Haftpflicht­versicherung sind aus­schließlich Versicherungs­leis­tungen für geschädigte Dritte nach Verkehrs­unfällen relevant.
  • In die Unfallbilanz der Teilkasko­versicherung fließen nur Teil­kasko­schäden (u.a. Autodiebstähle, Fahrzeug­brände, Glas­schäden oder Teilentwendungen) ein.
  • Bei der Vollkasko sind Schäden am eigenen Auto nach selbst verschuldeten Verkehrsunfäl­len und Teilkasko­schäden maßgeblich.

Je nach Ergebnis (hohe oder niedrige Schadens­bilanz) teilt der GDV die Typklassen den verschiedenen Auto­versicherungs­klassen (Kfz-Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko) zu. Das heißt: Jedes Auto­modell hat mindestens drei verschie­dene Typklassen. Gibt es mehrere Modell­varianten (z.B. fünf) erhöht sich die Anzahl der Typ­klassen entsprechend (3 x 5 = 15 verschiedene Typklassen­nummern).

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Der GDV veröffentlicht die neue Typ­klassen-Liste jedes Jahr zum 1. Oktober. Zu diesem Termin kann sich die Typ­klasse Ihres Auto­modells also ändern. Wird Ihr Pkw hoch- oder herunter­gestuft, wendet Ihre Kfz-Ver­si­che­rung die neuen GDV-Typklassen in der Regel zur Haupt­fälligkeit Ihres Vertrags an. Das heißt: Endet Ihre laufende Kfz-Ver­si­che­rung am 31. Dezember, kann sich Ihr Beitrag zum 1. Januar ändern.

War ein Pkw-Modell zum Beispiel seltener in Autounfälle verwickelt als im Jahr zuvor, wird es in der Kfz-Versicherung in eine niedrigere Typ­klasse ein­ge­stuft. Durch diese Umstufung reduziert sich in der Regel auch die Höhe Ihrer Prämie. Sind Unfallrisiken oder zu erwartende Schaden­fälle bei einem Automodell gestiegen, wird es in eine höhere Typ­klas­se umge­stuft. In diesem Fall können Versicherer den Kfz-Ver­si­che­rungs­betrag zum Vertrags­ablauf nach oben korrigieren.

  • Bessere Typklasse: 2024 profitieren von der Umstufung zum Beispiel der Dacia Jogger 1.0. Das Modell verbesserte sich in der Auto-Versicherungsklasse Haftpflicht um zwei Typklassen und in der Vollkasko um drei Typklassen. Zu den Typ­klassen-Gewinnern zählen auch Polestar 2 und Tesla Model Y Allrad. Beide Modelle wurden u.a. in der Teilkasko­versicherung um zwei Typ­klassen herun­ter­gestuft.
  • Schlechtere Typklasse: Bei den neuen Typklassen 2024 stufte der GDV unter anderem Toyota Prius Hybrid 1.5 und Honda Jazz 1.5 Hybrid hoch. Beide Auto­modelle ver­schlech­terten sich bei der Typklassen-Einstufung um vier Klassen. Für den Toyota Prius ging es in der Teilkasko nach oben, für den Honda Jazz in der Vollkaskoversicherung.
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Häufige Fragen zu Typklassen 2024
  • Gibt es Typklassen bei der Motorradversicherung?

    Nein, im Gegensatz zur Kfz-Ver­sicherung sind Motor­räder nicht in unterschiedliche Typ­klassen ein­ge­stuft. Versi­che­rer unter­scheiden stattdessen zwi­schen Kraftrad, Kleinkraftrad, Leichtkraftrad und Roller.
  • Was ist der Unterschied zwischen Typklassen und Regionalklassen?

    Typklassen orientieren sich an der Schadens- und Unfallbilanz von Automobilen im Zeitraum der letzten drei Jahre. Fahrzeug­modelle, die besonders oft in Unfälle verwickelt sind, landen in höheren Typklassen. Für den Tarif der Kfz-Versicherung gilt: je niedriger die Typ­klasse, desto günstiger der Beitrag.

    Die Regionalklasse hingegen bildet die Unfallhäufigkeit von Fahrzeugen an einem bestimmten Ort ab. Liegt der Haupt­wohnsitz der versicherten Person in einem Gebiet, in dem viele Kfz-Schäden ent­stehen, zahlt diese mehr als in einer Region mit weniger Unfällen. Die Regionalklasse des Zulassungs­bezirks wird wie die Typklasse jährlich neu ermittelt.

  • Können Regionalklassen und Typklassen individuell beeinflusst werden?

    Individuell nicht. Sie selbst haben keinen Einfluss auf die Ver­än­de­rung der Typklasse und Regional­klasse. Sie können zum Bei­spiel nichts tun, um die Typklasse Ihres Pkw zu verbessern. Denn beide Kenn­zahlen hängen von Schaden- und Unfallhäufigkeit ab. Das heißt: Trägt jeder Autofahrer und jede Autofahrerin durch sicheres Fahrverhalten zu weniger Kollisionen und Schadensregulierungen bei, wirkt sich das in Summe positiv auf Typ- und Regional­klassen aus.

    Wichtig: Sind Sie mit einer Beitrags­erhöhung aufgrund der Umstufung Ihres Pkw in eine schlechtere Typ- oder Regional­klasse nicht einverstanden, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Sie können Ihre Kfz-Versicherung kündigen, Ihren Vertrag dann während des laufenden Versicherungsjahres beenden und die Kfz-Versicherung wechseln.

  • Welche Auswirkungen haben automatisierte Fahrassistenzsysteme auf Typklassen?

    Anti-Blockiersystem, Brems­as­sis­tent oder Abstands­regel­tempomat: Automatisierte Fahr­as­sis­tenz­sys­teme unter­stützen Fahrer:innen im Straßenverkehr und machen Autofahren sicherer. Führen die Sys­teme bei einem Fahrzeugtyp zu weniger Unfällen und Schadens­abwicklungen, wirkt sich das positiv auf seine Typklassen-Umstufung aus. Im Vergleich zu Fahr­zeugmodellen mit höherem Unfallaufkommen kommt der Pkw in eine bessere Typklasse.
  • Was sind Autos mit niedriger Typklasse?

    In niedrige Typklassen stuft der GDV häufig Kleinwagen wie Seat Mii Electric (Typ AA, 2019-2021) und ältere Fahrzeugmodelle wie Citroën C3 Picasso ein. Besonders günstig schneiden bei der Typklassen-Einstufung zudem Oldtimer wie BMW Isetta 250 oder Fiat 126 A ab. Da Fahrzeughalter:innen mobile Klassiker in der Regel seltener und vorsichtiger im Straßenverkehr bewegen, fallen his­to­rische Modelle häufig in allen Versicherungsklassen für Autos in die günstigste Typklasse 10 – das heißt: sowohl in der Haft­pflicht­klasse als auch in Voll- und Teilkasko.
  • Welche Autos haben eine hohe Typklasse?

    In hohe Typklassen stuft der GDV häufig Oberklasse-Modelle und SUVs ein. Denn: Je mehr Motorleistung ein Pkw mit­bringt, desto größer ist statistisch gesehen das Unfallrisiko. Höhere Typklassen-Einstufungen als im Vorjahr gibt es 2024 auch in der Kompaktklasse: Der Mercedes-Benz A 250 E STH beispielsweise kletterte in der Typklassen-Liste in der Vollkasko drei Stufen höher und kommt aktuell auf Typklasse 24.
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